Aufgeladene Stimmung
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Lufthansa stockt Sicherheitsteams in Terminals auf

Abflugtafel am Frankfurter Flughafen
Abflugtafel am Frankfurter Flughafen, © aero.de

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FRANKFURT - Die Hauptreisezeit legt Personalengpässe bei Airlines und Flughäfen schonungslos offen. An Check-in-Schaltern und Gates ist die Stimmung zunehmend aufgeladen - und in einigen Fällen schon gekippt. Lufthansa ergreift Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden an vorderster Passagierfrustfront.

Der Ferienbeginn in NRW sorgt für Hunderte Meter lange Wartschlangen vor den Sicherheitskontrollen - viele Urlauber verpassen deshalb ihren Abflug. Wer es rechtzeitig ans Gate schafft, erfährt in einigen Fällen dort von der Flugabsage.

Der Ärger über den verpatzten Start in den Urlaub prasselt dann ungefiltert auf die Mitarbeitenden an Check-in und Gate nieder.

"Die Nerven liegen blank", sagte eine Servicemitarbeiterin einer großen deutschen Fluggesellschaft aero.de und nennt Beispiele: Bodenpersonal sei in den vergangenen Tagen und Wochen in gleich mehreren Fällen von aufgebrachten Passagiergruppen "regelrecht eingekreist", "körperlich bedrängt" und "beschimpft" worden.

Lufthansa ist das Problem intern bekannt, die Sorge vor Gewalt gegen Mitarbeitende groß. Öffentlich will die Airline sich hierzu nicht äußern, reagiert aber nach aero.de-Informationen mit einer deutlichen Verstärkung der Maßnahmen zum Mitarbeiterschutz in den Terminals.

In einem internen Memo, das aero.de vorliegt, skizziert Lufthansa eine Aufstockung der Werkschutzpatroullien auf "5 Doppelstreifen Früh, 4 Spät". In den Bereichen "Halle, Gate, Transit und Gepäckermittlung" setzt Lufthansa zusätzliche Kräfte ein - und stimmt sich enger mit dem Sicherheitsdienst des Frankfurter Flughafens ab.

Nicht die einzigen Maßnahmen. Im Transitbereich wird laut Lufthansa-Memo die Polizeipräsenz erhöht. Bei "drohender Eskalation" können Mitarbeitende die Bundespolizei über eine Kontaktnummer zur schnellen Unterstützung herbeirufen. Das soll zumindest drohende körperliche Übergriffe verhindern.

Griff zum Smartphone

Lufthansa will ihre Mitarbeitenden im Kundenkontakt aber ebenso vor einer "Verletzung von Persönlichkeitsrechten" schützen. "Einige Passagiere zücken fast reflexartig ihre Smartphones und erstellen ungefragt Videos von uns, angeblich zur Beweissicherung", berichtet die Mitarbeiterin. "Das landet dann direkt im Netz."

Lufthansa versichert Mitarbeitenden auch in diesen Fällen "unternehmensseitig juristische Unterstützung".
© aero.de | Abb.: Fraport AG | 27.06.2022 13:20

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Beitrag vom 27.06.2022 - 21:37 Uhr
Alles irgendwie für alle Beteiligten nicht gut. Was mich wundert ist dass da niemand für verantwortlichnzeichnet.

Beitrag vom 27.06.2022 - 15:16 Uhr
Ohne Frage Angriffe auf mies bezahltes Personal, das die schlechten News nur kommunizieren muss geht gar nicht. Aber was die LH-Gruppe (sprich das Management) zur Zeit so bringt geht gar nicht. Ultrakurzfristige Flugausfälle, nicht erreichbare Servicehotlines (man schafft es nicht mal mehr in die Warteschleife und wenn ja wird man nach 60 Minuten rausgeschmissen), eine Webpage die scheinbar noch mit DOS programmiert und absolut unbrauchbar ist. Wieso unterstützt denn Carsten Spohr sein Personal nicht vor Ort, ansonsten gibt es doch auch keine Kamera vor die er seine Visage nicht schiebt?

Dieser Beitrag wurde am 27.06.2022 15:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.06.2022 - 14:24 Uhr
Bleiben doch einige Fakten: warum fehlt jetzt so viel Personal? Wir reden hier nicht von den Airports, sondern von der LH. Könnte es sein, dass Covid unter anderem dazu genutzt wurde, anscheinend "überflüssiges" geeignetes Personal für Luft und Boden zu entlassen? Hat man voreilig den Verzicht auf den A380 verkündet? Wofür wurde Kurzarbeitergeld vom Staat abgegriffen? Und warum kann eine solche Planung, wie das Hochfahren des Angebots, angesichts des hochqualifizierten Personals in der Verwaltung nicht mit Augenmaß planen. Und ja, es mag auf die Kurzstrecken zutreffen, dass es in anderen Ländern auch zu Streichungen kommt. Auf den Langstrecken sowohl nach Westen wie nach Osten bringen das andere Gesellschaften besser hin. Und auch das Streichen von 3000 Flügen weist nur auf ein Versagen des Managements hin! Und die Service-Hotlines waren schon vor und während Covids chronisch überlastet. Und da braucht man ja wohl keine Sicherheitsüberprüfung. Und auf das alles mit der Verstärkung von Sicherheitspersonals zu reagieren weist letztlich nur darauf hin, dass der LH Kunden eher lästig sind.


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