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Medien: Delta macht den Weg für Lufthansa frei

Alitalia Airbus A330
Alitalia Airbus A330, © Alitalia

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ROM - Wende im Tauziehen um Alitalia: Delta steht laut einem Medienbericht vor dem Rückzug. Der bisherige Favorit für die Übernahme will sich nicht auf einen Bieterwettbewerb mit Lufthansa einlassen. Der Lufthansa-Plan sieht mehr Investitionen vor - aber ebenso einen Wegfall Tausender Stellen.

Delta Air Lines will ihr Angebot für einen 10-Prozent-Anteil an Alitalia von 100 Millionen Euro nicht aufstocken. Der US-Airlineriese habe die italienische Regierung über diese Entscheidung am 31. Oktober informiert, meldet die Zeitung "Corriere della Sera" unter Berufung auf Insider.

In der auf 21. November verlängerten Bieterfrist hat nun Lufthansa gute Chancen auf einen Zuschlag. Nach italienischen Medienberichten will der Kranich-Konzern 150 Millionen Euro in Alitalia investieren und 15 Prozent der Anteile übernehmen. Das Frankfurter Sanierungskonzept sehe allerdings auch einen Abbau von "5.000 bis 6.000" Arbeitsplätzen bei Alitalia vor.

Alitalia hangelt sich seit zweieinhalb Jahren mit 1,25 Milliarden Euro Staatskredit durch die Insolvenz. Ende September hatte die Airline nach eigenen Angaben noch 310 Millionen Euro als Winterreserve in der Kasse, die Regierung stockte daraufhin den ursprüngllichen Kredit von 900 Millionen um 350 Millionen Euro auf.

Bei der Neuaufstellung von Alitalia zieht ein italienisches Trio aus der Staatsbahn FS, dem Finanzministerium um dem Benetton-Konzern Atlantia die Strippen. Benetton-Patriach Luciano Benetton hatte sich in einem Zeitungsinterview zuletzt für Lufthansa als Airline-Partner bei der Sanierung ausgesprochen.
© aero.de | Abb.: Alitalia | 04.11.2019 09:33

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Beitrag vom 06.11.2019 - 17:10 Uhr
@amikino: Ob Salvini mir zustimmt oder nicht, respektive ich ihm in der vorliegenden Frage, ist komplett ohne Belang. Und die Realität sieht wie geschildert aus, denn man kann nicht die volkswirtschaftliche (und damit politische) von der marktwirtschaftlichen Realität trennen (und vice versa).

Wir werden beide Ende dieses Monats sehen, welchen Weg Alitalia einschlagen wird. D'accordo?
Beitrag vom 06.11.2019 - 16:54 Uhr
DELTA LX
Sehr Salvini lasting ihr Post! !!
Träume ruhig weiter,Landsmann, die Realität wird dich sicherlich noch einholen.
Beitrag vom 06.11.2019 - 15:58 Uhr
@amikino: Das «italienische Volk» wählte 2018 jene Parteien in die Regierungsverantwortung, welche bevorzugten und es weiterhin vorziehen, dass der italienische Flagcarrier eben auch italienisch bleibt, d.h. authentischerweise in italienischer Hand. Und das «italienische Volk« muss die höheren volkswirtschaftlichen Kosten tragen, wenn es LH als Eigentümerin von Alitalia wünscht. Und diese (im Vergleich zu den anderen Konzepten höheren) Kosten werden auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das weiss die Regierung, das wissen die drei Kommissare, das weiss LH - und das sollte auch das «italenienische Volk» wissen.

Was den angeblich «exzellenten Ruf» der Lufthansa in Italien angeht, würde ich dem nicht allzu grosse Bedeutung zumessen. Meine Landsleute sind in gewissen Dingen extrem esterophil, aber Lufthansa Italia scheiterte ja nicht von ungefähr. Und meine Landsleute lassen sich höchst ungern von Air Dolomiti zu den LH-Hubs befördern, ergo derartige Umwege in der Langstrecke in Kauf nehmen, gell? Und dummerweise «geniessen» die das LH-Angebot unterstützenden Benettons in Italien etwa den selben miesen Ruf wie die Agnellis. Schon von daher dürfte Skepsis Vertrauen überwiegen…

@jasonbourne33: Es ist ja schon interssant zu beobachten, wie lernresistent - oder sagen wir begriffsstutzig - man in Frankfurt ist. Die politische Vorgabe für die Alitalia-Lösung lautet, dass der Flagcarrier (mehrheitlich) in italienischer Hand bleiben soll. Aber offenbar ist das Verlangen nach Alitalia (d.h. dem italienischen Markt) bei LH grösser als das eigene Erinnerungsvermögen. Man schwafelt zwar etwas von vorläufiger Minderheitsbeteiligung, wolle dann aber schon die volle Kontrolle (verständlicherweise). Nur passt das eben nicht mit den politischen Vorgaben und den entsprechenden Gegebenheiten zusammen. Rein arithmetisch schon nicht, denn 37.5% FS plus 15% Finanzministerium ergeben nun einmal 52.5%. Und mit Begriffen wie «durchsanieren» oder andernen deutschen Kasernentönen macht man sich bei den meisten Stakeholdern in Italien ganz gewiss keine Freunde.


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