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"PAT 25, haben Sie die CRJ in Sicht", fragt der Tower am Ronald Reagan Airport von Washington noch bei den Piloten der UH-60 nach. "Fliegen Sie hinter der CRJ vorbei, visuelle Separierung."
Sekunden später, um 20:47 Uhr Ortszeit, kracht der Black Hawk auf einem Trainingsflug in die anfliegende CRJ700, American Airlines Flug 5342 aus Wichita. Beide Maschinen stürzen aus rund 100 Meter Höhe in den Potomac River, die 64 Insassen der CRJ700 und die dreiköpfige CH-60-Crew haben keine Chance.
Der verheerende Flugunfall vom 29. Januar wirft viele Fragen auf. Die US-Flugunfallbehörde NTSB erhofft sich auch von Wracks Hinweise zum genauen Hergang, im Potomac River laufen seit Montag Bergungsarbeiten.
Ein schwimmender Kran hat am Montagnachmittag "den hinteren Rumpf" und "das rechte Triebwerk" der CRJ700 aus dem Fluss gehievt, teilte das NTSB mit. Erst nach dem Regionaljet soll die UH-60 Black Hawk aus dem Wasser gehoben werden. Inzwischen wurden auch 55 Tote geborgen und identifiziert.
"Die Bergung der Bombardier CRJ700 und des Black Hawk werden mehrere Tage in Anspruch nehmen", erklärte die Behörde. "FBI-Tauchteams werden kleinere Wrackteile bergen." Die Arbeiten werden von Bergungsspezialisten der US Navy unterstützt.
Das NTSB-Ermittlerteam hat zwischenzeitlich "Trainings- und Flugprotokolle" beider Flugbesatzungen sowie Wartungsunterlagen der beteiligten Maschinen sichergestellt. Die Befragung des Towerpersonals ist den Angaben zufolge abgeschlossen.
Fehlende Zeitstempel
Zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens werden aktuell Flugschreiberdaten, Aufzeichnungen der Cockpit-Stimmenrekorder und Radardaten synchronisiert. Das NTSB hatte am Wochenende auf Datendiskrepanzen hingewiesen. Die könnten sich allerdings im Zuge der weiteren Ermittlungen auflösen.
"Der Flugdatenschreiber des Black Hawk setzte keine Zeitstempel", teilte das NTSB am Montag mit. Die Zeitpunkte sollen jetzt von Experten validiert und ergänzt werden.
© aero.de | Abb.: NTSB | 04.02.2025 12:31
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