Kündigungswelle
Älter als 7 Tage

Piloten sehen in Hongkong keine Zukunft mehr

Cathay Pacific Airbus A350-1000
Cathay Pacific Airbus A350-1000, © Airbus

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HONGKONG - FedEx stationiert keine Piloten mehr in Hongkong, Cathay Pacific verzeichnet eine Kündigungswelle: Piloten kehren Hongkong wegen strikter Quarantäneregeln den Rücken. Nach zwei Jahren Ausnahmezustand ist für viele die Grenze des Zumutbaren einfach überschritten.

Hongkong hält an seiner Zero-Covid-Politik fest. Piloten und Flugbegleiter von Cathay Pacific treffen die damit verbundenen Einschränkungen besonders hart - und oft.

Im besten Fall zieht ein Ansteckungsverdacht Quarantäne im Hotelzimmer nach sich. Hongkong verbannt Kontaktpersonen aber ebenso konsequent in spartanische Isolation Camps am Stadtrand.

Zuletzt mussten alle Crews von Cathay Pacific, die seit 1. November in Frankfurt übernachteten, nach der Rückkehr direkt für 21 Tage in Quarantäne. Drei Piloten waren kurz zuvor nach einem Frankfurt-Umlauf positiv getestet worden. Wegen "schwerer Regelverstöße" hat Cathay Pacific Cargo die Piloten fristlos entlassen.

Andere kehren der Airline und Hongkong inzwischen von sich aus den Rücken. Cathay Pacific verzeichnet laut Pilotenkreisen eine regelrechte Kündigungswelle. Die Airline will das gar nicht schönreden. "Leider hat der Vorfall in Frankfurt die aktuelle Stimmungslage beeinflusst", sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft der Nachrichtenagentur "Reuters".

Einzelne Piloten der Airline haben in den letzten zwei Jahren demnach 200 Tage oder mehr in Quarantäne zugebracht. "Die psychische Belastung der Kollegen in Hongkong ist enorm", sagte ein Lufthansa-Pilot aero.de, der regelmäßig auf der Linie unterwegs ist. "Da wollen viele einfach nur weg."

Zur seelischen kommt die finanzielle Belastung: Cathay Pacific hat in der Krise die Gehälter um bis zu 58 Prozent gekürzt.

In Internetforen tauschen sich viele Cathay-Piloten gerade über Alternativen aus: Frachtpiloten zieht es etwa weiter zu UPS, FedEx und Atlas Air. 777-Crews suchen neue Karrierechancen am Persischen Golf - Emirates stellt aktuell 600 neue Piloten ein.

FedEx zieht Piloten aus Hongkong ab

Unterdessen hinterfragen erste Airlines den Standort Hongkong grundsätzlich. FedEx zieht ihre Piloten dauerhaft aus der Stadt ab. "FedEx hat angesichts der Hongkonger Pandemieauflagen entschieden, die Crew-Basis Hongkong zu schließen und ihre Piloten umzusiedeln", teilte der Logistikriese diese Woche mit.
© aero.de | Abb.: Airbus | 28.11.2021 08:15

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Beitrag vom 29.11.2021 - 07:04 Uhr
Ich weiß nicht, von welchen Psychoproblemen der Kollege spricht :-D
Offensichtlich hat hier jeder seine eigene Meinung und Erfahrungen ;-) Ich bin übrigens regelmäßig in HK, zuletzt letzte Woche...

Der Verweis auf vermeintlich persönliche Erfahrungen, die Artikeln oder einsehbaren Quellen widersprechen, ist in anonymen Foren wie hier bei Aero immer problematisch, da niemand den Wahrheitsgehalt solcher Ich-Aussagen überprüfen kann.

Dieser Beitrag wurde am 29.11.2021 07:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.11.2021 - 05:46 Uhr
… Bitte einfach den Artikel erneut und in Ruhe durchlesen, zwei Minuten nachdenken und dann berichten, ob der erste Kommentar so immer noch Sinn ergibt. Merci!

Das stimmt, genaues Lesen ist wichtig...besonders von Kommentaren bevor man antwortet, da anscheinend nicht für alle Lesen = Verstehen bedeutet. Merci vielmals
Beitrag vom 29.11.2021 - 05:45 Uhr
"Die psychische Belastung der Kollegen in Hongkong ist enorm", sagte ein Lufthansa-Pilot

Wenn man nicht wieder deadhead nach FRA zurückproceeded, übernachten wir im Marriott. In HK gibt es außer durch uns Crews eingeschleppte Fälle kein Corona mehr. Ich weiß nicht, von welchen Psychoproblemen der Kollege spricht :-D

Ich mache mir mehr Sorgen, wenn ich in Coronahochburgen fliege wie Südafrika oder... Deutschland!
Da frage ich mich bei so einem
Kommentar allen Ernstes, wie oft du die letzten 2 Jahre in HKG warst...
ich hatte das “Vergnügen” die chinesische Gastfreundschaft mindestens einmal pro Monat genießen zu dürfen... viele Kollegen mehrmals im
Monat. Es ist eine enorme psychologische Belastung, wenn man einem droht jederzeit abgeholt zu werden und ins Quarantäne Camp abgeschoben zu werden. Dazu die ständigen gängelungen der Behörden, die sich quasi jede Woche neue Beschränkungen einfallen lassen... das Verhalten der Behörden ist unmöglich!


Offensichtlich hat hier jeder seine eigene Meinung und Erfahrungen ;-) Ich bin übrigens regelmäßig in HK, zuletzt letzte Woche...


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