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Im Süden des Frankfurter Flughafens nimmt das T3 Form an. Um den nächsten Quartalswechsel wird Fraport den ersten Bauabschnitt schlüsselferitg übernehmen.
"Die Arbeiten am Flugsteig G sind bereits weit fortgeschritten", sagte ein Fraport-Sprecher aero.de am Dienstag. Das an T3 angeschlossene Teilstück verzichtet auf Klimbim, Loungeflächen und Gepäckspeicher - Pier G soll bei Direktfluganbietern und Ferienfliegern mit schierer Funktionalität punkten.
Die müssen ihre Passagiere vorerst allerdings weiter durch T1 oder T2 schleusen. Wegen der Krise hatte das Management um Fraport-Chef Stefan Schulte die vorgezogene Inbetriebnahme des Flugsteigs G im September 2021 abgeblasen. Der Pier soll jetzt erst 2026 zusammen mit dem übrigen T3-Komplex ans Netz.
"Wir gehen davon aus, dass wir in Frankfurt bis 2026 wieder das Vorkrisenniveau erreichen - und werden auch dann erst Terminal 3 in Betrieb nehmen", sagte der Fraport-Sprecher.
Der Terminalneubau erhöht die Gesamtkapazität des Airports um 19 Millionen Passagiere pro Jahr. Liefen Terminal 1 und 2 mit 70,5 Millionen Passagieren 2019 in ihre Grenzen, fertigte das Lufthansa-Drehkreuz nach dem Corona-Knick 2021 gerade einmal 24,8 Millionen Passagiere ab.
Mit Blick Flugsteig G scheint trotzdem das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Je nach Entwicklung hätten wir bei Bedarf die Flexibilität, ihn früher als das Terminal 3 insgesamt in Betrieb nehmen zu können", sagte der Sprecher aero.de. "Dazu würden wir nach derzeitigen Planungen lediglich zwölf Monate Vorlaufzeit benötigen."
Sofern sich eine Auslastung der Bestandsinfrastukturen vor 2026 abzeichnet, wird Fraport Check-in-Schalter und Sicherheitsschleusen nachrüsten - und einen Testbetrieb für die Operational Readiness des Flugsteigs G in Gang setzen. Nach der Übergangsphase entstünde am G Kapazität für fünf Millionen Schengen- und Non-Schengen-Passagiere pro Jahr.
"Sehr faire Entgeltregelung"
Ryanair hatte eine Aufgabe ihrer Frankfurter Basis zuletzt indirekt mit der späteren Öffnung des Flugsteigs G begründet. Die irische Niedrigpreisairline stößt sich zudem an einer Anhebung der Flughafenentegelte in Frankfurt. Der Flughafen verteidigt den Dreh an der Gebührenschraube offensiv.
"Wir bieten mit dem Flughafen Frankfurt ein qualitativ hochwertiges Produkt in bester Lage Europas", sagte der Sprecher aero.de. "Die damit verbundenen Infrastrukturkosten werden durch eine sehr faire Entgeltregelung gedeckt. 2022 stiegen die Entgelte erstmalig seit 2017 wieder etwas an."
Mit der Anhebung um 4,3 Prozent wird aus Sicht des Flughafens "lediglich ein Inflationsausgleich" erreicht. "Andere europäische Luftverkehrsdrehkreuze erhöhen ihre Gebühren wesentlich stärker und zwar deutlich im zweistelligen Prozentbereich."
© aero.de | Abb.: Fraport AG | 20.01.2022 07:10
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