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Russland späht Infrastruktur mit Drohnen aus

Drohnenverbotszone
Drohnenverbotszone, © USAF, DVIDS

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BERLIN - "Teil einer hybriden Kriegsführung Russlands": 2024 bewegten sich mutmaßliche Spionagegdrohnen kreuz und quer durch deutschen Luftraum - und kundschafteten sicherheitsrelevante Bereiche aus. Keine Drohne konnte gestoppt werden, den Behörden fehlt es an entsprechender Abwehrtechnik.

Militärstützpunkte, Flughäfen, Seehäfen, Kraftwerke: Kritische Infrastruktur im Bundesgebiet wurde 2024 intensiv mittels Drohnen ausgespäht.

Allein den Polizeidienststellen in Rheinland-Pfalz seien "rund 100 Fälle" gemeldet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums Rheinland-Pfalz der "Bild".

In Rheinland-Pfalz liegen die US-Luftwaffenstützpunkte Ramstein und Spangdahlem - nach "Bild"-Informationen wurden im Dezember erneut verdächtige Drohnen über dem Bundesland gesichtet.

"Die Einsätze von großen Drohnen zur Ausspähung von sicherheitsrelevanten Liegenschaften nehmen auch in Deutschland erkennbar zu", sagte der Sprecher. "Sie sind mutmaßlich Teil einer hybriden Kriegsführung Russlands."

Bisher konnte keines der Fluggeräte aufgehalten werden. Das Ministerium fordert "geeignete Technik zum frühzeitigen Aufspüren und Bekämpfen von Drohnenflügen".
© aero.de | Abb.: USAF, DVIDS | 08.01.2025 08:33

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Beitrag vom 08.01.2025 - 23:49 Uhr
Q: "Was können Drohnen, was Google Earth nicht kann?"

A: Sie identifizieren Schwachstellen, die nur aus der Nähe zu sehen sind. Löcher im Zaun. Tote Winkel von Sicherheitskameras. Nachlässige Wachhabende.

Q: "Warum schießt man die Dinger nicht einfach ab?"

A: Weil Deutschland ein dicht besiedeltes Land ist und Feuer aus Maschinenkanonen die Angewohnheit hat, gefährlich zu sein. Selbst die Feldkanone FK 20-2, die die Bundeswehr bis Mitte der 1990er zum Objektschutz hatte (und die mit 20×139 mm ein deutlich schwächeres Kaliber als z.B. der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard besaß), hat einen Sicherheitsbereich von 7.000 m. Heißt: Schieße ich auf eine Drohne und treffe nicht, kann in 7 km Entfernung trotzdem jemand tot umfallen. Alles, was man raufschießt, kommt auch wieder unter (Selbstzerleger ausgenommen, aber auch die sind nicht ungefährlich).

Q: "Warum nutzt man keine Jammer?"

A: Weil man dazu die Frequenz kennen muss, mittels derer die Drohne gesteuert wird. Bei handelsüblichen Drohnen geht das noch, die meisten beherrschen kein Frequenz-Hopping bzw. sind nicht ohne Weiteres umprogrammier- bzw. umbaubar. Wenn aber wirklich russische Dienste involviert sind, würde nur eines passieren: Sobald die ersten paar Drohnen erfolgreich gestört wurden, tauchen halt andere auf, die auf einer anderen Frequenz arbeiten.

Q: "Was kann man tun?"

A: Das lehrt die Praxis vor 1990. Man braucht mehr Soldaten, die Objektschutz betreiben, Zäune ablatschen, verdächtige Beobachtungen melden und notfalls von der Ordonnanzwaffe Gebrauch machen.

Dieser Beitrag wurde am 08.01.2025 23:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.01.2025 - 23:07 Uhr
In D kann man fast überall mit Kleinflugzeugen herumfliegen und Fotos machen. Ausserdem gibt es aktuelles Karten-/Bildmaterial frei verfügbar im Internet.
Mit dem Herumfliegen von Drohnen kann man ggf. die Abwehfähighkeiten von Drohnen testen. Ob es allerdings sinnvoll ist, diese Abwehrfähigkeiten offenzulegen, kann hinterfragt werden.


Beitrag vom 08.01.2025 - 22:16 Uhr
Hier ein besser verständlicher Beitrag zum Thema:

 https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/drohnen-ueber-airbase-ramstein-und-basf-offenbar-spionage-durch-russland-100.html

Mir fehlen auch in diesem Betrag tatsächliche Beweise. Statt dessen finden sich nur Vermutungen. Und was sollten derartige Drohnenflüge an Informationen erbringen, welche man nicht über satellitengestützte Aufklärung beschaffen könnte ohne dabei aufzufallen? Und Filmaufnahmen kann man auch mit kleinen Drohnen machen. Dazu braucht es kein großes Gerät. Klingt für mich alles in allem nicht plausibel.


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