Kostenfrust
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Ryanair-Chef rechnet mit Bundesregierung ab

Ryanair Boeing 737
Ryanair Boeing 737, © Ryanair

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BERLIN - Ryanair ist in Deutschland auf dem Rückzug. Ryanair-Übervater Michael O'Leary geht in einem Interview hart mit der Bundesregierung ins Gericht.

Ryanair streicht ihren Deutschland-Flugplan 2025 drastisch zusammen: Dortmund, Dresden und Leipzig fallen ganz aus dem Programm, in Berlin, Hamburg und Nürnberg kürzt die Airline Strecken und Frequenzen - insgesamt streicht Ryanair im Sommer 2025 hierzulande 1,8 Millionen Sitze.

Die Airline moniert seit Monaten Standortnachteile - und legt nach. "Momentan ist der Markt komplett kaputt und die Regierung besteht aus Idioten", sagte Ryanair-Chef Michael O`'Leary dem Portal "airliners.de". Deutschland sei "Schlusslich in Europa" und weise "die mit Abstand krankesten Rahmenbedingungen" auf.

Von einst 16 Millionen Sitze hat Ryanair ihr Jahresangebot auf dem deutschen Markt bereits auf 13,5 Millionen Sitze reduziert und werde weitere Kapazität streichen.

Noch Anfang 2024 habe Ryanair der Bundesregierung bei einem Termin im Kanzleramt eine Verdoppelung der Passagierzahlen bis 2030 angeboten, wenn die Steuern und Gebühren gesenkt würden. Das Gegenteil war der Fall.

Neben Ryanair hatten zuletzt auch Lufthansa und Condor ausufernde Kosten beklagt. Condor wird 2025 einen Teil ihrer Flotte ins europäische Ausland verlegen. Lufthansa und Eurowings streichen innerdeutsche Flüge.
© aero.de | 27.11.2024 16:45

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Beitrag vom 08.12.2024 - 12:52 Uhr
FR (auch DE und EW), das ist doch nun mehr als klar, wollen mit Ihren vermeintlich notwendigen Aktionen HAM zur Gebührensenkung (er)pressen.

Nein, man zieht die Konsequenzen aus einer Gebührenerhöhung, die einige Flüge unrentabel macht. Oder wollen Sie ernsthaft behaupten, dass Airlines gewinnbringende Flüge in HAM aufgeben, nur um ein wenig Publicity zu bekommen?

Ja das glaube ich. Man macht eine 'spektakuläre Aktion' (an einem wichtigen Airport), die nicht viel kostet, um (deutschlandweit) Druck aufzubauen. Aber offensichtlich ging dieser Schuß nach hinten los, wie die kürzlich vermeldeten Zahlen aus HAM zeigen.

Und damit rücksichtslos für ihr Geschäftsmodel, quasi durch die Hintertür, staatliche Subventionen kassieren.

Wieso denn „durch die Hintertür“ und auf wen sollte man denn Rücksicht nehmen? Man macht das doch ganz transparent, indem man offen die Folgen dieser Kostenerhöhung kommuniziert.

Wo genau kann man, ausser der allgemeinen Aussage "HAM (und deutschlandweit) ist zu teuer) die konkreten Zahlen dazu finden. Diese Kalkulationen würden mich wirklich einmal ernsthaft interessieren. Vielleicht können Sie mir helfen und eine Quelle benennen? Danke.
Das ist für mich perfide und hat absolut nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun!

Selbstverständlich hat das mit freier Marktwirtschaft zu tun. HAM erhöht die Kosten und nun schauen die Airlines, wo sie ihre Ressourcen anderweitig gewinnbringend einsetzen können.

Wie schon öfters geschrieben: m.M. nach haben Geschäftsmodelle, die von dritter Seite subventioniert werden müssen um Gesinn zu erzielen, nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun.

Ich zitiere Sie gerne nochmal: „Passiert in der Wirtschaft öfters und ist ein völlig normaler Vorgang."

Und dabei bleibe ich, auch wenn das in Bezug auf Airlines sehr monströs klingt. Ein GM, welches sich alleine nicht tragen kann (unter Berücksichtigung aller Kosten) sollte eingestellt werden. Das sollte eben nicht nur für kleine oder mittlere Handwerksbetriebe gelten. Kleiner Blick nach aussen: bei Lilium waren sich hier doch auch fast alle einig, dass es keine staatliche Unterstützung geben sollte.

FR geht dabei, mit der Ausnutzung der prekären Lage des Airport Lübeck besonders schamlos vor.

Wie „prekär“ ist denn die Lage in Lübeck, haben Sie da nähere Infos? Und inwiefern nutzt Ryanair diese Lage „besonders schamlos“ aus, wo die Flüge dort im nächsten Sommer doch noch gar nicht offiziell bestätigt sind? Können Sie uns näheres zu den vereinbarten „schamlosen“ Konditionen mitteilen?

Kann ich z.Zt. nicht (fehlt mir die Muse zu - wie ein anderer Forist letztens schrieb😉). Allerdings scheint es doch mehr als offensichtlich das ein Airport ohne Flugverkehr mit großen Fliegern, für die er aber auch eingerichtet ist und die entsprechenden Kapazitäten vorhält (Kosten) nicht eben rosig da stehen kann. Das in diesem speziellen ein privater Eigentümer 'den Kopf dafür hinhält' ist allerdings positiv in der Luftfahrtbranche - und vielleicht auch ein Beispiel für andere🤔.

Mir ist nur bekannt, dass in den ersten 10 Monaten dieses Jahres 19.498 Flugbewegungen in LBC registriert wurden, was einer Steigerung von 6,6% zum Vorjahr entspricht.

Können Sie auch sagen, wieviel davon große Flieger/ Airlines waren und wieviele kleine Privatflieger?

Ich wiederhole mich: ein (falsches) Spiel, welches sie schon öfters im Deutschland und Europa gespielt haben, Flughäfen gegeneinander ausspielen.

Und die Flughäfen versuchen, die Einnahmen auf Kosten der Kunden zu steigern. Jetzt hat HAM einen Zug gemacht und die Karten werden neu gemischt.

...und werden dabei von den Airlines unter Druck gesetzt ihre Leistungen unter Kostenbasis anzubieten. Dabei ist es egal ob das vom Airport selber getragen werden soll oder von Dritten aufgefangen wird. Ja und das gilt auch für die Abgaben die der Staat erhebt um die gigantischen Mittel zu generieren die notwendig sind um die klimatischen Folgen der Branche 'Flugverkehr' halbwegs zu lindern (wo wir z.Zt. allerdings nur im Ansatz sind). Leider halten sich die Verursacher dieser mit Eigeninitiative und Eigenmittel dafür ja sehr zurück (und rufen auch hier nach dem Staat).
Beitrag vom 08.12.2024 - 10:43 Uhr
Ich glaube eher, die Annahme der Preis korreliert mit der Qualität ist naiv.

In der Landwirtschaft steigen die Erzeugungskosten tatsächlich mit der Qualität und mit der Regionalität.

Wir waren bei Äpfeln, Sie erinnern sich?
Das oben gesagte gilt tatsächlich allerdings für die meisten physischen Produkte und Serviceleistungen.

Nur weil ein Staat willkürlich Gebühren zur Haushaltssanierung erhebt, ist die Qualität der Produkts (Flugzeugabfertigung) ja nicht besser.

Klar. Genausowenig wie eine Mehrwertsteuererhöhung, die zwar den Endpreis für den Verbraucher erhöht, aber keinerlei Ändeung an der Ware bewirkt.
Allerdings beschreibt ihr fiktives Beispiel ja den Preisunterschied zwischen 2 Anbietern im gleichen Markt.

Und eine Airline, die viel Geld in Qualität von Gerät und ausgeruhtes Personal steckt, hat auch höhere Kosten, ein besseres Produkt und vermutlich höhere Preise als eine Airline die mit Wartung am gesetzlichen Minumum und Personal am gesetzlichen Maximum fliegt.
Oder?

Dieser Beitrag wurde am 08.12.2024 11:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.12.2024 - 10:05 Uhr

...
Nein haben Sie nicht? Dann hab ich das wohl falsch verstanden... !?
Haben Sie. Da werden Sie mich in der Beschreibung nicht auf Ihre Seite ziehen.
Sie schreiben von "fest davon überzeugt" ich schreibe von "möglicherweise" und "vielleicht". Sie schreiben einmal von "perfidem Spiel" dann ist das wieder "... in der Wirtschaft öfters ein völlig normaler Vorgang." So wie es gerade passt.
Da wird der Austausch sinnlos und da bin ich raus.

Ahja, wieder einmal!
Auch für Sie einen schönen 2. Advent
Ja, wider einmal hast du es geschafft! Nur zum Vergleich: Bei Diskussionen mit @EricM endet es nie so sinnlos verzettelt und widersprüchlich. Und seine "Gegenspieler" sind in der Regel die selben wie deine.


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