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Willie Walsh hat Gesprächsbedarf. Nie um klare Worte verlegen, wirft der Chef des Airline-Verbands IATA der EU-Kommission vor, "jeden Bezug zur Realität verloren" zu haben - aus IATA-Perspetive bürdet Brüssel Fluglinien mit einer Teilrückkehr zur Mindestnutzung von Slots unnötige Belastungen auf.
Im Regelfall müssen Fluggesellschaften ihre Start- und Landefenster mindestens 80 Prozent auslasten, um die Slots sicher in die nächste Flugplanperiode mitzunehmen. So galt es vor der Krise.
Nach Ausbruch der Pandemie und dem Erlahmen des weltweiten Airlineverkehrs hatte die EU-Kommission die "80/20"-Regel auf Eis gelegt. Vor Beginn des aktuellen Sommerflugplan konnten Airlines ungenutze Slots vorübergehend zurückgeben - und müssen die übrigen Slots derzeit nur zu 50 Prozent füllen.
Im Winter hebt die EU-Kommission die generelle Mindestnutzung auf 50 Prozent an: die "50/50"-Regel teilt auch Airlines und Flughäfen in zwei Lager.
"Da der Luftverkehr sich nach wie vor nicht normalisiert hat, sind auch für den Winterflugplan weitergehende Ausnahmeregelungen für die Slotvergabe nötig", sagte eine Lufthansa-Sprecherin aero.de. "Die Ankündigung der EU Kommission von 50 Prozent reicht nicht aus."
Angesichts der "Entwicklung neuer Virusvarianten und daraus folgenden Reiserestriktionen" ist Lufthansa Situation noch zu volatil für den Schritt. "Die verabschiedete Regelung birgt die Gefahr, dass Airlines mit leeren Flugzeugen fliegen müssen, nur um ihre Slots zu sichern", sagte die Sprecherin. "Das schadet Klima und Airlines. Andere Länder gehen hier pragmatischer vor."
ACI: 80/20 ab Ende 2022
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will zu dem Thema keine Farbe bekennen und verweist auf Anfrage von aero.de auf die Verbände.
Insgesamt begrüßt die Airportlobby die Neuregelung. "Der Luftfahrtsektor kann und muss auf den grünen Trieben der Erholung aufbauen", findet Olivier Jankovec. Der Chef des Flughafenverbands ACI Europe preist die 50/50-Regel als "pragmatischen und angemessenen" Zwischenschritt - spätestens im Winter 2022/2023 soll die Branche ACI-Sicht zur 80/20-Regel zurückkehren.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 28.07.2021 07:06
Kommentare (12) Zur Startseite
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Allerdings, das wäre ne witzige Lösung. Wurde bisher aber noch nie gemacht, vermutlich ist es doch nicht so einfach.
Außerdem ist's egal, wenn LH wg. der Leerflüge dann wieder Geld braucht, springt der Steuerzahler ja gerne wieder ein ...
Sehr gerne sogar. Seit dem Einstieg hat der Steuerzahler an LH eine knappe Mrd. verdient, innerhalb eines Jahres. Eine Rendite von rund 300%. Sag mir Bescheid, wann ich beim nächsten Deal einsteigen soll.
Ich wäre dann auch gerne dabei :-) , es hält sich aber immer noch hartnäckig das Gerücht, die Hilfen wären Geschenke gewesen....manche plappern halt den ganzen Kram nach ohne mal ernsthaft zu recherchieren....
Allerdings, das wäre ne witzige Lösung. Wurde bisher aber noch nie gemacht, vermutlich ist es doch nicht so einfach.
Außerdem ist's egal, wenn LH wg. der Leerflüge dann wieder Geld braucht, springt der Steuerzahler ja gerne wieder ein ...
Sehr gerne sogar. Seit dem Einstieg hat der Steuerzahler an LH eine knappe Mrd. verdient, innerhalb eines Jahres. Eine Rendite von rund 300%. Sag mir Bescheid, wann ich beim nächsten Deal einsteigen soll.
Dieser Beitrag wurde am 28.07.2021 14:00 Uhr bearbeitet.
Dieser Beitrag wurde am 28.07.2021 13:29 Uhr bearbeitet.