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Streit um Pieter Elbers sorgt für Unruhe bei KLM

KLM Boeing 787
KLM Boeing 787-9, © KLM Boeing 787

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PARIS - Gerüchte verdichten sich, dass der Vertrag von KLM-Chef Pieter Elbers nicht verlängert werden könnte. Nun warnen KLM-Manager vor Streiks der Belegschaft - sollte Elbers tatsächlich abgesetzt werden. Insidern zufolge liegt Elbers mit Gesamtkonzernchef Ben Smith über Kreuz.

Wie französische Medien berichten, überlegt der Konzern, Elbers durch einen anderen CEO zu ersetzen. Grund dafür ist demnach die Sorge, dass der derzeitige KLM-CEO die Linie von Ben Smith nicht voll mitträgt: Smith will beide Airlines enger zusammenzubringen und den Betrieb zentraler steuern.

Insidern zufolge gehört dazu auch, Flugzeugbestellungen zukünftig für beide Airlines gemeinsam zu verhandeln, ebenso Partnerschaften.

"Die Möglichkeit eines unerklärlichen, unfreiwilligen Rückzugs unseres CEOs (Pieter Elbers, Red.) bringt unsere Mitarbeiter in Aufruhr", schrieb eine Gruppe von Managern am 8. Februar dem Air France-KLM-Vorstand. "Dieser Schritt würde sicher zu Unruhe und möglicherweise zu Streiks führen."

Wie eine KLM-Sprecherin der Agentur "Bloomberg" mitteilte, haben sich bereits 13.000 Mitarbeiter in einer Online-Petition dafür ausgesprochen, dass Elbers seinen Posten behalten soll.

Die KLM-Manager bitten in ihrem Brief das Kontrollgremium der Airline, Elbers bei ihrem nächsten Treffen am 19. Februar in seinem Amt zu bestätigen und seinen Vertrag zu verlängern - er läuft im April aus.

Manager kritisieren neuen Führungsstil

Der Gegenwind aus den Niederlanden ist die neueste Herausforderung für Gesamtkonzernchef Ben Smith, der seinen Posten nach zahlreichen Streiks bei Air France im vergangenen September angetreten hat.

Air France und KLM sind 2004 fusioniert. Sie arbeiten bis heute weitgehend unabhängig voneinander. Der Brief der Manager, aus dem die Agentur "Bloomberg" zitiert, richtet sich direkt an Smith.

Der von Air Canada abgeworbene Manager hat Vereinbarungen mit Gewerkschaften in Frankreich getroffen und deutlich gemacht, dass die Gewinnmargen von Air France an die von KLM angepasst werden müssen. Smith strebt die Aufnahme in den Aufsichtsrat der KLM an.

"Kompetenz und relevante Erfahrung bei der KLM scheinen keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung  zu haben", schreiben die KLM-Manager in ihrem Brief. "Es ist unmöglich zu verstehen, wie die einseitigen Entscheidungen des neuen Air France-KLM-CEOs ob des Fehlens einer klaren Strategie für Air France-KLM und die Rollen der Airline innerhalb der Gruppe zu einer nötigen Verbesserung beitragen sollen."
© Bloomberg, aero.de | Abb.: KLM | 12.02.2019 07:18


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