DENVER - Die Blackout-Serie bei der US-Luftfahrtaufsicht FAA setzt sich fort: In den USA ist es erneut zu einem Systemausfall an einem Flughafen gekommen, bei dem der Kontakt zu Piloten verloren ging. Diesmal passierte es am Denver International Airport, wie mehrere Medien berichteten.
Piloten, die am Montag den Flughafen anflogen, konnten demnach aufgrund von Funksenderausfällen etwa zwei Minuten lang nicht mit den Lotsen kommunizieren. Dies habe ein führender Mitarbeiter der US-Luftfahrtbehörde FAA vor einem Kongressausschuss erklärt, berichtete der Sender NPR.
Erst vor einer Woche war es zum zweiten Mal zu einer ähnlichen Panne am Flughafen Newark unweit der Millionenmetropole New York gekommen.
Die Fluglotsen verloren für etwa 90 Sekunden den Kontakt zu den Flugzeugen. Bereits zuvor hatte es einen ähnlichen Blackout auf dem Flughafen gegeben.
In Denver war nach Angaben des FAA-Mitarbeiters eine der Funkfrequenzen der Fluglotsen ausgefallen. Die Fluglotsen seien auf eine Reservefrequenz ausgewichen, die für etwa zwei Minuten ebenfalls ausgefallen sei, zitierte der Sender NPR aus der Sitzung. Danach sei die Verbindung wieder stabil gewesen.
Der Sender Fox Business berichtete, etwa 20 Piloten hätten den Kontakt kurzfristig verloren. Die Flugzeuge hätten alle sicher auf Abstand gehalten werden können, zitierte der Sender CNN die Luftfahrtbehörde.
Verkehrsminister Sean Duffy hatte jüngst angekündigt, dass das veraltete Flugsicherheitssystem in den USA umfänglich modernisiert werde. Es werde teilweise noch immer mit Technik aus den 70er-Jahren gearbeitet. Die Modernisierung solle in drei oder vier Jahren abgeschlossen sein.
Nach einem schweren Unglück beim Zusammenstoß eines Helikopters mit einer Passagiermaschine in der Hauptstadt Washington im Januar steht die Sicherheit des Flugverkehrs in den USA im öffentlichen Fokus. Damals starben 67 Menschen.
Drittgrößter US-FlughafenDer Flughafen Denver ist nach Atlanta und Dallas mit zuletzt 82,4 Millionen Jahrespassagieren der drittgrößte US-Flughafen
- und wächst weiter rasant. Lufthansa hat die Linie aus München das Inlandsdrehkreuz des Partners United Airlines vor wenigen Wochen von einer A350- auf einen A380-Umlauf hochgestuft.
© dpa-AFX | Abb.: FAA, Denver Airport | 16.05.2025 06:39
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Beitrag vom 27.05.2025 - 22:23 Uhr
Frage an Leute, die sich damit "wirklich" auskennen - jedes System hat ein Ausfallrisiko, weshalb man gerne mit Redundanzen arbeitet und da insbesondere mit nahtlos ineinander übergreifende. Dennoch ist so ein Ausfall auch dann noch möglich. Ich bin in der IT, das ist mir wohl bekannt. Meine Frage daher: ist das jetzt nur sensationslust in Bezug auf Trump und DOGE, dass darüber so intensiv berichtet wird oder ist das etwas "normales" was überall auch hierzulande auftritt, aber keinen Weg in die Berichterstattung bisher gefunden hat.
Zur Ausstattung bei der FAA fehlt mir der Einblick. Dazu kann ich nichts sagen. Was den deutschen Luftraum inkl. der internationalen Flughäfen betrifft, ist so etwas nahezu ausgeschlossen. Hier wird mit mindestens einfacher Redundanz (Frequenzen) bzw. zweifacher Redundanz (Equipment) beim Funk gearbeitet. Ein Ausfall der Spannungsversorgung ist ebenfalls abgefangen. Etwas anders sieht es wahrscheinlich bei Regionalplätzen aus. Aber dies war ja nicht das Thema hier, und ist im Normalfall auch nicht soo kritisch.
Beitrag vom 17.05.2025 - 23:00 Uhr
Nein, will ich nicht. Hierzulande würde man aber relativ weich fallen, wenn man den Job nicht mehr machen kann, sofern man überhaupt ein Problem hat und nicht in anderem Bereich weiter arbeiten muss. Das Risiko schon nach kurzer Zeit firstlos entlassen zu werden und dann kein Einkommen - auch keine staatliche Arbeitslosenversicherung - in einem Land in dem viel Eigenleistung über Kredite finanziert werden, ist dort deutlichst höher. Damit ist eine gehörige Portion des ach so üppigen Jahresgehaltes auch schnell wieder in der Rücklage.
Beitrag vom 17.05.2025 - 22:58 Uhr
Wo auf dieser Welt sind 144.000$ Jahresgage wenig Geld?
ZB da, wo eine nette Wohnung schon mal gerne 5k$/Monat Miete kosten kann, die Krankenversicherung extrem teuer sein kann oder Sohn/Tochter so ab 40k$/Jahr studieren können.
Von Kosten, die anfallen, wenn man wirklich mal krank ist und die Krankenkasse sich querstellt, mal ganz zu schweigen.
Man sollte denke ich nicht unterschätzen, _wie_ ungebremst die Privatisierung von Dienstleistungen in den USA Preise für sehr viele Dinge, die wir hier mit einem 6-stelligen Gehalt für selbstverständlich und leicht erschwinglich halten, selbst für diese Gehaltsklasse zu unbezahlbaren Luxusartikeln macht.
Gerade in Zentren wie NY, LA und SF.
Dieser Beitrag wurde am 17.05.2025 23:20 Uhr bearbeitet.
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Zur Ausstattung bei der FAA fehlt mir der Einblick. Dazu kann ich nichts sagen. Was den deutschen Luftraum inkl. der internationalen Flughäfen betrifft, ist so etwas nahezu ausgeschlossen. Hier wird mit mindestens einfacher Redundanz (Frequenzen) bzw. zweifacher Redundanz (Equipment) beim Funk gearbeitet. Ein Ausfall der Spannungsversorgung ist ebenfalls abgefangen. Etwas anders sieht es wahrscheinlich bei Regionalplätzen aus. Aber dies war ja nicht das Thema hier, und ist im Normalfall auch nicht soo kritisch.
ZB da, wo eine nette Wohnung schon mal gerne 5k$/Monat Miete kosten kann, die Krankenversicherung extrem teuer sein kann oder Sohn/Tochter so ab 40k$/Jahr studieren können.
Von Kosten, die anfallen, wenn man wirklich mal krank ist und die Krankenkasse sich querstellt, mal ganz zu schweigen.
Man sollte denke ich nicht unterschätzen, _wie_ ungebremst die Privatisierung von Dienstleistungen in den USA Preise für sehr viele Dinge, die wir hier mit einem 6-stelligen Gehalt für selbstverständlich und leicht erschwinglich halten, selbst für diese Gehaltsklasse zu unbezahlbaren Luxusartikeln macht.
Gerade in Zentren wie NY, LA und SF.
Dieser Beitrag wurde am 17.05.2025 23:20 Uhr bearbeitet.