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Turkish Airlines stoppt Training russischer Piloten

Airbus A350 Simulator
Airbus A350 Simulator, © Airbus

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ISTANBUL - Turkish Airlines stoppt das Simulatortraining für russische Piloten. Die Airline fürchtet, EU-Sanktionen gegen Russland zu unterlaufen. Die durchdringen Russlands Luftfahrt inzwischen ziemlich wirkungsvoll. Der Trainingsstopp stellt nicht weniger als den Betrieb der Aeroflot-Langstreckenflotte in Frage.

Piloten verbringen viel Zeit im Simulator. Regelmäßige Schulungen und Tests sind Voraussetzung für den Lizenzerhalt. International anerkannte EASA-Zertifikate legitimieren die Ausbildung und Prüfung an Flugsimlulatoren (FSTD).

Auch an diesem Punkt setzen Sanktionen des Westens gegen Russland als Reaktion auf den Angriffskrieg in der Ukraine an. "Die EASA hat alle russischen Einrichtungen erteilten FSTD-Zertifizierungen eingefroren", weist der europäische Luftfahrtregulator auf seiner Internetseite hin.

In Russland stehen zwar Simulatoren für A320 und 737 - Airlines können ihre Crews für den Inlandsverkehr daher auch ohne EASA-Zertifikat trainieren.

Auf der Langstrecke kommt Russland beim Pilotentraining hingegen nicht nur mangels eigener Geräte an Zentren im Ausland nicht vorbei. Die EASA- oder FAA-Plakette bildet die Grundlage für die internationale Gültigkeit der Pilotenlizenz - und damit für den Streckenbetrieb in weite Teile der Welt.

Zuletzt hat Aeroflot Crews zum Training an A350- und 777-Simulatoren in die Türkei entsandt. Nach Informationen des Portals "The Insider" wurde Turkish Airlines die Ausbildung russischer Pilotinnen und Piloten in ihrem Simulatorzentrum aber zu heiß - die Airline fürchtet, damit selbst gegen Sanktionen zu verstoßen.

Piloten droht Lizenzverlust

"Selbst wenn flugfähige Boeing 777 zur Verfügung stehen, können sie ohne die Trainings nicht sicher geflogen werden", sagte eine russische Quelle dem Portal. "Piloten verlieren ihre Qualifikation für diesen Typ und dürfen nicht mehr fliegen." Nach einem Ersatzteilproblem rollt auf die russische Luftfahrt ein Lizenzproblem zu.

Noch hat Aeroflot Alternativen, etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Ein Emirates-Center könnte die Ausbildung unserer Piloten übernehmen", sagte die Quelle "The Insider". Emirates wird sich im Vorfeld allerdings ebenfalls genau mit möglichen Sanktionsrisiken auseinandersetzen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 21.09.2022 09:14


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