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US-Piloten sollen öfter selbst ans Steuer

Southwest Airlines Boeing 737-800
Southwest Airlines Boeing 737-800, © Southwest Airlines

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WASHINGTON - Moderne Flugzeuge nehmen Piloten viele Aufgaben ab. Als Reaktion auf die 737-MAX-Abstürze justiert die US-Luftfahrtaufsicht FAA Trainingsrichtlinien für Airlines nach: US-Fluggesellschaften sollen ihre Cockpitcrews ermutigen, "den gesamten Flug von Zeit zu Zeit manuell zu steuern".

Piloten sollen das Fliegen nicht verlernen. Das ist - überspitzt - die Zielsetzung neuer FAA-Trainingsrichtlinien.

Die US-Luftfahrtbehörde reagiert mit den Empfehlungen auf eine neue Gesetzeslage. Nach den Abstürzen der 737 MAX hatten die USA mehrere Luftverkehrsgesetze aktualisiert, um die Flugsicherheit zu erhöhen - Erkenntnisse aus der Bruchlandung einer Boeing 777-200ER in San Francisco 2013, Asiana Airlines Flug 214, flossen ebenfalls mit ein.

Die FAA setzt am "Flightpath Management" an - der Planung, Durchführung und Absicherung des Flugverlaufs und Energieversorgung des Flugzeugs.

"Flightpath Management ist gerade beim Betrieb von Flugzeugen mit hohem Automatisierungsgrad extrem wichtig", stellt die FAA den neuen Richtlinien voran. "Selbst wenn ein Flugzeug im Autopilotmodus fliegt, (...) müssen die Piloten notfalls schnell eingreifen können."

Ohne Autopilot vom Start zum Ziel

Die FAA will insbesondere aber einen Anstoß zu mehr manuellem Fliegen geben. "Zumindest von Zeit zu Zeit" sollten Airlines "Piloten anhalten, die gesamte Start- und Anflugphase und gegebenfalls sogar den kompletten Flug manuell zu steuern" - und Kapitänen dabei mehr Spielraum lassen, teilte die FAA mit.

"Übertrieben generalisierte Vorgaben" wie "niemals bei Nacht manuell fliegen" oder Quoten sollten Airlines aus ihren Betriebshandbüchern streichen, rät die FAA. Über die Neuerungen berichtete zunächst "FlightGlobal".
© aero.de | Abb.: Southwest Airlines | 23.11.2022 09:35

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Beitrag vom 25.11.2022 - 04:41 Uhr
Ja ist ja manchmal ganz lustig einen ganzen Flug per Hand zu fliegen. Aber lange Flüge in cruise per Hand zu fliegen erhöht nur die Arbeitsbelastung ohne viele Vorteile. Natürlich geht's auch nicht in RVSM Luftraum. Ich glaube die Idee ist gut wobei ich glaube dass die Amerikaner ohnehin schon viel mehr als der Rest der Welt ohne Autopiloten fliegen. Davon können sich alle etwas abschauen.
Beitrag vom 24.11.2022 - 06:26 Uhr
Die FAA setzt am "Flightpath Management" an - der Planung, Durchführung und Absicherung des Flugverlaufs und Energieversorgung des Flugzeugs.

@aero.de: Könnte es sein, dass hier das Energie-Management gemeint war statt einer "-versorgung"? Also der kontrollierte Abbau von potentieller und kinetischer Energie über den Flugpfad beim Landen?
Beitrag vom 24.11.2022 - 03:54 Uhr
Nicht nur vernünftig, sondern sogar überfällig - und bitte auch raw data und ohne auto thrust. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte war falsch, die Einsicht kommt ein paar Unfälle zu spät!


Genau, wird das fliegen sicher sicherer machen wenn die Kollegen damit beschäftigt sind ihre Schubhebel vor und zurück zu stellen.
Wunderbar.

Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte war goldrichtig, fliegen ist sicherer als jemals zuvor, obwohl es am himmel zugeht wie noch nie.

Auch wenn man ihnen nicht blind vertrauen sollte, die System haben ihre Berechtigung und sind sehr gut.
Kritsche Flugphasen sollten natürlich trainiert werden. Aber das machen US Airlines hoffentlich auch, das sie Landungen nicht nur automatisch fliegen lassen sondern manuell.


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