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Seit Montag ist Schluss: die BAe 146, wegen ihrer vier Triebwerke im Volksmund "Jumbolino" genannt, hat in den Zukunftsplänen von Zeitfracht keinen Platz mehr.
Ein einziges Exemplar des kleinen Vierstrahlers stand zuletzt noch in Diensten von WDL Aviation, kam wegen der Coronakrise allerdings seit Monaten nicht mehr zum Einsatz.
In früheren Zeiten waren die Jumbolinos von WDL, sechs betrieb die Airline insgesamt, europaweit im Charterverkehr unterwegs. Die letzte verbliebene BAe 146, die D-AMGL, ist mehr als 34 Jahre alt und nahm mit einer finalen Ehrenrunde Abschied von ihrer langjährigen Heimat Köln-Bonn.
Lebensabend in Australien
Die Laufbahn des betagten Jets ist mit der Ausmusterung bei WDL allerdings nicht beendet. Wie Zeitfracht mitteilt, wurde die D-AMGL, wie zuvor zwei ihrer Schwesterflugzeuge, an einen australischen Investor verkauft. In Australien dürfte sie künftig bei der Chartergesellschaft Pionair unterkommen.
Diese betreibt eine Flotte von zehn BAE 146 und hat bereits diverse Jumbolinos, Passagierjets wie Frachter, von WDL übernommen. Die Überführung der D-AMGL nach Down Under hätte eigentlich schon früher vonstatten gehen sollen, konnte laut WDL dank Corona allerdings erst jetzt starten.
Umstieg auf einheitliche E190-Flotte
Künftig operiert WDL mit einer reinen Embraer 190-Flotte. Damit verschwindet die BAe 146 zugleich aus dem deutschen Luftfahrtregister, denn WDL war der letzte Betreiber des Vierstrahlers in Deutschland. Die Mitarbeiter der Airline blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Ausmusterung der BAe 146.
Die Freude über die weitere Modernisierung der Flotte mischt sich mit Wehmut, flogen die Jumbolinos doch 22 Jahre für WDL - viel Raum, für Erinnerungen an ein ebenso beliebtes wie charismatisches Flugzeug, das auf Europas Airports nicht erst seit Corona immer seltener wird.
© Flug Revue - PZ | Abb.: WDL | 22.09.2020 07:40
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