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Flughafen Vilnius, 25. November 2025: DHL 18D aus Leipzig ist im Anflug auf das Ziel - ein kurzer Trip, hinter der Boeing 737-400 des spanischen DHL-Vertragspartners Swiftair liegt in etwa 1:20 Stunde Flugzeit.
Rund 1,2 Kilometer vor der Pistenschwelle geht die Maschine im Stadtteil Lipkalins zu Boden, eine Tragfläche streift ein Wohngebäude. Kameras zeichnen eine Explosion auf. Einsatzkräfte werden um 5:31 Uhr alarmiert - und treffen ein über mehrere Hundert Meter verteiltes Trümmerfeld an.
Ein Besatzungsmitglied ist tot. Drei weitere Insassen werden verletzt, mindestens ein Mensch befindet sich nach offiziellen Angaben in einem "kritischen Zustand".
Nach Radardaten steuerte die 737 den Flughafen in einem relativ steilen Sinkprofil an. DHL spricht in einer ersten Stellungnahme von einer "Notlandung".
DHL-Flug in Litauen verunglückt, © YSL
Der Turm in Vilnius hatte der Crew noch eine Landefreigabe erteilt, erhielt über Funk aber keine Bestätigung. Möglicherweise hatten die Piloten eine falsche Frequenz eingestellt.
"Keine Gefahr, keine Probleme"
Die vorausgegangene Kommunikation zwischen dem Piloten und dem Tower deutet einem Bericht des litauischen Rundfunks zufolge nicht auf einen Notfall oder andere Unregelmäßigkeiten beim Landeanflug hin.
In dem veröffentlichten Mitschnitt ist ein völlig ruhig und routinemäßig verlaufendes Gespräch zu vernehmen, wie ein vom Rundfunk befragter litauischer Luftfahrtexperte sagte.
"Ohne auf Details einzugehen, kann man sagen, dass die Piloten keine Gefahr und keine Probleme gemeldet haben. Es war eine routinemäßige Kommunikation, ein einfacher Sinkflug", sagte Vidas Kaupelis von der Universität Vilnius nach dem Anhören der Aufzeichnung.
Nach offiziellen Angaben gab es zunächst keine Erkenntnisse, die auf Sabotage, Terror oder eine GPS-Störung hindeuteten. Die Ermittler erhoffen sich nun weitere Erkenntnisse aus einer Auswertung der Flugschreiber und einer Befragung der überlebenden Crewmitglieder.
Überlebender: Kein Brand an Bord
Polizeichef Arunas Paulauskas sagte, die Beamten hätten bereits mit einem der verletzten Besatzungsmitglieder im Krankenhaus gesprochen. Dieser habe bestätigte, dass an Bord des Flugzeugs nichts Ungewöhnliches passiert sei - es habe keinen Rauch, kein Feuer oder irgendetwas anderes gegeben.
Zuvor hatte Paulauskas gesagt, die Besichtigung des Tatorts, die Beweisaufnahme und die Sammlung von Informationen und Objekten könne eine ganze Woche dauern. "Diese Antworten werden nicht so schnell kommen", sagte er auf einer Pressekonferenz. Auch Deutschland hat ein Expertenteam nach Litauen abgestellt.
DHL: Keine verdächtigen Sendungen
DHL liegen nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise auf verdächtige Pakete an Bord der Maschine vor. "Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Informationen vor, die auf etwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges hindeuten", sagte Ausra Rutkauskiene, Vertriebs- und Marketingleiterin bei DHL Litauen.
Die verunfallte EC-MFE stammt aus dem Produktionsjahr 1993 und war einst bei Qantas im Passagierdienst eingesetzt. Für Swiftair wurde die Maschine zum Frachter umgebaut.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: LRV, PAGD | 25.11.2024 14:11
Kommentare (5) Zur Startseite
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Dann wäre es wieder einmal "lack of basic flying capability"
Schaun mer mal.
Als ich das Video reingestellt und beschrieben habe was zu sehen ist ging die halbe Welt noch von einem Anschlag aus.
Dein Beiträgchen ist auf Vorschulniveu.
Existensen wie dich braucht die Welt ganz ganz dringent
Die Nase geht schon sehr schnell runter vor dem Aufprall.