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Wie geht es bei Discover Airlines jetzt weiter?

Discover Airlines
Discover Airlines, © Discover Airlines

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FRANKFURT - Lufthansa hat die Streikwelle bei Discover Airlines gebrochen - und will weder mit der Vereinigung Cockpit noch mit Ufo über eigene Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter des Ferienfliegers reden. Die Kabinengewerkschaft Ufo wirft dem Discover-Management ein Spiel auf Zeit vor.

Ufo ist mit der Streikbeteiligung bei Discover Airlines zufrieden. Unter dem Strich war der Arbeitskampf aber "nur ein Teilerfolg", zog der Ufo-Vorsitze Joachim Vázquez Bürger gegenüber aero.de Bilanz.

Discover Airlines konnte nach eigenen Angaben im Schnitt "vier von fünf geplanten Flügen mit eigenem Personal" selbst an den Start bringen.

Verhandlungen mit Ufo und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über Tarifverträge sind für die Airline kein Thema. "Wir sehen weiterhin keine Notwendigkeit auf politische Interessen und Machtspiele der Spartengewerkschaften einzugehen", sagte Discover-Chef Bernd Bauer.

Auslöser des Streiks von Kabine und Cockpit ist die Discover-Ersttarifierung mit Verdi. Ufo und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit fühlen sich vom Discover-Management hinter die Fichte geführt - die Airline hat Konditionen mit den Spartengewerkschaften verhandelt, dann aber mit Verdi abgeschlossen.

"Extremer Druck"

Cockpit und Ufo werfen Discover Airlines zudem vor, Mitarbeiter unter Druck zu setzen. Die Pilotengewerkschaft spricht in einer Mitteilung von "Einschüchterungsversuchen". Auch Ufo habe "sehr eindeutige Rückmeldungen" hierzu erhalten, sagte Vázquez Bürger. Von Verdi und Discover sei "extremer Druck" gerade auf junge Beschäftigte ausgeübt worden.

Cockpit ist weiter auf Zinne. "Wir stehen erst am Anfang", sagte Präsident Andreas Pinheiro am Montag. Die Pilotengewerkschaft prüft laut Kreisen rechtliche Spielräume für eine Eskalation über Discover Airlines hinaus. Vergangene Woche hatte Cockpit bereits im A321F-Betrieb von Cityline zu einem mehrstündigen Solidaritätsstreik aufgerufen.

"Zeitnot"

Ufo werde das weitere Vorgehen "in Absprache mit Cockpit" festlegen, sagte Vázquez Bürger aero.de. Die "Ausgestaltung der Tarifverträge" zwischen Verdi und Discover Airlines sorge aber für eine gewisse "Zeitnot".

Discover Airlines stattet Verdi-Mitglieder über sogenannte Differenzierungsklauseln mit einer Reihe von Vorteilen aus - ein halbes Monatsgehalt extra pro Jahr, verlängerte Kündigungsfristen und eine Erfolgsbeteiligung belohnen Verdi-Zugehörigkeit.

Die Differenzierungsklauseln könnten zu vermehrten Verdi-Eintritten führen und Ufo aus der Airline drängen, fürchtet die Flugbegleitergewerkschaft.
© aero.de | Abb.: Discover Airlines | 03.09.2024 09:27

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Beitrag vom 05.09.2024 - 17:18 Uhr
Zu Ihrem letzten Absatz: Verdi „klaut“ über Nacht die Verhandlungsarbeit von ca. einem ganzen Jahr und dann sind VC/UFO die Visionslosen? Das ist keine Komik mehr, was Sie hier verbreiten, sondern reine Boshaftigkeit.
Oh, sorry, das wahr nicht meine Absicht. Ich wollte weder komisch noch boshaft sein. Ich habe nur meine Sicht der Lage wiedergegeben. Wenn Sie dazu eine ander Sicht haben, kein Problem. Mich würde aber interessieren warum. Also, nur zu.
Es gehören immer Zwei dazu, einer der "klaut" und einer der sich "beklauen" lässt. Vom Schulterschluss der LHA mit der Verdi wurde man eher kalt erwischt. Die Vision einer solchen Variante hatte man wohl nicht. Auch nicht, dass kurz vor Fristende Traifverträge noch gekündigt werden können...
Nun frage ich Sie, wo sehen VC/UFO die Zukunft der LH Besatzungen in den nächsten 5-10 Jahren? Wo stehen Arbeitsplatzsicherheit, Arbeits-/Vergütungsbedingungen und Karrieremöglichkeiten und wie wollen die GWs das sicherstellen?

Dieser Beitrag wurde am 05.09.2024 17:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.09.2024 - 13:17 Uhr
Ich kann mir vorsetellen, was er meint - nach dem Motto - "man kann natürlich streiken, aber wenn man befördert werden will, dann sollte man auch beweisen, dass man das unternehmerische Denken auch an den Tag legen kann" - mit anderen Worten - wenn du streikst, wirst du bei uns nicht befördert.

Da wir am Ende aber über ein mitbestimmtes Unternehmen reden und es auch noch genügend Arbeitsgerichte gibt, die sich im Moment mit zig ähnlichen Fällen aus allen Branchen beschäftigen, würde ich das im Zweifel als Mitarbeiter locker sehen.

Aber hat nicht bei Neueinstellungen, wie auch Beförderungen der Betriebsrat ein Mitspracherecht, sodass da die Arbeitnehmervertreter bei solchen Fällen (Warum wird er nicht befördert? -> Weil er gestreikt hat) eingreifen könnten? Da hält doch vor keinem Arbeitsgericht stand.
Kommt darauf an, wie er das Direktionsrecht nach billigem Ermessen ausführt. Wenn er Qualitätskriterien in der Ausschreibung ausführt und diese erfüllt werden wird es schwierig. Da braucht es gute Begründungen im Einzelfall.
Wenn also die Mitarbeiter wirklich dem Betriebsrat und der Gewerkschaft vertrauen, wüsste ich nicht, ob das wirklich ein Grund wäre, nicht zu streiken. Außer natürlich, die Not ist gar nicht so groß, dass man streiken will und eigentlich zufrieden ist und daher kein unnötiges Risiko eingehen will.

Was für mich bei diesem Streik bleibt ist jede Menge Gepolter vor dem Streik durch VC/UFO mit Beteuerungen, wie hoch der eigene Organisationsgrad ist und dass ja 90% einen Streik wollen, dann einen Streik, der bei weitem nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat und nun ist man doch relativ kleinlaut geworden und sucht die Gründe woanders...für mich klingt das alles irgendwie komisch.
Für mich ein weiteres Beispiel der Visionslosigkeit der GW. Man ist nur reaktiv und wurde erneut von der Kreativität des AG kalt erwischt. Einem Bonus des AG für verdi Mitglieder hat man nichts entgegenzusetzen.

So dumm, schwarz auf weiß zu behaupten dass der Streik anno dazumal die Karriere blockiert, wird wohl niemand auf Arbeitgeberseite sein. Da wird man allerdings sicherlich ähnlich kreative Methoden finden, wie man sie sonst so schon an den Tag legt.

Zu Ihrem letzten Absatz: Verdi „klaut“ über Nacht die Verhandlungsarbeit von ca. einem ganzen Jahr und dann sind VC/UFO die Visionslosen? Das ist keine Komik mehr, was Sie hier verbreiten, sondern reine Boshaftigkeit.
Beitrag vom 04.09.2024 - 10:19 Uhr
Ich kann mir vorsetellen, was er meint - nach dem Motto - "man kann natürlich streiken, aber wenn man befördert werden will, dann sollte man auch beweisen, dass man das unternehmerische Denken auch an den Tag legen kann" - mit anderen Worten - wenn du streikst, wirst du bei uns nicht befördert.

Da wir am Ende aber über ein mitbestimmtes Unternehmen reden und es auch noch genügend Arbeitsgerichte gibt, die sich im Moment mit zig ähnlichen Fällen aus allen Branchen beschäftigen, würde ich das im Zweifel als Mitarbeiter locker sehen.

Aber hat nicht bei Neueinstellungen, wie auch Beförderungen der Betriebsrat ein Mitspracherecht, sodass da die Arbeitnehmervertreter bei solchen Fällen (Warum wird er nicht befördert? -> Weil er gestreikt hat) eingreifen könnten? Da hält doch vor keinem Arbeitsgericht stand.
Kommt darauf an, wie er das Direktionsrecht nach billigem Ermessen ausführt. Wenn er Qualitätskriterien in der Ausschreibung ausführt und diese erfüllt werden wird es schwierig. Da braucht es gute Begründungen im Einzelfall.
Wenn also die Mitarbeiter wirklich dem Betriebsrat und der Gewerkschaft vertrauen, wüsste ich nicht, ob das wirklich ein Grund wäre, nicht zu streiken. Außer natürlich, die Not ist gar nicht so groß, dass man streiken will und eigentlich zufrieden ist und daher kein unnötiges Risiko eingehen will.

Was für mich bei diesem Streik bleibt ist jede Menge Gepolter vor dem Streik durch VC/UFO mit Beteuerungen, wie hoch der eigene Organisationsgrad ist und dass ja 90% einen Streik wollen, dann einen Streik, der bei weitem nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat und nun ist man doch relativ kleinlaut geworden und sucht die Gründe woanders...für mich klingt das alles irgendwie komisch.
Für mich ein weiteres Beispiel der Visionslosigkeit der GW. Man ist nur reaktiv und wurde erneut von der Kreativität des AG kalt erwischt. Einem Bonus des AG für verdi Mitglieder hat man nichts entgegenzusetzen.

Dieser Beitrag wurde am 04.09.2024 10:20 Uhr bearbeitet.


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