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Beitrag vom 02.07.2016 - 09:57 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Warum hat dieses riesige Unternehmen solche Schwierigkeiten, sich den Gegebenheiten der Jetztzeit anzupassen?Wenn keine ungeahnte Katastrophe globalen Ausmaßes eintritt,werden die LCC und die ME3, aber auch direkte Konkurrenten wie IAG oder Turkish Airlines weiter an den Umsatzrenditen zerren und den Lufthansaten das Leben schwer machen.

Das ist doch gerade Spohrs Punkt. Er nennt es die 'emotionale Privatisierung', die die LH-Mitarbeiter auch 20 Jahre nach der juristischen Privatisierung noch nicht vollzogen haben. Dazu gehört auch die Pensionsverpflichtungen, die aus jenen Zeiten stammen.

Da werden doch schon wieder Legenden gestrickt... Die Pensionsverpflichtungen ist das Unternehmen deutlich nach der Privatisierung eingegangen... Vorher war die Pension VBL-basiert und damit so bescheiden, dass man Probleme hatte Leute zu finden. Die LH hat damals das System nur allzu gerne gewechselt, da es (zu den damaligen Zinsen) sowohl für MA, als auch für das Unternehmen sehr positiv war. Weder für das Unternehmen, noch für Mitarbeiter war absehbar, was aus diesen Verpflichtungen werden würde. Dass das Unternehmen sich von diesen Verpflichtungen(!) lösen möchte, ist klar und verständlich. Allerdings nicht zum alleinigen Nachteil für die MA.
Das alles auf die "emotionale" Privatisierung zu schieben, ist mir zu einfach.


Vielleicht ist das Denken in der Vorstandsetage immer noch zu sehr vom alten Geist des ehemaligen Nationalcarriers behaftet. Verwalten, aber nicht aktiv handeln, nicht anecken, um später mit einem lukrativeren Job bedacht zu werden, haben den Blick auf die sich entwickelnde Realität zu sehr vernebelt.

Ganz im Gegenteil! Spohr eckt doch an. Aber wenn Schlüsselberufsgruppen den alten Geist hochhalten tut sich das Management schwer mit 'aktiv handeln'.

Ich dachte immer, das Management wäre die "Schlüsselberufsgruppe";-)?!?



Dieses Schicksal wollen wir natürlich nicht für unseren Kranich, aber am Horizont,ganz hinten in der Distanz,scheinen immer dunklere Wolken aufzuziehen.

Absolut richtig!

Jo, und hinterm Horizont gehts immer weiter....

Die dunkeln Wolken werden jedes Jahr und immer wieder beschworen, während gleichzeitig Rekordgewinne vermeldet werden;-)

Wenn den Investoren eine rosige Zukunft verkauft werden soll (Aktie ist total unterbewertet) und gleichzeitig MA "kaltgestellt" werden frage ich mich immer, wer denn hier das falsche Bild vom Unternehmen hat?!?

Auch der MA ist darauf angewiesen, dass es in Zukunft klappt, kann aber, genau wie die Aktionäre und Manager, nur aus der Vergangenheit lernen und in die Zukunft extrapolieren. Ob das dann richtig ist, können alle nur im Rückblick bestätigen, oder eben nicht!!
Beitrag vom 02.07.2016 - 10:02 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Was mir am Herzen liegt ist in der Tat das Vorgehen der Firma primär gegen ihre Mitarbeiter. Wenns mir um meine Ruhe ginge, würde ich zu dem Thema gar nichts sagen. Die LH ist nämlich auf dem Besten Weg sich selbst zu zerlegen.


Tagesgeschäft - Strategie! Das ist doch Wortglauberei, die Sie anwenden, um Ihre Thesen zu untermauern.
Das Gründen von Gesellschaften im Ausland, zum Sparen - sei es Steuern, sei es Personalkosten - wird seit Jahren praktiziert und ist genau so Tagesgeschäft.

Das macht es weder richtig, noch auf dauen erfolgreich. Nicht umsonst werden bei vielen Konzernen vorher ausgelagerte Teile wieder zurück geholt, weil die zunehmende Komplexität die Vorteile wieder auffrisst.

Und jetzt Schluss, für Post-Marathons müssen Sie FrequentC aktivieren, dafür habe ich heute keine Zeit.

Habe mich extra kurz gefasst;-)
Beitrag vom 02.07.2016 - 12:16 Uhr
UserCF6-80
User (114 Beiträge)
Nicht umsonst werden bei vielen Konzernen vorher ausgelagerte Teile wieder zurück geholt, weil die zunehmende Komplexität die Vorteile wieder auffrisst.
Es kommt wohl immer auch darauf an wie hoch die Einsparungen durch Auslagerungen sind. Manchmal kann sich ein Zurückholen lohnen, manchmal sind die finanziellen Unterschiede eben viel zu hoch. Je nach dem.
Beitrag vom 02.07.2016 - 17:13 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Nicht umsonst werden bei vielen Konzernen vorher ausgelagerte Teile wieder zurück geholt, weil die zunehmende Komplexität die Vorteile wieder auffrisst.
Es kommt wohl immer auch darauf an wie hoch die Einsparungen durch Auslagerungen sind. Manchmal kann sich ein Zurückholen lohnen, manchmal sind die finanziellen Unterschiede eben viel zu hoch. Je nach dem.

Naja, das ist wohl selbsterklärend.

Allerdings erscheint es mir heutzutage und auch in der Vergangenheit, dass man es zu häufig als einfaches Management-"Rezept" gesehen hat und sieht, ohne die längerfristigen Folgen zu berücksichtigen.
Die wahren Kosten sind auch nicht immer komplett bezifferbar und nicht einfach mal eben so zu berechnen. Aber alleine das mal zuzugeben, scheint in der BWL-Welt ein Unding zu sein. Man wäre ja auf einmal angreifbar...

Ich meinte mit der Komplexität z.B. auch, dass es Geld kostet, zusätzliche Verwaltung zu betreiben, die aber eben nicht auf den Businesscase angerechnet wird oder dass auf einmal die Qualität nicht mehr die gleiche ist, wenn man qualifizierte Arbeiten nach China oder Polen verlagert...
Natürlich kostete die gleiche Arbeit nur noch einen Bruchteil, doch ein Großteil der Ersparnis geht dann wieder dafür drauf, die Qualitätsmängel zu beseitigen... Häufig wird das aber eben nicht mehr gesehen und langfristig sind die Arbeitsplätze weg, bevor irgendjemand zugibt, dass es eben doch keine so gute Idee war, z.B. Personaldienste nach Polen ohne oder nur mit bescheidenen Deutsch- oder Englischkenntnissen zu verlagern. Bis die Erkenntnis sich durchsetzt, sind die deutschen Arbeitsplätze weg! Und damit dann auch das eventuelle Know-How...

Dieser Beitrag wurde am 02.07.2016 17:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.07.2016 - 17:59 Uhr
UserCF6-80
User (114 Beiträge)
Das mag im Einzelfall so sein. Aber eben nicht generell. Und wo besonders hohe Einsparungen locken, wird man auch eher was riskieren. Ist ja auch gar nicht so dass es immer daneben geht.
Beitrag vom 05.07.2016 - 07:14 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Das mag im Einzelfall so sein. Aber eben nicht generell. Und wo besonders hohe Einsparungen locken, wird man auch eher was riskieren. Ist ja auch gar nicht so dass es immer daneben geht.

Sie trivialisieren das Problem... Mein Argument ist, dass häufiger als zugeben wird die besonders hohen Einsparungen eben durch die Folgen aufgefressen werden, die der Auslagerung nicht mehr zugeordnet werden. Damit bekommt die Auslagerung einen hohen Kostenvorteil, der das Risiko Wert zu sein scheint, der aber am Ende gar nicht realisiert werden kann. Da machen es sich die Controller und BWLer zu einfach!

In der Luftfahrt ist der größte Job der Firmenleitung dafür zu sorgen, dass eventuelle betriebswirtschaftliche Risiken sich NICHT auf den Flugbetrieb auswirken.

Leider ist das heutzutage kaum mehr der Fall und die allgegenwärtigen Sparmaßnahmen werden eben auf Einsparungen priorisiert und nicht mehr auf Safety and Security...
Erst wenn es gravierend schief geht, wird die Summe beleuchtet und dann will es keiner gewesen sein... Egal, ob im Cockpit, in der Abfertigung oder in der Verwaltung und der Anteil des Einzelnen war ja sowieso nur marginal...
Immer wird das Risiko der einzelnen Sparmaßnahme (hier z.B. die Auslagerung in anderen Fällen die Verkürzung von Ausbildungen) als gering und vernachlässigbar beschrieben. Die Summe beachtet man nur, wenn man ungewollt ins Fernsehen kommt!

Dieser Beitrag wurde am 05.07.2016 07:15 Uhr bearbeitet.
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