Sicherheitspersonal streikt
Älter als 7 Tage

Chaotische Zustände am Frankfurter Flughafen

Flughafen Frankfurt Flugsteig A-Plus
Flughafen Frankfurt - Flugsteig A-Plus, © aero.de

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FRANKFURT - Der Warnstreik des Sicherheitspersonals hat am Frankfurter Flughafen zu chaotischen Zuständen geführt. An den wenigen noch geöffneten Passagierkontrollen bildeten sich am Freitag seit dem Morgen riesige Menschentrauben. Im Gedränge kämpften viele Wartende mit Kreislaufproblemen, berichteten Augenzeugen.

Sanitäter sind im Einsatz. Die Polizei versuchte, den Ansturm auf die einzige Kontrollstelle im Terminal 1 zu regeln.

Die Betreibergesellschaft Fraport appellierte am Vormittag an die Fluggäste, nicht mehr zum Flughafen anzureisen. Die Kontrollen würden zwar weitergeführt, man wolle aber den "Druck von hinten" wegnehmen, erläuterte ein Sprecher. Bis 10.00 Uhr seien 47 Flüge annulliert worden.

"Der Warnstreik läuft seit etwa 2.00 Uhr morgens und endet um 23.00 Uhr", sagte Beatrix Müller, eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi. Die Fraport rechnet im Laufe des Tages noch mit "erheblichen Problemen". "Das liegt ganz einfach daran, dass durch den Streik nur wenig Personal da ist, das die Sicherheitskontrollen macht."

Die Passagiere sollten möglichst früh zum Check-In-Schalter kommen. Zudem sollten sie sich im Internet über den Status ihres Fluges informieren.

Lufthansa bittet Passagiere mit innerdeutschem Ticket auf die Bahn auszuweichen.

In den Bereichen Personenkontrolle, Frachtkontrolle, Flughafensicherheit und Services sind laut Gewerkschaft insgesamt rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Warnstreikaufruf gilt nach seinen Angaben nicht für die rund 700 bei Fraport direkt beschäftigten Sicherheitsmitarbeiter. Der hessische Verdi-Verhandlungsführer Mathias Venema sagte nach Beginn des Warnstreiks, er gehe von einer Beteiligung von 90 Prozent der Mitarbeiter aus.

Verdi fordert für das Sicherheitspersonal einen einheitlichen Stundenlohn von 16 Euro. Die anderen Bereiche, zum Beispiel Services, sollten auch mehr Geld bekommen. Diese Forderung sei jedoch "völlig überzogen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW), Harald Olschok.

Der Stundenlohn der untersten Gehaltsgruppe soll nach einem Angebot des Verbandes von derzeit 10 Euro auf 12,76 Euro angehoben werden. Verdi fordere ein Plus von 37 Prozent. Streit gibt es auch über die Laufzeit des Vertrages. Bisher trafen sich die Tarifparteien vier Mal, nächster Termin ist der 5 März.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 21.02.2014 06:49

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Beitrag vom 22.02.2014 - 09:11 Uhr
Das mit dem "Leiden" von anderen ist immer der Fall. Und ja, es kotzt mich auch an, wenn ich in Mitleidenschaft gezogen werde.

Bei manchen Dingen, die Verdi verbricht, muss man sich aber schon fragen, ob das so sinnvoll war.

Komplett disqualifiziert hat sich Verdi in meinen Augen in Stuttgart, als Busse und U-Bahnen streikten, obwohl gerade Abiturprüfungen waren. Verdi schwätzt gerne was von gesellschaftlicher Verantwortung. Hier jungen Menschen potentiell für das Ganze Leben Steine in den Weg zu schmeißen war komplett daneben. Andere Städte hatten deshalb z.B. erst ab Mittag gestreikt.

Und bei manchen Streiks frage ich mich auch, ob da richtig durchdacht wird, wem da eigentlich geschadet wird.

Für mich persönlich war der Warnstreik auch ein wenig das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Bei allem Verständnis für Verdi.
Beitrag vom 21.02.2014 - 22:48 Uhr
Nicht das erste Mal, dass Verdi mit solchen Aktionen auch Unternehmen trifft, die aktuell nix damit zu tun haben. Mal
wieder leidet eine Lufthansa darunter.

Ganz zu schweigen von allen Passagieren, die in "Haftung" genommen werden. Es soll weiter verhandelt werden, als hat dies
hier wohl den Charakter eines Warnstreiks. Ich denke mal, hier ist die Verhältnismässigkeit überschritten...

Die Lufthansa leidet nicht unter dem Streik, sondern wegen ihrer falschen Geschäftspolitik und falscher Planung in Bezug auf diesen Streik! Man hatte schon vorher gewußt, dass der Streik heute stattfindet.

Anscheinend will Lufthansa die Gewerkschaften auseinanderbringen und Zwietracht säen! Es gibt nämlich auch die Möglichkeit > >Menschen mit Bussen oder mit der Bahn zu anderen Flughäfen zu befördern! Ging bei Schnee und Eis, als der Flughafen ebenfalls >gesperrt war, ja bei der Lufthansaauch!

Sorry, das ist ja totaler Blödsinn. Was hat die Geschäftspolitik der Lufthansa mit dem Streik zu tun. Das sind 2 völlig unterschiedliche
Baustellen. Es ist auch nicht das erste Mal, dass unter einem solchen Streik auch andere Parteien "gelitten" haben. Obwohl es
zu dem Zeitpunkt keine Streiknotwendigkeiten gab... Die LH hat alle Laxe aufgefordert, die Bahn zu nehmen wo möglich... aber
ich sehe Ihren Punkt - man nehme bitte auch gefälligst die Bahn z.B. in die USA ...

Man kann ja wie im Internet kaufen auch mit Skype und Konsortien in die USA "telefonieren"..... Au Mann
Beitrag vom 21.02.2014 - 22:42 Uhr
Was wäre denn verhältnismäßig?

Für einen Warnstreik? 2-4 Stunden vielleicht und nicht alle Terminals, etc.


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