Airbus: A320neo-Nachfolger nicht vor 2030

LE BOURGET - Airbus nimmt auf der Paris Air Show mit seinem Erfolgsmodell A320neo Kurs auf 4.000 Aufträge. Die Beliebtheit der neumotorisierten A320 gibt Toulouse mehr Zeit für einen Modellwechsel - ein von Grund auf neu konstruiertes Flugzeug der A320-Klasse werde nicht vor 2030 auf den Markt kommen, erklärte Airbus in Le Bourget.

Bisher hatte Airbus eine neue Generation Single Aisles für Mitte der 2020er Jahre in Aussicht gestellt. "Angesichts des Erfolgs der NEO, der auch uns ein wenig überrascht hat, haben wir keine Eile", sagte Airbus-Chefingenieur Charles Champion in Le Bourget. "Es arbeiten bei uns keine Teams an einem Nachfolger."

Die A320neo fliegt zwölf Prozent effizienter als ihr direkter Vorgänger. "Die Entwicklung neuer Technologien für Flugzeug und Triebwerke, die noch einen Schritt weiter gehen, braucht Zeit", rechtfertigt Champion die zusätzlichen fünf Jahre bis zum Start eines neuen Programms.

Airbus fahre seine programmbezogenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung seit 18 Monaten langsam zurück und werde sie in den nächsten drei bis vier Jahren um 20 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro im Jahr gesenkt haben, sagte Champion.

Zeitgleich tausche sich Airbus fortlaufend mit den Triebwerksbauern Rolls-Royce, CFM International und Pratt & Whitney über mögliche Antriebstechnologien für einen Nachfolger der A320neo aus.

Mit Pratt & Whitney bespricht Airbus Ansätze, das Nebenstromverhältnis anzuheben. Rolls-Royce arbeitet am technologischen Durchbruch seines Open-Rotor-Konzepts. "Es ist noch nicht absehbar, wo sich an einem neuen Flugzeug die Triebwerke befinden werden", sagte Champion. Sie am Heck anzubringen sei "aber durchaus denkbar".