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Lufthansa-Piloten entscheiden in Urabstimmung über Streik

Lufthansa A330
Lufthansa Airbus A330-300, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Vereinigung Cockpit hat am Freitag ihre Urabstimmung über Streiks bei der Lufthansa begonnen. 4.500 Piloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Tochter Germanwings sollen bis zum 17. Februar ihr Votum über einen Arbeitskampf abgeben, teilte die Gewerkschaft mit. Für unbefristete Streiks sind 70 Prozent Zustimmung notwendig. Die Lufthansa nannte die Abstimmung "das falsche Signal zum falschen Zeitpunkt".

Der Konzern forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die Tarifverhandlungen waren im Dezember 2009 von der Vereinigung als gescheitert erklärt worden. Die Gewerkschaft hatte 6,4 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr gefordert. Allerdings schloss sie auch eine Nullrunde nicht aus, wenn Lufthansa die Arbeitsplätze garantiere und ein Konzept vorlege, damit billigere Töchter künftig nicht Strecken übernehmen, die bisher von Lufthansa selbst geflogen werden.

Ein Streik von Piloten könnte den Flugplan der Lufthansa stark durcheinanderwirbeln und viele Passagiere treffen. Im Luftverkehr sind gleich mehrere Gewerkschaften in der Lage, den Verkehr massiv zu behindern: So gibt es neben der Piloten-Gewerkschaft auch spezielle Gewerkschaften für Fluglotsen oder Kabinenmitarbeiter. Im Sommer 2008 hatte es größere Streiks unter anderem der Techniker der Lufthansa gegeben.

Lufthansa: "Streikvorbereitungen nicht nachvollziehbar"


Die Lufthansa erklärte, ihre Piloten hätten bereits ausgezeichnete Tarifbedingungen und es seien keine betriebsbedingen Kündigungen geplant. "Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass gerade jetzt, inmitten einer tiefen Krise der gesamten Luftfahrt, die Vorbereitungen für einen Streik getroffen werden", erklärte eine Sprecherin. "In der derzeitigen Situation kommt den Piloten in unserem Unternehmen eine besondere Vorbildfunktion zu."

Lufthansa versucht derzeit mit einem Sparprogramm die Kosten massiv zu reduzieren. So sollen mit Hilfe des Programms "Climb 2011" die jährlichen Kosten im Passagiergeschäft bis Ende 2011 um eine Milliarde Euro reduziert werden. Die Gewerkschaft sieht sich vor neuen Herausforderungen, weil Lufthansa in den vergangenen Jahren mehrere ausländische Fluggesellschaften übernommen hatte und in Italien mit einer eigenen Tochter an den Start ging, deren Piloten nicht unter den Konzerntarifvertrag fallen sollen.

© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 15.01.2010 12:32


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