Community / / 737-Max-Debakel zwingt Boeing zu rad...

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 17.12.2019 - 07:52 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
Der Anfang vom Ende der 737 MAX. Je länger es dauert, desto unwarscheinlicher dass wieder hochgefahren wird.
Beitrag vom 17.12.2019 - 08:29 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Nach all den Schlagzeilen der letzten Wochen ist diese Nachricht leider überhaupt keine Überraschung mehr. Aber die Shareholder bekommen eine "stabile Dividende" ausgezahlt, das ist das wichtigste. Ja...
Beitrag vom 17.12.2019 - 08:31 Uhr
Userdlehmann66
User (521 Beiträge)
Was mich verwundert ist, dass man nichts über den Stand der Rezertifizierung der MAX erfährt. Normal wird jeder kleine Erfolg auf dem Weg aus der Scheisse genutzt, um in all den negativen Meldungen auch ein paar positive einstreuen zu können. So das man immer im Bilde ist, welche Milestones sind geschafft und welche liegen noch vor Boeing. Beim Release eines neuen Flugzeuges wird ja auch das Auftragen der Farbe, das erste Einschalten und das Anhängen der Triebwerke und erste Rollversuche gefeiert. Am BER haben sie auch versucht zwischen all den negativen Meldungen die paar positiven richtig zu pushen.

Hier höre ich nichts.....
Keine Ahnung, ob nun der finale Softwarefix eingereicht wurde oder nicht.

Ich vermute ja, dass neben dem MCAS noch weitere Probleme aufgetaucht sind und man da auch noch an Lösungen arbeiten muss. Ich glaube sicher, dass die MAX wieder fliegen wird. Ich glaube auch nicht, dass es Änderungen am Flugzeug (ausser eventuell an der Computer Hardware) geben wird. Man hätte früher die Produktion gestoppt, wenn der Flügel oder die Treibwerksaufhängung neu gestaltet werden müsste. Dann müssten ja jetzt 400 Flugzeuge wirklich kompliziert umgebaut werden und alle die jetzt gebauten Flügel und Gondeln wären umsonst produziert wurden. Beim Computer müsste ja nur eine Steckkarte oder 2 getauscht werden.

Oder aber es war bis jetzt ein politisches Spiel zwischen FAA und Boeing. ob die Hardware geändert werden muss oder nicht und jetzt hat endlich die FAA sich mit einem Machtwort durchgesetzt. Das wäre dann wirklich ein Desaster für Boeing. Da sie dann ja jetzt erst anfangen an der Hardwareänderung zu bauen und 750 Maschinen umgebaut werden müssten.
Beitrag vom 17.12.2019 - 08:45 Uhr
Userdidigolf
User (353 Beiträge)
Man sollte jetzt auch mal die "Kirche im Dorf" lassen.
Schon jetzt, nach so vielen Schlagzeilen wird jeder 737 Pilot wissen, wie man mit diesen Fehlern umgehen muss, selbst ohne die Veränderungen, die es jetzt geben soll!
Einen gleichgelagerten Unfall wird es sicher nicht geben.
Und wenn das Ding wieder zugelassen wird, sollte die MAX wirklich eines der sichersten Flugzeuge sein, und das sage ich als Boeing Kritiker!
Keiner, weder Boeing, die FAA oder auch die Betreiber können es sich erlauben durch einen technischen Fehler einen weiteren Totalverlust zu erleiden.
Was ich hier kritisiere, ist die schlampige Umsetzung bzw überstürzte Indiensstellung des Fliegers, ebenso die Qualitätsprobleme mit den anderen Boeing Modellen. Gerade das Management wird gelernt haben, was sie mit dem Druck auf die Mitarbeiter, ihre Informationspolitik aber insbesondere auch dem Umgang mit den tragischen Unfällen und die Folgen angerichtet haben.
Jeder Mensch ist lernfähig und ich bin sicher auch bei Boeing wird man lernen!
Vorausgesetzt, Boeing überlebt die gigantischen finanziellen Folgen der Unfälle, aber auch des längsten Groundings der Luftfahrtgeschichte.
Beitrag vom 17.12.2019 - 08:47 Uhr
UserJoachimE
User (460 Beiträge)
Vielleicht wie bei der 787 : "Liebe Leute von der FAA... DAS könnt IHR doch jetzt nicht machen. Wir haben hier 40 fertige Flugzeuge! Was soll aus denen werden? Also habt euch mal nicht so. Außerdem kenne ich jemanden, der jemanden kennt, der über euch steht ..."

Nur daß es jetzt eben 400 Flugzeuge sind... Hat wohl nicht ( mehr ) geklappt.
Beitrag vom 17.12.2019 - 09:32 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Das Schwierige dürfte nicht die technische Umsetzbarkeit, sondern die lückenlose Nachweisführung.
Das Grunddesign ist über 50 Jahre alt, hier die Durchgängigkeit aller Änderungen und deren Auswirkungen darzustellen, dürfte fast nicht machbar sein, zumindest nicht in einem realistischen Zeitrahmen.
Ein Durchwinken und Abnicken seitens der FAA ist nicht (mehr) möglich, da diese selbst unter Beobachtung stehen und sich keinen Fehler mehr erlauben können.
Beitrag vom 17.12.2019 - 09:35 Uhr
UserGraha
User (96 Beiträge)
Man sollte jetzt auch mal die "Kirche im Dorf" lassen.
Schon jetzt, nach so vielen Schlagzeilen wird jeder 737 Pilot wissen, wie man mit diesen Fehlern umgehen muss, selbst ohne die Veränderungen, die es jetzt geben soll!
Einen gleichgelagerten Unfall wird es sicher nicht geben.
Und wenn das Ding wieder zugelassen wird, sollte die MAX wirklich eines der sichersten Flugzeuge sein, und das sage ich als Boeing Kritiker!
Keiner, weder Boeing, die FAA oder auch die Betreiber können es sich erlauben durch einen technischen Fehler einen weiteren Totalverlust zu erleiden.
Was ich hier kritisiere, ist die schlampige Umsetzung bzw überstürzte Indiensstellung des Fliegers, ebenso die Qualitätsprobleme mit den anderen Boeing Modellen. Gerade das Management wird gelernt haben, was sie mit dem Druck auf die Mitarbeiter, ihre Informationspolitik aber insbesondere auch dem Umgang mit den tragischen Unfällen und die Folgen angerichtet haben.
Jeder Mensch ist lernfähig und ich bin sicher auch bei Boeing wird man lernen!
Vorausgesetzt, Boeing überlebt die gigantischen finanziellen Folgen der Unfälle, aber auch des längsten Groundings der Luftfahrtgeschichte.
Kann nur hoffen Sie haben Recht. Boeing sollte sich dringend daran machen einen Nachfolger für die Max zu entwickeln welcher auch noch das Potential hat auch für"middle of the market".
Beitrag vom 17.12.2019 - 14:36 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Ich vermute ja, dass neben dem MCAS noch weitere Probleme aufgetaucht sind und man da auch noch an Lösungen arbeiten muss. Ich glaube sicher, dass die MAX wieder fliegen wird. Ich glaube auch nicht, dass es Änderungen am Flugzeug (ausser eventuell an der Computer Hardware) geben wird. Man hätte früher die Produktion gestoppt, wenn der Flügel oder die Treibwerksaufhängung neu gestaltet werden müsste. Dann müssten ja jetzt 400 Flugzeuge wirklich kompliziert umgebaut werden und alle die jetzt gebauten Flügel und Gondeln wären umsonst produziert wurden. Beim Computer müsste ja nur eine Steckkarte oder 2 getauscht werden.

Oder aber es war bis jetzt ein politisches Spiel zwischen FAA und Boeing. ob die Hardware geändert werden muss oder nicht und jetzt hat endlich die FAA sich mit einem Machtwort durchgesetzt. Das wäre dann wirklich ein Desaster für Boeing. Da sie dann ja jetzt erst anfangen an der Hardwareänderung zu bauen und 750 Maschinen umgebaut werden müssten.


Bei eine Hardwareänderung wäre die 737Max nicht vor Ende 2020 zulassungsfähig, weil eine Reihe von Zulassungstest widerholt werden müssten. Das wäre eine weitere Steigerung des Super-Gaus. Es hängt schlicht davon ab, ob basierend auf den existierenden Systemen das MCAS Trimmsystem ausreichend sicher hinbekommt oder nicht. Da gibt es ja schon stark divergierende Stimmen,...
Beitrag vom 17.12.2019 - 14:48 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Kann nur hoffen Sie haben Recht. Boeing sollte sich dringend daran machen einen Nachfolger für die Max zu entwickeln welcher auch noch das Potential hat auch für"middle of the market".

Diese Entscheidung hätte Boeing 2008 unter McNerney treffen sollen unter in Kaufnahme eines Verkaufszahlenrückgangs für ca. 3-4 Jahre und Verlust des AA-Auftrags. aber dann hätte man heute einen auslieferfähigen 737-Nachfolger, der nicht nur die A320neo stark unter Marktdruck setzen würde, sondern Airbus NMA-Strategie mittels der A321(X)LR würde niemals so aufgehen, wie sie es jetzt gut. Aber dazu muss man langfristig entscheiden können - gerade in der Luftfahrtindustrie sind die richtigen langfristigen Entscheidungen der Schlüssel zum Erfolg.

Das ist aber bei weitem nicht nur ein Problem von Boeing: Airbus hat beim ersten A350-Entwurf (in etwa vergleichbar zum heutigen A330neo) genau die gleiche Fehlentscheidung getroffen. Im Gegensatz zu Boeing hat Airbus diese Entscheidung später mit dem Launch des neuen Clean-Sheet Designs A350XWB aber erfolgreich korrigiert. Darüber hinaus betraf diese (Fehl-)Entscheidung nicht das Butter-und Brot-Programm A320, hat im Falle des Gaus für den Gesamtkonzern deutlich geringere Auswirkungen - siehe A380.

Zu Gute halten muss man beiden Herstellern, dass beide Fehlentscheidungen parallel zu aktuellen Krisen und Budget-Overruns in der Entwicklung neuer Flugzeugmodelle (Boeing: 787, Airbus: A380) entstanden sind und zu der Zeit wenig Spielraum für eine proaktive >=10Mrd$-Clean-Sheet-Entscheidung bestanden hatte.