Community / / A321-Storno durch Airbus ist rechtens

Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 26.04.2022 - 14:25 Uhr
User2ndSEG
User (373 Beiträge)
Zum ersten Mal sehe ich in so einem Ausmass, wie sich ein Hersteller von einem Kunden verabschiedet. Interessanter Wandel.

Ob sich Herr Al Baker mit seinen unsachlichen Angriffen auf Airbus einen Gefallen getan hat? Ich wage es zu bezweifeln. - Manchmal ist eben ein sachlicher Konsens besser, als mit aller Gewalt seine Macht mit einem 1:0 entscheiden zu wollen.
Beitrag vom 26.04.2022 - 14:33 Uhr
Usermenschmeier
User (710 Beiträge)
Er hat Verträge unterschrieben und die besagen nunmal, dass der Hersteller und die Type Certificate ausstellende Behörde über die Reparatur entscheiden und nicht der Kunde. Das resultiert letztlich aus der umgekehrten Beweislast in der Luftfahrt.

Der Kunde darf sie nur im groben Zweifel ablehnen.

Von daher ist es konsequent und wie jetzt gelernt auch rechtens. Damit hat Airbus in der Gegenklage wegen Rufschädugung mMn auch die besseren Karten.

Für Qatar Airways ist das eine Katastrophe. Boeing kann jetzt die Preise diktieren oder gar die Firma aushungern.
Beitrag vom 26.04.2022 - 14:38 Uhr
UserWMJH
User (293 Beiträge)
Ha ha ha, erstmals hat ein neutrales Gericht den herrischen "AAB" in die Schranken verwiesen.
Das wird ihm ganz schön stinken. Mal sehen wie es nun mit den A350 weitergeht...
Beitrag vom 26.04.2022 - 14:47 Uhr
UserDocExodus
User (122 Beiträge)
Ist das geil. Ich lache mir gerade einen Ast. Endlich bekommt dieser Prolet aus Doha einen vor den Latz geknallt. Bravo Airbus. Und ein Dankeschön nach London an dieses unabhängige Gericht. Ich denke auch die A350-Klage wird Airbus für sich entscheiden. Man hat alles für eine gütliche Einigung getan und AB hat dies permanent sabotiert. Airbus ist hier sicher kein Vorwurf zu machen. Den Kunden QR hätte man ob seiner Wichtigkeit sicher gern gehalten.
Beitrag vom 26.04.2022 - 16:29 Uhr
Usercontrail55
User (4624 Beiträge)
Er hat Verträge unterschrieben und die besagen nunmal, dass der Hersteller und die Type Certificate ausstellende Behörde über die Reparatur entscheiden und nicht der Kunde. Das resultiert letztlich aus der umgekehrten Beweislast in der Luftfahrt.

Der Kunde darf sie nur im groben Zweifel ablehnen.

Von daher ist es konsequent und wie jetzt gelernt auch rechtens. Damit hat Airbus in der Gegenklage wegen Rufschädugung mMn auch die besseren Karten.

Für Qatar Airways ist das eine Katastrophe. Boeing kann jetzt die Preise diktieren oder gar die Firma aushungern.
Es ging hier nur um die Einstweilige Verfügung gegen die Vermarktung bis in der Hauptsache entschieden wurde. QR kann die Flieger ja weiterhin bekommen, das Urteil nennt ja explizit die anderen Bezugsquellen(Leasing) für diese Flugzeuge oder das der alte Vetrag wieder gültig werden könnte.
Airbus kann jetzt die Bestellungen anderweitig vermarkten. Mehr ist noch nicht passiert.

Wenn im Hauptverfahren festgestellt wird, dass QR rechtens gehandelt hat die Abnahme weiterer A350 zu verweigern, dann mus Airbus die Stornierung kompensieren. Die Abnahmeverweigerung hat die Cross Default Clause ausgelöst und QR hat dies bestritten. Das ist jetzt geklärt.

Ob sich Airbus damit von diesem Kunden verabschiedet hat, wird man sehen. War es nur eine taktische Antwort auf das Verhaten von QR oder doch mehr. Aber man wird einem Leasingunternehmen nicht vorschreiben können, an wen es verleast.

Dieser Beitrag wurde am 26.04.2022 16:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.04.2022 - 17:54 Uhr
Usermenschmeier
User (710 Beiträge)
Nicht ganz. DIESE Flugzeuge sind jetzt frei. Diese Flugzeuge müsste jetzt ein Leasinggeber kaufen und an Qatar verleasen. Da Airbus aber sicher weitere umgänglichere Interessenten hat, wird man diese wohl vorrangig beliefern.

Ich würde wetten, dass 2023 keine NEO bei Qatar fliegt.

Den Vertrag wird Airbus sicher nur wieder aktiv machen, wenn Qatar die Klage und Videos zutücknimmt. Airbus durfte den Vertrag stornieren sonst wäre die Einstweilige Verfügung nicht ungültig. Und wie auch Ryanair wird es jetzt schwer fpr Qatar neu bei Airbus zu bestellen. Die Franzosen sind da sehr stolz.
Beitrag vom 26.04.2022 - 18:41 Uhr
UserLindloon
User (38 Beiträge)
Qatar ist ein katastrophen Kunde und welt weit gefürchtet ob des Verhaltens. Natürlich hat man als Kunde im Millionen Bereich Rechte, aber die Produkte werden durch Welt weit anerkannte Zertifikate bestätigt und in der Produktion so auch ausgeführt. Qatar aber überspannt den Bogen. Und sie lernen es einfach nicht. Das ist deren großes Problem.
Mit deren Verhalten bekommen die, insbesondere im Hinblick auf die Probleme bei Boeing derzeit so langsam echt Schwierigkeiten neue und kostengünstige Flugzeuge zu bekommen. Mal sehen wie lange das gutgeht. Airbus kann und will liefern, aber nicht unter einer solchen Frechheit an Benehmen. Airbus hat Recht, kann es sich auch leisten, Boeing kann nicht derzeit etwas entgegen stellen, und will es vlt auch nicht. Das wird also lustig für Qatar.
Beitrag vom 27.04.2022 - 07:09 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Ich kann mir da nur ins Fäustchen lachen.


Das geschieht Qatar einfach recht, Airbus wird die Flieger jederzeit los.
Und ich frage mich ob das Al Baker eigentlich überleben kann als Manager.

Qatar wird auch die A350 Klage verlieren.

Das ist ein riesen Rückschlag für Qatar. Denn schlussendlich müssen sie entweder bei Airbus zu kreuze kriechen, auf die Max 10 warten, ihre Strategie wegwerfen oder sich flugzeuge aus Sand zimmern.
Ob Qatar mit noch mehr B787 wachsen kann? Oder will man auf den B779 warten? Dann in 2025?
Wenn Quatar die nächsten 3 Jahre wachsen will, dann geht das nur indem sie die A350 in die Flotte nehmen.

Was mich zum eigentlichen Punkt bringt: Will Qatar die Flieger nicht mehr? Die Gründe für das grounding und die Probleme sind doch ziehmlich eindeutig vorgeschoben.
Wenn Qatar die wirklich brauchen würde, wären die doch längst im Paintshop und wieder in der Luft.
Beitrag vom 27.04.2022 - 10:49 Uhr
UserKate Austen
User (549 Beiträge)
Und ich frage mich ob das Al Baker eigentlich überleben kann als Manager.

genau das war auch mein Gedanke: das kann sich die Airline ja gar nicht leisten, so einen zu behalten...
Beitrag vom 27.04.2022 - 20:00 Uhr
UserLindloon
User (38 Beiträge)
Es geht wie immer nur ums Geld. Punkt. Qatar, und ich bin in der Flugzeugbranche, überreizt den Bogen schichtweg. Airbus und Boeing sind auf 10 Jahre ausverkauft, und zwar in allen Bereichen. Ohne weitere Aufträge. Und die Fluggesellschaften wollen und brauchen neue Maschinen. Die A340 ist komplett veraltet und eigentlich ineffizient verglichen mit neueren Modellen. Die 747-400 ist schon fast Historie und Qatar schickt sich an die neuesten Modele die es auf dem Markt gibt schlichtweg als fehlerhaft zu bezeichnen. Wo selbst die Zulassungsbehörden sagen es ist kein Sicherheitsproblem? Nun wollen sie ja LH in FRA konkurrenz machen. Mal sehen wie lange sie das durchhalten. Denn selbst ein Lierferant wie Boeing lässt sich nicht alles gefallen, trotz der Pannen, aber eben auch diese Flieger sind bereits alle verkauft. Das wird deftig.
Beitrag vom 27.04.2022 - 22:15 Uhr
UserDr. A.Mok
User (131 Beiträge)
Die Qataris haben die besseren Karten und Airbus wird schmerzhafte Zugeständnisse machen müssen - völlig unabhängig vom Ausgang des Gerichtsverfahrens.

Ist hier eigentlich schon jemandem aufgefallen, daß europäische Spitzenpolitiker sich in Doha als Bittsteller die Klinke in die Hand geben?

Eben!

Und dabei gehts um andere Größenordungen als ein paar labbrige Flieger.

Beitrag vom 28.04.2022 - 09:08 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2292 Beiträge)
Die Qataris haben die besseren Karten und Airbus wird schmerzhafte Zugeständnisse machen müssen - völlig unabhängig vom Ausgang des Gerichtsverfahrens.

Ist hier eigentlich schon jemandem aufgefallen, daß europäische Spitzenpolitiker sich in Doha als Bittsteller die Klinke in die Hand geben?

Eben!

Und dabei gehts um andere Größenordungen als ein paar labbrige Flieger.


Haben denn Politiker:innen überhaupt noch (direkte) Möglichkeiten, wirtschaftliche und firmenpolitische Entscheidungen von AB zu beeinflussen?

Aber prinzipiell haben Sie natürlich völlig Recht: so ist das eben, wenn man sich wirtschaftlich von Diktaturen abhängig macht.

Das wird mit China, die sich das ganze europäische Dilemma (innerlich lachend) in aller Ruhe anschauen (und ihre Schlüsse daraus ziehen), noch viel schlimmer werden.
Beitrag vom 28.04.2022 - 10:54 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Es geht wie immer nur ums Geld. Punkt. Qatar, und ich bin in der Flugzeugbranche, überreizt den Bogen schichtweg. Airbus und Boeing sind auf 10 Jahre ausverkauft, und zwar in allen Bereichen. Ohne weitere Aufträge. Und die Fluggesellschaften wollen und brauchen neue Maschinen. Die A340 ist komplett veraltet und eigentlich ineffizient verglichen mit neueren Modellen. Die 747-400 ist schon fast Historie und Qatar schickt sich an die neuesten Modele die es auf dem Markt gibt schlichtweg als fehlerhaft zu bezeichnen. Wo selbst die Zulassungsbehörden sagen es ist kein Sicherheitsproblem? Nun wollen sie ja LH in FRA konkurrenz machen. Mal sehen wie lange sie das durchhalten. Denn selbst ein Lierferant wie Boeing lässt sich nicht alles gefallen, trotz der Pannen, aber eben auch diese Flieger sind bereits alle verkauft. Das wird deftig.

sie sind in der Branche?

Hört hört.

Seit wann sind den alte Flieger ein Problem?

Und Boeing auf 10 Jahre ausverkauft? Das hätte Boeing sehr gerne.

Selbst Airbus ist da nicht annähernd dran, A330neo, A350 und auch A220 könnten sie morgen abholen wenn sie heute bestellen.
Beitrag vom 28.04.2022 - 11:12 Uhr
Userdlehmann66
User (521 Beiträge)
Die Qataris haben die besseren Karten und Airbus wird schmerzhafte Zugeständnisse machen müssen - völlig unabhängig vom Ausgang des Gerichtsverfahrens.

Ist hier eigentlich schon jemandem aufgefallen, daß europäische Spitzenpolitiker sich in Doha als Bittsteller die Klinke in die Hand geben?

Eben!

Und dabei gehts um andere Größenordungen als ein paar labbrige Flieger.

Wie man es richtig macht, machen ja grosse Airlines wie die Lufthansa vor. Man muss diversifizieren d.h. von Boeing und AB einkaufen und beide gegeneinander ausspielen.

Das selbe gibt für die Regierung bei Öl, Gas und anderen wichtigen Rohstoffen. Viel Öl und Gas ist in Händen von Dispoten oder Diktaturen oder islamisch extrem konservativen Staaten. Trotzdem kann man da kaufen. ABER NICT ALLES NUR BEI EINEM. Gas können wir auch über Pipelines von Turmenisatan, Asserbaishan, Kuweit, Saudi Arabien, USA und mehr haben und wenn alles gut verteilen, dann sind wir die, die Lieferanten im Griff haben und nicht Putin uns. Wir können auch von Russland kaufen (im Krieg natürlich nicht) aber wir dürfen uns nicht von einem Lieferanten abhängig machen.

Um wieder zum Thema zu kommen, ich glaube nicht, dass Deutschland Katar erpressen könnte, dass wir dann doch bei AB in die Firmenpolitik eingreifen um Katar gnädig zu stimmen. Noch ist es auch ein eurpäischer Konzern und deutsche Interessen sind dan nur ein kleiner Teil.




Dieser Beitrag wurde am 28.04.2022 11:16 Uhr bearbeitet.