Community / / Air Berlin zieht sich vollständig a...

Beitrag 1 - 4 von 4
Beitrag vom 19.08.2010 - 19:14 Uhr
Userkarle
User (246 Beiträge)
Klar ist die Auslastung in den letzten Monaten gestiegen - wie überall anders auch. Sind schließlich Ferien. Im Herbst und Winter wird sie dann dafür wieder überdurchschnittlich einbrechen, weil jeder x-teFlug wegen Nebels (Allgäu) umgeleitet werden muss.
Da die Air Berlin im Gegensatz zu RyanAir eine Gesellschaft ist, denen ihre Paxe nicht völlig egal sind, finden sie es sicher nicht toll, dass man regelmäßig nach FN ausweichen muss und die Paxe regelmäßig mit 2-4h Verspätung in MM ankommen.
2009 75% mehr Fluggastwachstum - ein toller Weg die Leute zu verarschen. Im gleichen Jahr wurden 2.8mio Verluste gemacht und auch für 2010 wurden Verluste vorhergesagt - schon ohne das Wissen um die Streckenschließung von Air Berlin.
Hoffentlich ein entscheidender Schritt diesen hochdefizitären Flugplatz dicht zu machen. In D scheint jeder Regionalfürst seinen eigenen Großflughafen zu brauchen und finanziert ihn mit Steuermitteln. Ungeheuerlich.
Beitrag vom 20.08.2010 - 08:13 Uhr
UserGebrüder Wright
Ingenieur
User (409 Beiträge)
@karle

Das wäre mir neu das wegen Nebels überdurchschnittlich viele Flüge umgeleitet wurden. Gibt es dafür eine Zahl aus der hervorgeht, dass FMM besonders stark davon betroffen ist? Wie viel waren es den in 2009? Warum setzen dann andere Airlines auf FMM wenn der Nebel den Verkehr so stark beeinträchtigen soll?
Die Maschinen nach TXL und HAM waren selten randvoll, jedoch schätze ich, lag die Auslastung bei min. 70-80%. Häufig war die Auslastung auf parallelen Flügen von STR geringer.

Ich denke das die Wahrheit anderes ausschaut:

AB macht es so wie die DB! Routen mit geringen Flow werden einfach abgesetzt. Jeder kennt die Autozüge der DB in denen man über Nacht durch ganz Europa fahren kann. Vor mehr als fünf Jahren, als es der deutschen Automobilbranche deutlich besser ging, erfreute sich die DB über eine schlagartig steigende Nachfrage beim Pkw Transport, bedingt auch durch die LKW Maut. Dumm nur das kaum Kapazitäten frei waren. Kurzer Hand wurden einige Autozüge wegen angeblich mangelnder Auslastung stillgelegt. In Wahrheit wurde das rollende Material für unsere Automobilindustrie benötigt. Und aus sicherer Quelle weiß ich, dass die Auslastung insbesondere in den Sommermonaten bei 100% lag.

Aber um noch einmal auf FMM und AB zurück zu kommen. An der Auslastung lag es sicher nicht, da würden mir andere Routen einfallen. Die Aussage von AB: Man möchte sich auf STR und MUC konzentrieren! Wers glaubt.... Warum sollte man auf Airports setzen, bei denen diese Route geschätzte 15x am Tag angeboten wird?

Ich hoffe doch sehr, dass andere Airlines AB zeigen werden das die FMM- TXL Route rentabel betrieben werden kann. Ich denke da an Inter-Sky, My Wings oder auch Germanwings.

2,8 Mio. EUR Steuergelder sind in einem Regionalairport wie FMM besser aufgehoben, als in diversen komplett sinnfreien neu geplanten Gewerbegebieten mit 5m breiten Straßen samt Beleuchtung und Gehweg - welche zu zwei drei mittelständischen Unternehmen führen, die nur eine Hand voll Beschäftigte haben. Das sind sicherlich keine Argumente für sinnvolle Wirtschaftsförderung.
FMM hat sich inzwischen für viele Firmen zu einer wichtigen Plattform des überregionalen Handel erwiesen, zusätzlich stärkt er den Tourismus in der Region nachhaltig.

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2010 10:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.08.2010 - 13:14 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
Es geht ja auch nicht um die Auslastung, sondern um die Erlöse. Selbst wenn die Erlöse ab Memmingen die Kosten übersteigen, sind vermutlich aber auch noch hohe Opportunitätskosten einzurechnen.
Beitrag vom 21.10.2010 - 12:20 Uhr
UserZH Flyers
-
User (408 Beiträge)
@VB
Es geht ja auch nicht um die Auslastung, sondern um die Erlöse. Selbst wenn die Erlöse ab Memmingen die Kosten übersteigen, sind vermutlich aber auch noch hohe Opportunitätskosten einzurechnen.

Über die Kompetenz der Regionalairport Manager brauch man sich nicht wundern. Die erhalten ihre Steuergeldersubventionen wahrscheinlich nach Auslastung und Anzahl Passagiere. Da brauch man sich mit Erlösen und Kosten nicht beschäftigen, und mit Opportunitätskosten schon garnicht.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass InterSky mit einer anderen Kostenstruktur die Strecke rentabler betreiben kann. Zudem gehe ich davon aus, dass AB wahrscheinlich zu der Annahme kam, dass die Maschinen, welche Memmingen bedienen, von woanders profitabler eingesetzt werden können. Ausserdem lassen sich andere Flüge besser als Zubringer für Langstrecken bzw. Mittelstrecken einsetzen. Ab Memmigen wurde grösstenteils point-to-point geflogen (so weit ich informiert bin), was eher zu InterSky passen würde. Aber InterSky wird wohl kaum von Friedrichshafen und Memmingen nach Berlin fliegen.