Ich habe noch nie gehört, daß ein Hersteller eines Serienproduktes, das NICHT in der Auslaufphase steht, einen Kunden "bittet" einen Auftrag zu kürzen.

Kennt jemand die tatsächlichen Hintergründe?

Das kommt schon vor- Airbus braucht die sieben Produktionstermine halt für einen anderen (Neu)kunden, der frühere A350 wünscht.

Bei der 787 wurde in den ersten drei Jahren auch munter Liefertermine getauscht, freigegeben, neubesetzt - oft auf Drängen von Boeing (zB die 35 Qantas-Slots).

Ich habe noch nie gehört, daß ein Hersteller eines Serienproduktes, das NICHT in der Auslaufphase steht, einen Kunden "bittet" einen Auftrag zu kürzen.

Kennt jemand die tatsächlichen Hintergründe?

Berechtige Frage die ich mir auch gestellt habe und auf die es bislang nur Vermutungen gibt. Schlimmste Version, es handelt sich um eine in schöne Worte verpackte Teilstornierung weil die zuviel A350 und B787 bestellt haben.

Beste Version, es gibt einen Kunden der einen größere Menge bestellt (hat?) bzw. strategisch große Bedeutung besitzt. Dies aber an die Bedingung knüpft zumindest einen Teil frühzeitig zu bekommen.

Letzteren Fall angenommen wer könnte das sein? Vielleicht will Emirates wieder einen Teil bestellen. Allein oder in Zusammenhang mit A380neo wäre dann wieder die nächste offene Frage. Wenn das nicht der Fall ist wer käme dann in Frage ? Mein Schuß ins blaue: Türkisch Ailine. Die haben als einer der wenigen "Großen" sich bisher weder für B787 noch für A350 entschieden. Freie Fahrt für Spekulationen, das Wettbüro hat noch offen.

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2015 11:11 Uhr bearbeitet.

Bei der 787 wurde in den ersten drei Jahren auch munter Liefertermine getauscht, freigegeben, neubesetzt - oft auf Drängen von Boeing (zB die 35 Qantas-Slots).

Bei Qantas vermute ich aber eher das die Inititive von der Airline ausgegangen ist. Der frühere Chef hatte ja irsinnige Mengen B787 bestellt und der neue Chef hatte plötzlich sehr große Ertragsprobleme. Habe große Zweifel ob die übrigens noch jemals die restlichen A380 abnehmen.

Andere Erklärung wäre noch, dass Airbus die Produktion überbucht hat - das wird man später sicher auch machen, im ramp-up ist das allerdings wenig wahrscheinlich. Tippe auch darauf, dass bald von THY was kommt.

QF wollte zunächst eher Termine schieben, bei der großen Stückzahl ist das in einer ausverkauften Produktion aber schwierig. Daher wurde der Auftrag tw. wieder aufgelöst.

Bin auch mal gespannt wann die Airlines aus dem Iran die Flugzeuge bestellen.

Schließlich wurden große Bestellmengen nach dem Ende der Sanktionen angekündigt und die bräuchte man ja dann auch möglichst schnell, da der aktuelle Zustand der Flotte ja eine Katastrophe ist.

Ich würde auf einen Auftrag aus dem Iran tippen - dort sollen demnächst Wirtschaftssanktionen fallen.

Ob 70 oder 63 macht jetzt nicht so einen großen Unterschied und wir wissen ja nicht welche Verhandlungen im Hintergrund laufen und liefen.

Habe mir gerade die genauen Flottenzahlen von SIA angesehen: Eine moderne Flotte (A330, A380, B777 in diversen Varianten) von 107 Flugzeugen, aber gleichzeitig 108 offene Bestellungen. Das ist zugegebenermaßen ein niedriges Verhältnis im Vergleich zu EK & Konsorten, die aber auch andererseits ihre Flugzeuge schneller wieder zurückgeben und aggressiver wachsen. Für legacies ist 1:1 Bestellungen/Bestand (auch in Asien) ein sehr ambitionierter Wert.

Für SIA eben vielleicht auch eine willkommene Option den Auftrag ein wenig zurechtzustutzen. Gleichzeitig garnierte Airbus die Stornierung mit Sicherheit eine großzügige Rabattzusage für Folgeaufträge.


Edit: In den 108 Bestellungen sind auch noch offene A380 & A330 enthalten, also nicht nur Bestellungen von next-generation Flugzeugen 787/A350.

Dieser Beitrag wurde am 19.08.2015 08:25 Uhr bearbeitet.