Community / / An-12-Absturz in Griechenland forder...

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 17.07.2022 - 09:33 Uhr
UserAngros
User (712 Beiträge)
Ich bin mir nun nicht ganz sicher, was man mit der Information dieses Artikels anfangen soll. Natürlich wird irgendjemand - natürlich sofern die Vorschriften auch eingehalten wurden - anhand der Dokumentation, NOTOC, ggf. NOTOF, wissen, was genau und wie viel davon da an Bord war. Die Übersetzung ist aber dann jedenfalls verwirrend: "Toxische Güter" sind Dangerous Goods der Klasse 6, die eben giftig (in den Sinn kommen da bspw. Rattengift, Pflanzenschutzmittel, o.Ä.), oder auch infektiös (bspw. Transport von Viren, Bakterien, o.Ä.) sind.
Munition fällt für gewöhnlich in die Klasse 1 "Explosivstoffe".
Die genannten "beißenden Dämpfe" lassen nun natürlich Raum für Spekulation, angeblich handelt es sich aber ja um "keine chemischen oder nuklearen Kampfstoffe".

Entweder ist das also einfach schlecht recherchiert, oder man gibt aus irgendeinem Grund noch nicht alle Daten bekannt. Der Artikel jedoch suggeriert, als würde man in solchen Situationen nicht wissen, womit man es zu tun hat.
Beitrag vom 17.07.2022 - 09:44 Uhr
UserJoachimE
User (460 Beiträge)
Und trotzdem gehe ich mal davon aus, daß nicht immer in den Papieren steht, was wirklich transportiert wird ...

War es nicht so, daß man bis heute nicht genau weiß was in der 747-Frachtmaschine war die vor etlichen Jahres in das Wohnhaus gestürzt ist?


Dieser Beitrag wurde am 17.07.2022 09:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.07.2022 - 13:27 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)
"Toxische Güter" sind Dangerous Goods der Klasse 6, die eben giftig (in den Sinn kommen da bspw. Rattengift, Pflanzenschutzmittel, o.Ä.), oder auch infektiös (bspw. Transport von Viren, Bakterien, o.Ä.) sind. Munition fällt für gewöhnlich in die Klasse 1 "Explosivstoffe".

Auch bei Waffen gibt es neben der Munition eine Menge toxische Hilfs- und Schmierstoffe.
Die Antriebe mancher Raketen oder manche militärische Notstromaggregate beispielsweise basieren auf Hydrazin. Ist kein Explosivstoff, aber brennbar und hochgradig toxisch.
Beißender Dampf (Geruch ähnlich Ammoniak) käme auch hin für Hydrazin...

Dieser Beitrag wurde am 17.07.2022 13:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.07.2022 - 18:10 Uhr
UserAngros
User (712 Beiträge)
Danke, EricM, für die Erklärung. Ich habe mich da wahrscheinlich zu sehr auf das Wort "Munition" konzentriert. Letztendlich ist es am Wichtigsten, dass die Einsatzkräfte genauestens Bescheid wissen, um entsprechend ausgerüstet bereits einzutreffen bzw. reagieren zu können - oder eben zu wissen, wann das vielleicht gar nicht möglich ist.

Tragisch jedenfalls, dass eine Notlandung nicht mehr geglückt ist! RIP
Beitrag vom 17.07.2022 - 18:11 Uhr
Usermuckster
User (402 Beiträge)
Die BBC berichtet jetzt, dass die Maschine 11 Tonnen Munition und Sprengkörper aus Serbien für Bangladesch geladen hatte, nach serbischen Angaben vor allem Leuchtgranaten für Mörser und "Übungslandminen". Alle internationalen Vorschriften und Regularien seien eingehalten worden.
Beitrag vom 17.07.2022 - 22:44 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Die BBC berichtet jetzt, dass die Maschine 11 Tonnen Munition und Sprengkörper aus Serbien für Bangladesch geladen hatte, nach serbischen Angaben vor allem Leuchtgranaten für Mörser und "Übungslandminen". Alle internationalen Vorschriften und Regularien seien eingehalten worden.

In der Tat. Das hat der Verteidigungsminister von Serbien heute offiziell bekanntgegeben. In einem Statement beim Aviation Herald wird inzwischen auch auf eine Mitteilung der griechischen Zivilluftfahrtbehörde hingewiesen, der zufolge es folgenden zeitlichen Ereignisablauf gegeben habe:

22:09 Local Time (LT): Die Maschine fliegt auf 21000 Fuß in den griechischen Luftraum ein (= normale Reiseflughöhe einer AN-12).
22:37 LT: Die Maschine befindet sich inzwischen über der nördlichen Ägäis. Meldung an ATC: Aufgrund "operationeller Gründe/ operational reasons" werde man nicht zum Zielflughafen weiterfliegen sondern nach Nis zurückkehren. Die Maschine macht eine 180-Grad-Wende und fliegt auf derselben Route zurück, auf der sie gekommen ist. Gleichzeitig fängt sie an, langsam zu sinken.
22:42 LT: Es wird Mayday gefunkt. Triebwerk 4 brenne. Die Maschine hat inzwischen wieder das griechische Festland erreicht und dreht in Richtung Kavala ab.
22:45 LT: Die Besatzung der Maschine kontaktiert den Tower in Kavala und kündigt eine Notlandung an. Danach geht die Maschine in einen steilen Sinkflug über mit einer Sinkgeschwindigkeit zwischen 3000 und 4000 Fuß pro Minute.
22:47 LT: Die Maschine verschwindet vom Radar.

RIP.

Dieser Beitrag wurde am 17.07.2022 22:45 Uhr bearbeitet.