Community / / BER-Betreiber dringen auf ICE-Anschluss

Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 17.08.2020 - 21:15 Uhr
UserAfterburner
User (521 Beiträge)
Klingt logisch:

Damit mehr Leute vom BER abfliegen, soll der ICE nen Umweg einlegen, um im Reisezeitvergleich "Dank" der Ehrenrunde um den BER herum, schlechter abzuschneiden. Sorry, aber so dumm ist nicht mal die - an Kuriosita reiche - deutsche Bahn AG.

Am Flughafen Leipzig-Halle hält auch kein ICE, obwohl dort - im Gegensatz zum BER - sogar mehrere ICE-Linien vorbeikommen, aber eben den Flughafenbahnhof mit 250 km/h durchfahren.

Ein ICE-Anschluss habe große strategische Bedeutung für den Flughafen. Denn mit einem solchen Zubringer ließen sich mehr Flugverbindungen auf der Langstrecke gewinnen.

Man hat sich schon politisch seit Jahren darauf geeinigt, dass der BER keine Konkurrenz für Langstreckenflüge aus FRA/MUC sein soll. Mag ja sein, dass sich die Lokalpolitiker und die Betreiber damit nicht abfinden wollen - aber das wird halt nichts, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Kurz gesagt: Solange Lufthansa dort keinen Langstrecken-Hub eröffnet, wird es keinen ICE geben.

Dieser Beitrag wurde am 17.08.2020 21:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.08.2020 - 22:15 Uhr
UserScheh
User (64 Beiträge)
Inlandsflüge verhindert man durch ICE Verbindungen ins Zentrum...klingt für mich nach einer Utopie von Berlin als Interkont Kreuz, das niemand braucht und von den Gegebenheiten (aktuell Corona und bei einer Erholung die Kapazitätsgrenzen vom BER) Quatsch ist.
Erstmal den Kasten vernünftig an den Start bringen und keine weiteren Nebelkerzen zünden.
Beitrag vom 18.08.2020 - 10:10 Uhr
UserBlotto
User (348 Beiträge)
Damit auch nur ein Inlandsflug (besser: Kurzstrecke) verhindert wird, müsste am BER nennenswert umgestiegen werden, am besten von Interkontstrecken. Das sehe ich nicht. Der Berliner selbst wird dann wohl doch lieber direkt aus der Stadt den ICE nehmen, wenn er denn nicht fliegen möchte.
Der BER braucht eine attraktive Anbindung nach Berlin und ins Umland. Die hat er.
Beitrag vom 18.08.2020 - 12:23 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Klingt logisch:

Damit mehr Leute vom BER abfliegen, soll der ICE nen Umweg einlegen, um im Reisezeitvergleich "Dank" der Ehrenrunde um den BER herum, schlechter abzuschneiden. Sorry, aber so dumm ist nicht mal die - an Kuriosita reiche - deutsche Bahn AG.

Am Flughafen Leipzig-Halle hält auch kein ICE, obwohl dort - im Gegensatz zum BER - sogar mehrere ICE-Linien vorbeikommen, aber eben den Flughafenbahnhof mit 250 km/h durchfahren.

Ein ICE-Anschluss habe große strategische Bedeutung für den Flughafen. Denn mit einem solchen Zubringer ließen sich mehr Flugverbindungen auf der Langstrecke gewinnen.

Man hat sich schon politisch seit Jahren darauf geeinigt, dass der BER keine Konkurrenz für Langstreckenflüge aus FRA/MUC sein soll. Mag ja sein, dass sich die Lokalpolitiker und die Betreiber damit nicht abfinden wollen - aber das wird halt nichts, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Kurz gesagt: Solange Lufthansa dort keinen Langstrecken-Hub eröffnet, wird es keinen ICE geben.

Angesichts der Tatsache, dass der ICE selbst in Montabaur und Plattling hält, wo er auch "nur" vorbeikommt, könnte man ihn auf seiner Durchfahrt durch den Flughafenbahnhof Leipzig/ Halle sehr gut auch anhalten lassen. Womöglich würde das schon einige Fahrgäste dazu motivieren, nach München den Zug zu nehmen statt die CityLine. Soviele Fahrgäste wie in Montabaur sollten da zusammenkommen. Ach ja, das Erdinger Moos hat immer noch keinen ICE-Anschluss.

Dass die Lufthansa-Group keinen sechsten Hub eröffnen wird ist natürlich allen klar, die sich in den letzten Jahren mit dem Thema beschäftigt haben. Schon vor der Corona-Pandemie hat die Lufthansa Passage kräftig von Frankfurt nach München verlagert, in der Corona-Pandemie dann ganz offen damit geliebäugelt, die Hubs in Wien und in Brüssel zu schließen und mit ihnen dann auch gleich die jeweiligen Netzwerk-Tochtergesellschaften dort abzuwickeln. Das ist dann so zwar nicht gekommen, vor allem auch weil die jeweiligen Regierungen der Länder intervenierten, deren Flag Carrier damit von der Abwicklung bedroht waren, aber die Marschrichtung der Lufthansa Group ist völlig klar: im Bereich der Netzwerk-Carrier Konzentration auf die beiden "Standbeine" München und Zürich mit dem "Spielbein" Frankfurt, alles andere ist "nice to have it" und damit disponibel. Neben der Reduktion der AOCs macht diese Straffung der Routenplanung und damit der Operations aus Lufthansa-Sicht guten Sinn. Das Gegenteil davon zu tun macht aus Lufthansa-Sicht dagegen überhaupt keinen Sinn. Und das weiß man selbstverständlich auch in der Berliner Politik.

Nun waren allerdings die Berliner Flughäfen schon vor der Corona-Pandemie an dritter Stelle in Deutschland was den Passagier-Umsatz anbelangt, mit nicht so viel Abstand zu München. Der BER wurde ursprünglich als Air-Berlin-Hub geplant. Nach deren Insolvenz und Grounding hatte sich dieser Teil der Planung erledigt und seither dominieren die LCCs Berlin. Aus Berliner Sicht ist das aber keine langfristige Zukunftsperspektive - und damit sich daran etwas ändert muss zunächst einmal die entsprechende Infrastruktur bereitgestellt werden. Herr Lütke Daldrup hat bereits vor längerer Zeit einmal das Statement abgegeben, dass er die Interessen Berlins nachgerade gegenläufig zu den Interessen der Lufthansa sähe. Irgendwo hier auf der Website finden sich seine einschlägigen Ausführungen auch noch. An diesem Stand der Dinge hat sich aus Berliner Sicht der Dinge seither nichts geändert. Das Berliner Ringkonzept der Bahnen würde eine Anbindung des BER an den ICE wohl auch schneller und kostengünstiger möglich machen als eine Anbindung des Erdinger Mooses an den ICE. Für die DB würde es jedenfalls keine großen Umstellungen der Fahrtrouten bedeuten, dafür könnte man bei der DB neue Kunden gewinnen.

Ja, und dann ist da in der Tat noch der ganz entscheidende Punkt, den Sie ansprachen:
"Man hat sich schon politisch seit Jahren darauf geeinigt, dass der BER keine Konkurrenz für Langstreckenflüge aus FRA/MUC sein soll." Das ist völlig richtig. Diese Aussage beinhaltet aber zwei wichtige Punkte. Erstens: Es handelt sich hier in der Tat um eine POLITISCHE Entscheidung, die nichts mit Wirtschaftlichkeit und Technik zu tun hat. Zweitens: Das Wort MAN ist in diesem Satz das entscheidende. MAN ist hier im Kern die Führung der Lufthansa auf der einen Seite und die Parteiführung der CSU auf der anderen Seite. Das wissen gleichfalls alle, die sich in den letzten Jahren mit dem Thema beschäftigt haben. Mit anderen Worten: Es handelt sich hier im Kern um sehr effektiven und erfolgreichen Lobbyismus der Lufthansa. Solange die CSU den Bundesverkehrsminister stellt wird daher in Berlin in Richtung Langstrecke nicht viel passieren, in Richtung Hub schon gar nicht. Wenn die CSU nach den nächsten Bundestagswahlen sogar den Kanzler stellen sollte, dann erst recht nicht. Wenn das nicht bzw. nicht mehr der Fall sein sollte, dann würde das Szenario aber natürlich sofort völlig anders aussehen. Dann würden auch bei diesem Thema die politischen Karten neu gemischt. Deshalb gibt es für die Berliner Verantwortlichen auch überhaupt keinen Grund, in dieser für Berlin wichtigen Sache klein beizugeben und ihre Interessen hinter die der Lufthansa zurück zu stellen.

Wer sich in diesem Interessenkonflikt langfristig durchsetzen wird, wird die Zukunft zeigen.


Beitrag vom 18.08.2020 - 16:10 Uhr
UserAfterburner
User (521 Beiträge)
Angesichts der Tatsache, dass der ICE selbst in Montabaur und Plattling hält, wo er auch "nur" vorbeikommt, könnte man ihn auf seiner Durchfahrt durch den Flughafenbahnhof Leipzig/ Halle sehr gut auch anhalten lassen.
Könnte man, aber man sieht mangels großer Passagierfliegern wohl zu wenig Umsatzchancen.

Womöglich würde das schon einige Fahrgäste dazu motivieren, nach München den Zug zu nehmen statt die CityLine. Soviele Fahrgäste wie in Montabaur sollten da zusammenkommen.
Na ne, ein Leipziger der nach München will, wird dann ja am Leipziger Hbf einsteigen - dieser Kundschaft würde ein Halt am Flughafen sogar entgegenstehen - denn dann verlängert sich ja die Fahrzeit nach München nur. Ein Halt wäre eher für Nürnberger interessant, die damit schneller nach Leipzig/Halle fahren könnten, als zum Münchner Flughafen. Oder für Berliner - wir reden hier ja gerade über einen ICE-Flughafenanschluss für Berlin ^^ Ein Intercity Berlin-Halle-Flughafen-Leipzig wäre aus der Sicht sinnvoller, eventuell verlängert nach Chemnitz - wenn da mal Oberleitung gespannt wäre.

Ach ja, das Erdinger Moos hat immer noch keinen ICE-Anschluss.

Ja, weil der abseits jeder ICE-Linie liegt. Der Berliner Flughafen liegt nur wenig besser. Dort gäbe es zwar den Ring, womit man sich wieder irgendwie hintenrum zum Hbf "durchkämpfen" könnte, aber der Umweg auf den langsamen Stadtstrecken hätte dann mind. 15 min Fahrzeitverlängerung zur Folge - was dann auch keiner will.

Aus Berliner Sicht ist das aber keine langfristige Zukunftsperspektive - und damit sich daran etwas ändert muss zunächst einmal die entsprechende Infrastruktur bereitgestellt werden.

Die Infrastruktur gibts doch - der Bahsnteig liegt unterm BER, genauso wie in Leipzig- Halle ;) Wenn die Berliner nen Zug wollen, können sie gerne einen bestellen und dafür zahlen. Flixtrain würde sich z.B. sicher nicht Zusatzeinnahmen verweigern.


Herr Lütke Daldrup hat bereits vor längerer Zeit einmal das Statement abgegeben, dass er die Interessen Berlins nachgerade gegenläufig zu den Interessen der Lufthansa sähe. Irgendwo hier auf der Website finden sich seine einschlägigen Ausführungen auch noch. An diesem Stand der Dinge hat sich aus Berliner Sicht der Dinge seither nichts geändert. Das Berliner Ringkonzept der Bahnen würde eine Anbindung des BER an den ICE wohl auch schneller und kostengünstiger möglich machen als eine Anbindung des Erdinger Mooses an den ICE. Für die DB würde es jedenfalls keine großen Umstellungen der Fahrtrouten bedeuten, dafür könnte man bei der DB neue Kunden gewinnen.

Doch, das wären wie schon oben geschrieben 10-15 Min Zusatzfahrzeit zum Berliner Hbf, das ist indiskutabel, damit würde sich die Bahn selbst das Wasser abgraben. Der Sinn schneller ICEs liegt ja gerade darin, schnell ins jeweilige Stadtzentrum zu kommen - wenn man jetzt ne Ehrenrunde über den Flughafen fährt, dann steigen wieder mehr Münchner in den Flieger, statt in den ICE.
Der Berliner Flughafen liegt halt auch recht schlecht. Dort im Südosten kommt kein ICE planmäßig vorbei - langfristig passt da nur ein Eurocity aus/in Richtung Cottbus dazu, den man noch nach Breslau/Kattowitz/Krakau verlängern könnte - wenn da denn die Polen mitspielen würden, die bekanntlich ja nen neuen Mega-Flughafen planen. Nach Berlin könnte man den dann noch nach Hamburg durchbinden, womit dann auch Hamburger nen BER-Anschluss hätten, aber dann war es das.

Erstens: Es handelt sich hier in der Tat um eine POLITISCHE Entscheidung, die nichts mit Wirtschaftlichkeit und Technik zu tun hat. Zweitens: Das Wort MAN ist in diesem Satz das entscheidende. MAN ist hier im Kern die Führung der Lufthansa auf der einen Seite und die Parteiführung der CSU auf der anderen Seite. Das wissen gleichfalls alle, die sich in den letzten Jahren mit dem Thema beschäftigt haben. Mit anderen Worten: Es handelt sich hier im Kern um sehr effektiven und erfolgreichen Lobbyismus der Lufthansa.

Ja, und dazu kommt dann noch, dass die CSU auch über die FMG eng mit MUC verbunden ist. Also das "Netzwerk" ist zu dick, da kommt Berlin nicht durch, erst recht, wenn sich die dortige Politik so dilettantisch anstellt, wie beim BER.

Deshalb gibt es für die Berliner Verantwortlichen auch überhaupt keinen Grund, in dieser für Berlin wichtigen Sache klein beizugeben und ihre Interessen hinter die der Lufthansa zurück zu stellen.

Ja, sie können es gerne weiter versuchen, aber das ist halt ein Kampf gegen Windmühlen. Einzige Lösung wären bezahlte Züge, sei es Flix oder Nahverkehr. Dafür ist der Berliner Stadtsäckel dann aber wieder zu leer.

Wer sich in diesem Interessenkonflikt langfristig durchsetzen wird, wird die Zukunft zeigen.

Aus meiner Sicht tut sich da die nächsten ~30 Jahre nichts, die Pfründe sind vergeben. Ändern würde sich mittelfristig vielleicht etwas, wenn irgendein weisser Ritter käme, der die Berliner aus ihrem Sumpf zöge, z.B. ne größere, ausländische Airline, die in Berlin nen Hub aufbauen würde. Für solche Aktionen hat man in der aktuellen Corona-Krise aber ebenfalls kein Geld.

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2020 16:10 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.08.2020 - 17:17 Uhr
UserNexus
User (480 Beiträge)

Aus meiner Sicht tut sich da die nächsten ~30 Jahre nichts, die Pfründe sind vergeben.

... und im Himmel ist Jahrmarkt.
Eine hochdefizitäre Airline namens Lufthansa darf sich, dank Herrn Kerkloh, auch noch mit MUC rumschlagen. Dumm gelaufen.
Beitrag vom 18.08.2020 - 18:00 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
Es gäbe beispielsweise die Möglichkeit die ICEs von Köln/Düsseldorf-Hannover-Berlin Hbf/Gesundbrunnen eben nicht im Hauptbahnhof wenden zu lassen sondern beispielsweise über Südkreuz zum BER durchzubinden. Das Wenden im Hauptbahnhof frisst locker allein 10 Minuten und die Durchbindung nach Gesundbrunnen ist eher ein nützlicher Nebeneffekt, die Züge vom/zum Werk nach Rummelsburg zu bekommen. Das könnte man vom BER über den Außenring genauso via Berlin Karlshorst binnen 10-12 Minuten.

Für den Zuglauf vom Hauptbahnhof über Südkreuz zum BER wäre im Moment (wie schon seit 15 Jahren) der Schlenker über den Abzw. Genshagener Heide nötig, bis der Abzw. Glasower Damm von der Dresdener Bahn zum Außenring vollendet ist (von Mahlow aus kommend). Baubeginn war glaube ich bereits?

Vor allem sehe ich dazu außer im Abschnitt Südkreuz-Großbeeren keinerlei Trassenkonflikte. Schon gar nicht auf dem BAR.

Also kreative und vor allem sinnvolle Ideen gäbe es reichlich!

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2020 18:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.08.2020 - 18:02 Uhr
Usercontrail55
User (4637 Beiträge)

Doch, das wären wie schon oben geschrieben 10-15 Min Zusatzfahrzeit zum Berliner Hbf, das ist indiskutabel, damit würde sich die Bahn selbst das Wasser abgraben. Der Sinn schneller ICEs liegt ja gerade darin, schnell ins jeweilige Stadtzentrum zu kommen - wenn man jetzt ne Ehrenrunde über den Flughafen fährt, dann steigen wieder mehr Münchner in den Flieger, statt in den ICE.
Der München Zug muss dort ja nicht halten. Den gibt es 5 x Tag, dazu aber Im Schnitt alle 50 Min ein ICE aus Erfurt/Halle , stündlich aus Leipzig und dann noch der aus Dresden/Rostock, der jetzt wohl angebunden wird. Da könnte man sich diese Region durchaus erschliessen.
Der Berliner Flughafen liegt halt auch recht schlecht. Dort im Südosten kommt kein ICE planmäßig vorbei
Na ja, die Halle/Leipzig Strecke geht da 11km und Dresden 5km dran vorbei. Das wäre nicht das Problem.
- langfristig passt da nur ein Eurocity aus/in Richtung Cottbus dazu, den man noch nach Breslau/Kattowitz/Krakau verlängern könnte - wenn da denn die Polen mitspielen würden, die bekanntlich ja nen neuen Mega-Flughafen planen. Nach Berlin könnte man den dann noch nach Hamburg durchbinden, womit dann auch Hamburger nen BER-Anschluss hätten, aber dann war es das.
Beitrag vom 18.08.2020 - 18:22 Uhr
UserAfterburner
User (521 Beiträge)
Es gäbe beispielsweise die Möglichkeit die ICEs von Köln/Düsseldorf-Hannover-Berlin Hbf/Gesundbrunnen eben nicht im Hauptbahnhof wenden zu lassen sondern beispielsweise über Südkreuz zum BER durchzubinden. Das Wenden im Hauptbahnhof frisst locker allein 10 Minuten und die Durchbindung nach Gesundbrunnen ist eher ein nützlicher Nebeneffekt, die Züge vom/zum Werk nach Rummelsburg zu bekommen. Das könnte man vom BER über den Außenring genauso via Berlin Karlshorst binnen 10-12 Minuten.

Ja ok - falls es ICE-Linien gibt, die in Berlin enden und den Hauptbahnhof *vor* dem Flughafen anfahren, könnte man die auch am Flughafen (ver)enden lassen ;)

Nötig dafür ist die angesprochene Dresdner Bahn, mit dem Bau wurde begonnen, ja.
Beitrag vom 18.08.2020 - 22:00 Uhr
Usertriangolum
User (273 Beiträge)
Sinn könnte ein ICE alle 2h nach Binz und Stettin (im Wechsel)via Berlin Ostkreuz machen welche nach Magdeburg bzw. Chemnitz weiter fährt. Diese Strecken sehen selten ICEs aber bieten für den BER enormes Potenzial. Somit wäre im Stundentakt die Berliner Ost City und Stadtbahn sehr gut mit Ostkreuz erschlossen.
Beitrag vom 18.08.2020 - 23:26 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
Die Grundidee klingt sehr interessant aber es braucht dort da auf keinen Fall ein ICE zu sein. Das liegt aber einfach daran, dass abgesehen von dem Streckenabschnitt Berlin-Elsterwerda (Richtung Chemnitz) es keinen einzigen Streckenkilometer mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 160 Km/h gäbe. Ich glaube dort würden InterCities den Zweck genauso erfüllen.

Bin immer noch am Grübeln, ob eine reine Führung über Berlin-Ostkreuz tatsächlich eine gute Wahl wäre? Denn es fehlten dort ja die gesamten Anschlüsse ans sonstige Fernverkehrsnetz.

Aber spannend, wie viele Möglichkeiten es gäbe, den BER ans Fernverkehrsnetz anzuschließen.
Beitrag vom 18.08.2020 - 23:29 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Technisch wäre da in der Tat viel möglich - auch was zusätzliche ICE-Verbindungen anbelangt. Aber es sind in der Tat im Kern politische Entscheidungen, die da gefällt werden. Wenn ich im Übrigen eines als Lebenserfahrung gewonnen habe, dann das: In der Politik ist nichts sicher und dauerhaft. Mithin ist auch in diesem Zusammenhang der Status Quo nur eine Momentaufnahme. Es gibt immer wieder Überraschungen, sehr häufig böse (oder wer hätte letztes Jahr um diese Zeit geahnt, was nun seit März diesen Jahres unseren Alltag bestimmt?), manchmal auch ganz erstaunliche und selten auch einmal positive. Wer nach den nächsten Bundestagswahlen in welcher Konstellation und mit welchen Postenbesetzungen im Bund regieren wird ist jedenfalls derzeit offen. Das kann ein Bundeskanzler Markus Söder sein - muss es aber nicht. Das kann ein Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer oder ein anderer CSU-Politiker sein, muss es aber nicht. Und an solchen Personalien hängen letzten Endes Entscheidungen wie die, ob sich die Bundesregierung auch weiterhin das Lufthansa-Konzept zu eigen macht oder für den neuen, großen Hauptstadtflughafen eine eigene Linie fährt, die dann auch stärker dem eigenen Hauptstadt-Prestigebedürfnis entgegen kommen würde. Da ist nichts auf 30 Jahre in Stein gemeißelt - aber es kann natürlich trotzdem sein, dass in 30 Jahren noch alles wie bisher ist. Wie erwähnt: Wir werden es sehen - oder in den Worten eines einmal sehr beliebten bayerischen Sportlers: Schaun mer mal.

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2020 23:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.08.2020 - 01:26 Uhr
UserAfterburner
User (521 Beiträge)
Da ist nichts auf 30 Jahre in Stein gemeißelt - aber es kann natürlich trotzdem sein, dass in 30 Jahren noch alles wie bisher ist. Wie erwähnt: Wir werden es sehen - oder in den Worten eines einmal sehr beliebten bayerischen Sportlers: Schaun mer mal.

Das stimmt sicherlich, aber ich gebe Eines zu bedenken: Beim Flughafen München wollte man ebenfalls einen ICE-Anschluss, von Anfang an, man hat sogar im Rohbau Platz für nen 400m Bahnsteig gelassen, der schlummert irgendwo tief unten im Keller des Flughafens sein Dasein.

Seit der Planung MUCs vor 30-40 Jahren hat sich nun aber *trotz* Unterstützung von CSU und Lufthansa nichts bewegt.

Von daher seh ich beim Berliner Wunsch erst recht schwarz. Einzige Ausnahme der oben genannte Fall, wenn der Flughafenhalt nach dem Hbf erfolgen würde. Das wäre bei Linien aus Richtung Hannover und Hamburg der Fall.

Was die Politiker meistens übersehen ist, dass so ein ICE ein teures Teil ist, das muss Tempo machen, um seinen Preis wieder reinfahren zu können. Je früher man zurückfahren kann, desto bessere Tickets kann man verkaufen, das ist auch nicht viel anders, als bei der Standzeitoptimierung bei den Airlines.

Es fährt auch niemand mit nem Ferrari zum Getränkekaufen, rentiert sich nicht. Was man beim BER machen kann sind billige Nahverkehrszüge zu nehmen und die halt etwas seltener Halten zu lassen. Die skizzierten Strecken sind - wie schon Charlie-Alpha anführte - sowieso nicht für mehr Tempo ausgebaut.

Dieser Beitrag wurde am 19.08.2020 06:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.08.2020 - 18:51 Uhr
Usertriangolum
User (273 Beiträge)
Die Grundidee klingt sehr interessant aber es braucht dort da auf keinen Fall ein ICE zu sein. Das liegt aber einfach daran, dass abgesehen von dem Streckenabschnitt Berlin-Elsterwerda (Richtung Chemnitz) es keinen einzigen Streckenkilometer mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 160 Km/h gäbe. Ich glaube dort würden InterCities den Zweck genauso erfüllen.

Bin immer noch am Grübeln, ob eine reine Führung über Berlin-Ostkreuz tatsächlich eine gute Wahl wäre? Denn es fehlten dort ja die gesamten Anschlüsse ans sonstige Fernverkehrsnetz.

Aber spannend, wie viele Möglichkeiten es gäbe, den BER ans Fernverkehrsnetz anzuschließen.

Die Strecke Magdeburg (Hannover) über BER - Ostkreuz - Bernau weiter nach Stralsund (Binz) ist ja im 2h Takt durchaus heute schon möglich ohne die Dresdner Bahn oder die Stadtbahn weiter zu befüllen. Zumal sowohl Magdeburg wie auch Brandenburg an der Havel damit auch wie der nördliche Teil ab Berlin endlich eine 2H IC/ICE Anbindung bekommen.

Ich hätte auch nix gegen einen IC Doppeldecker welcher sehr wohl genau richtig für diese Strecke (und Ostkreuz) wäre was schon alleine die Mitnahme der ganzen VBB Pendler erleichtert und dennoch den Komfort deutlich erhöht.

Sobald die Strecken nach Chemnitz und Stettin dann elektrisiert wären käme dann dieser 2h Takt mit dem selben IC Doppelstock dazu und ab BER wäre dann ein 1h Stundentakt Richtung Ostkreuz. Alle 4 Endpunkte und die Strecken dahin sind heute nicht wirklich mit IC/ICE angeschlossen und der BER profitiert sicher ganz gut davon.