Community / / Cockpit will mit neuen Streiks ein "...

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Beitrag vom 13.10.2014 - 17:08 Uhr
Userbinaer
User (34 Beiträge)
ich kann meinen Kommentar vom Februar nur nochmals wiederholen:
Wie ich letzte Woche bereits geschrieben habe: Deutschland steht mit den geltenden Gesetzen am Abgrund. Für alle die nun schreiben: gehen Sie doch in ein anderen Land. Ähäm... ich lebe und arbeite bereits mein ganzes Leben im südlichen Nachbarn. So viel zu diesem Thema.

Die Befürworter der Streiks mögen mir bitte eine Frage beantworten:
warum soll ich überhaupt noch mit Lufthansa fliegen? Warum soll ich überhaupt noch deutsche Flughäfen in meinen Itinerarys haben? Es gibt genügend Alternativen: AMS, LHR, ja sogar die französischen und italienischen Flughäfen sind deutlich zuverlässiger als die deutschen.

Die Streiks werden Lufthansa umbringen - früher oder später. Die Forderungen sind meiner persönlichen Meinung nach völlig überrissen. Wem es nicht passt, soll doch einfach den Job wechseln statt ewig dem Arbeitgeber zu schaden. Oder wo liegt das Problem? Gibt es in der globalisierten Welt nicht genügend Airlines wo man arbeiten könnte? Oder beklagen sich die Gewerkschaften und deren Mitglieder einfach bereits auf dem höchsten Niveau in der Branche und wollen die schon ausgepresste Zitrone noch mehr auspressen? Siehe auch:
 http://www.nzz.ch/meinung/uebersicht/keine-lust-auf-lufthansa-1.18275030

Die einzige Änderung an diesem Posting vom Februar: ich fliege wohl auch nicht mehr über Paris - wobei Paris nach wie vor zuverlässiger ist (was die Streiktage anbelangt in diesem Jahr) als Deutschland.

Deutschland und Cockpit: herzliche Gratulation! Haltet durch, die Airlines werden früher oder später am Boden bleiben - zumindest diejenigen, unter Eurer Geisseln.
Beitrag vom 13.10.2014 - 17:45 Uhr
UserEnnacim
User (10 Beiträge)
Der von ihnen zitierte Artikel aus der NZZ strotzt leider nur vor Fehlern. Die größten davon sind in den Kommentaren unter dem Artikel angesprochen worden.

Warum sollte ein Lufthansa Pilot denn seinen Job wechseln? Sie wollen ja anscheinend auch nicht aus der Schweiz nach Deutschland ziehen oder sehe ich das falsch? Ein Lufthansa Pilot will nicht bei Air Berlin oder Ryanair anfangen zu arbeiten, da er dort schlechter verdienen würde, im internen Ranking (Seniorität) wieder bei Null anfangen würde, etc etc. und nicht weil er die anderen Airlines "doof" findet. Von Emirates und Co will ich gar nicht anfangen, denn seinen Lebensmittelpunkt von Deutschland in die VAE zu verlegen kommt wohl für die wenigsten in Frage. Jeder sucht sich doch immer den "besten" Job (Gehalt, Arbeitsbedingungen, Wohnort, etc.) den er bekommen kann oder?

Wenn ein Arbeitnehmer in einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen wie der Lufthansa arbeitet, kann das Management natürlich versuchen ihm Geld zu klauen (Die Rückstellungen der Übergangsrente sind von den Arbeitnehmern selbst erwirtschaftet worden und sollen jetzt vom Management als Gewinn ausgewiesen werden) oder ihm vorzuenthalten (Inflationsausgleich->Forderung von Gehaltserhöhungen). Dass Arbeitnehmer damit aber nicht einverstanden sein könnten (Streik), sollte einem guten Manager klar sein.

Niemand ist gezwungen mit Lufthansa zu fliegen. Es ist eine gute Airline, aber davon gibt es auch noch viele andere.

Dass die Lufthansa-Piloten jetzt soviel "Gegenwind" der Bevölkerung bekommen ist eine reine Neid-Frage. Sie verdienen sicherlich viel, nur gibt es keine Einkommensgrenze ab der man sich beklauen lassen darf.

Würde es der Lufthansa tatsächlich schlecht gehen, wie das Management nicht müde wird zu betonen, würde kein Pilot streiken.
Beitrag vom 13.10.2014 - 18:08 Uhr
Usera380-800
User (56 Beiträge)
Es ist wohl richtig dass ein Lufthansa Pilot niemals feriwillig bei Ryanair oder Easyjet anfangen würde, wenn er nicht so gut verdient. Aber das werden sie wohl bald müssen, wenn Lufthansa durch sie pleite geht. Kaum verdienen Piloten bei Lufthansa so gut wie bei anderen Airlines. Alle Beschäftigten müssen Einschränkungen hinnehmen um ihre Firma zukunftsfähig zu machen. Wieso nicht die Piloten?? Das ist meiner Meinung nach ziemlich egoistisch und gefährdet tausende Arbeitsplätze.

Und dann noch die Ausrede, dass die Bevölkerung den Streik ablehnt hat doch überhaupt nichts mit Neid zu tun! Viele wollen einfach von A nach B und ärgern sich natürlich deswegen auch über ihre (völlig überzogenen) Forderungen.

Und vielleicht geht es der Lufthansa noch nicht ganz so schlecht - Aber wenn es so weiter geht wird es schlechter um Lufthansa stehen!
Beitrag vom 13.10.2014 - 18:27 Uhr
UserEnnacim
User (10 Beiträge)
Arbeitnehmer müssen in einem Unternehmen Einschränkungen hinnehmen wenn es diesem schlecht geht. Das ist bei der Lufthansa nicht der Fall. Die Prognosen für die Zukunft sind mehr als aussichtsreich.
Kein Arbeitnehmer sollte Einschränkungen hinnehmen müssen wenn dies nicht notwendig ist. Der Lufthansa-Belegschaft und den Medien versucht das Management schon einige Zeit zu verkaufen, dass dies unbedingt notwendig ist. In 2010 haben sich unter anderem auch die Piloten an den Einsparungen beteiligt, indem erst ab einer höheren Anzahl Flugstunden Überstunden bezahlt werden. Dass die Kabinen- und Bodenmitarbeiter bei den letzten Tarifabschlüssen "Zugeständnisse" gemacht haben, hat einzig und allein damit zu tun, dass sie erpressbar waren. Entweder sie bekommen weniger Geld oder ihr Arbeitsplatz geht ins Ausland (zb. Callcenter, Dispatch, etc.). Nachdem diese "Zugeständnisse" gemacht wurden, wurden trotzdem Arbeitsplätze ins Ausland ausgelagert. Das nennt man dann Mitarbeitermotivation. Die Piloten sind einfach nicht so leicht zu erpressen, da ihre Ausbildung wesentlich kostenintensiver ist und es einen ungleich höheren Aufwand bedeuten würde, Neueinstellungen in großer Zahl voranzutreiben.
Dass die Bevölkerung unter den Streiks leidet ist klar, aber wohl unvermeidlich. Das gleiche gilt für die Lokführer. Beide Gruppen haben einfach keine andere Möglichkeit als ihren Arbeitsplatz zu bestreiken. Ich bin froh in einem Land zu leben in dem gestreikt werden darf. Und dann fahr ich halt meine Frau vom Flughafen abholen, weil die Bahn streikt. Hauptsache man kann als Arbeitnehmer überhaupt vernünftig in Deutschland leben ohne dass man von den Firmen oder Scheichs ausgebeutet wird...
Beitrag vom 13.10.2014 - 20:07 Uhr
User4UPilot
User (426 Beiträge)
Wenn das Lufthansa Management es schafft auf so dreiste Art und Weise Ihren Mitarbietern die durch sie erworbenen Besitzstände einfach wegzunehmen, dann ist dies erst der Beginn eines großen Sozialabbaus bei LH. Das sollten (alle) LH Mitarbeiter wissen. Es ist absolut unverständlich, dass das Management ständig düstere Szenarien zeichnet obwohl LH schon seit Jahren Milliardengwinne schreibt und zu den profitabelsten Airlines der Welt zählt. Wahrscheinlich reichen 2 davon nicht mehr aus, nachdem man sich ja in den letzten Jahren an die riesigen Milliardensummen in den Medien gewöhnt hat. Trotzem liest man überall, der LH gehe es soo schlecht, sie stünde kurz vor der Pleite. Eigentlich müssten die anderen Lh Mitarbeiter den Piloten den Rücken stärken, denn wenn sie fallen, gehts erst richtig los. Und darauf setzt das Management.
Beitrag vom 13.10.2014 - 23:46 Uhr
Userpilot25
User (82 Beiträge)
Das traurige daran ist, dass es wohl schon selbstverständlich scheint dass das Management nicht grundsätzlich für sondern gegen die Angestellten arbeitet...
Beitrag vom 14.10.2014 - 00:02 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Kann mir jemand bitte eine Sache erklären: Ich verstehe das Argument mit "Rückstellungen, die bereits gezahlt wurden als Gewinn ausweisen" nicht.

Ist es nicht so, dass LCAG denjenigen, die bereits kurz vor dem Ruhestand sind, die volle Übergangsversorgung anbietet im aktuell diskutierten Vorschlag? Und wenn ich noch ein paar Jahre bis zum Ruhestand habe zahle ich entsprechend etwas weniger ein und bekomme dafür erst ein bisschen später mein Geld? Und die Neueinstellungen zahlen gar nichts mehr ein und bekommen gar kein Geld sondern sorgen komplett privat vor? Falls das so ist, sehe ich hier nichts davon, dass bereits eingezahltes Geld "weggenommen" wird.

Oder ist es so, dass Piloten aller Altersklassen weiterhin volle Einzahlungen tätigen sollen, aber am Schluss erst später die Leistung beziehen dürfen? In diesem Fall wären die Argumente der Streik-Befürworter besser verständlich...

Falls jemand mit Details betraut ist, bitte ich um Aufklärung :)
Beitrag vom 14.10.2014 - 01:54 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Erst hat LH geleugnet, dass Kabine und Cockpit bei der Übergangsversorgung eigene Anteile angespart haben, dann den Tarifvertrag einseitig gekündigt und mit einem bizarren Gutachten den Weg freimachen wollen, die Rückstellungen von über 1 Mrd aufzulösen. C.Spohr zur Presse: "die Übergangsversorgung wird allein von Lufthansa finanziert und ist ruinös..." usw. Tarifvertrag ÜV : "Die Grundversorgung der ÜV wird vom Mitarbeiter finanziert. ....sie wird monatlich vom Gehalt einbehalten" Intern geht man aber von einem Anteil von wenig ruinösen 2% der Mitarbeiterkosten aus, Tendenz weiter fallend.

Nach 3 Tagen Streik hat LH sich dieses dreiste Vorgehen vorerst nicht getraut.

Das aktuelle Angebot ist aus Sicht der Angestellten lediglich eine neu verpackte Mogelpackung. Die Ältesten werden geschont, 2/3 haben eine massive Verschlechterung, die Neuen sollen allein vorsorgen, was individuell aber erheblich teurer ist als in einem Solidarvertrag. So ist es wohl auch die Solidarität der Piloten, die dieses Angebot treffen soll. Und das alles vor dem Hintergrund von Milliardengewinnen, niedrigen ÜV Kosten, einer Bonisteigerung der LH Manager um 60% in 2013 und einer massiven Verbesserung der Vorstandsrenten in 2012.(DSW, LH, MM usw).
Inoffiziell geht es aber wohl um viel mehr.
Laut Vorstand will man 20% von den Mitarbeitern, sonst findet Jump und co extern statt. Dass man damit wesentliche Tarifverträge bricht, mit einer massiven Ausflaggung droht und dies erst, nachdem man Fakten geschaffen hat, im Nachgang gerichtlich klären lassen möchte, gehört wohl zum neuen Umgang mit den Mitarbeitern.
So wird auf Personalversammlungen kommuniziert.

Beispiel AUA zeigt jedenfalls, wozu das LH Management fähig ist.

Also 20% dafür, dass sich das Management überhaupt an Tarifverträge hält?

In der Hofberichterstattung der deutschen Presse, die vor dem größten Printmedienabnehmer in D. katzbuckeln, kann man das natürlich alles nicht lesen.
Beitrag vom 14.10.2014 - 07:56 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)

Falls jemand mit Details betraut ist, bitte ich um Aufklärung :)

Bekommst Du nicht. Dazu müssten die pro VC Fraktionen differenzierter an die Sache rangehen. Ich denke auch dass das eher eine Hypothek für die Zukunft ist, da niemand glaubt dass die Zinsen in naher Zukunft auf einem Niveau bleiben dass man die Altersversorgung garantieren kann.
Beitrag vom 14.10.2014 - 11:17 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
Erst hat LH geleugnet, dass Kabine und Cockpit bei der Übergangsversorgung eigene Anteile angespart haben, dann den Tarifvertrag einseitig gekündigt und mit einem bizarren Gutachten den Weg freimachen wollen, die Rückstellungen von über 1 Mrd aufzulösen.


oh da ist die Milliarde Rückstellungen wieder, die angeblich aufgelöst werden können. Wäre ja wirklich mal spannend, den Rechenweg nachzuvollziehen.

Das ist genauso wie 4UPilot, der seit Jahren Milliardengewinne sieht. Der ist uns bislang auch die Fundstelle schuldig geblieben. In der Bilanzen der Lufthansa ist das nicht zu sehen

Die ganzen VC Leute kommen mir mehr und mehr vor, als würden sie jede Realität ausblenden. Das ist ja wie bei Fundamentalisten
Beitrag vom 14.10.2014 - 11:43 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Wenig differenziert. ... man könnte ihnen noch darlegen, dass neben dem Gewinn von 1 Mrd ohne Score in 2013 LH einen großen Teil der Schulden abgebaut hat, dass seit 2012 Black Rock und Templeton Anteile bei LH auf fast 20% gestiegen sind, dass in den vielen Jahren mit deutlich niedrigeren Gewinnen niemand behauptet hätte, die Altersversorgung sei nicht finanzierbar (der LH Vorstand sah das für sich in 2012 offenbar auch nicht so), das man von den Zinsen der Rentenrückstellungen immer gern profitiert hat, sie jetzt aber als sehr fadenscheiniges Totschlagargument nutzen möchte, die Altersversorgung wäre plötzlich nicht finanzierbar usw.

Ist es nicht so, dass die "VC Fraktion" hier schreiben kann, was sie will, es wird immer eine Mehrheit geben, die sich mit einer, von den Medien vorgekauten, schlichten Sicht wohler fühlt, als die nachweislich nicht sehr korrekten Worthülsen der LH zu hinterfragen.

Ich könnte noch erwähnen, dass man als Pilot bei einem Arbeitgeberwechsel nicht wie bei anderen Arbeitnehmern eher mehr verdient, sondern alles verliert und in einer neuen Senioritätsstruktur bei einer neuen Airline bei "null" anfängt. Es gibt also kaum eine Berufsgruppe, die so sehr an ihre Firma gekettet ist. Glauben sie wirklich, die sind gerade alle wahnsinnig geworden und sägen sich den eigenen Ast ab?
Oder haben die vielleicht verdammt gute Gründe für ihr Durchhaltevermögen?
Beitrag vom 14.10.2014 - 11:49 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
@CGNWAW

wollen sie nicht, oder können sie nicht?

Beitrag vom 14.10.2014 - 12:00 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
@Ennacim und @ kessler68

Seit langem wieder 2 Beiträge, die es auf den Punkt bringen. Volle Zustimmung!

@ A380-800
Sie scheinen sich wohl in der Materie nicht auszukennen. Sollte das wider Erwarten doch der Fall sein, dann können Sie sicherlich alle "völlig überzogenen Forderungen " der Piloten nennen. Würde sicherlich nicht nur mich interessieren.


Beitrag vom 14.10.2014 - 12:10 Uhr
Usercb6785
B777-Flieger
User (219 Beiträge)
Ich sage dazu nur dies:  http://www.np-coburg.de/meinung/meinung/np/meinungenhinp/Bedingt-streikbereit;art83488,3638795
Beitrag vom 14.10.2014 - 13:50 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Wenn es wirklich nur um Solidarität geht bei der VC, dann frage ich mich, warum wird nicht auch für Piloten von anderen Deutschen Fluggesellschaften gekämpft????
Eine ÜV für alle Piloten, deutscher Fluggesellschaften, könnte doch auch von der VC organisiert werden, oder?
Warum wird eigentlich nur für die Elitären LH-Piloten Gestreite?
Ich habe immer geglaubt, das Piloten zu einer Gruppe von Arbeitnehmern gehört, die auch Verantwortung für Ihren Arbeitgeber übernehmen können, nun zeigen sie eine ganz andere Seite, SCHADE!!!!
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