Community / / Etihad Airways erhöht Erfolgsdruck ...

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Beitrag vom 15.11.2016 - 12:23 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Die Strategie von Etihad war vielleicht einen Versuch wert, ist in der Praxis aber völlig gegen die Wand gefahren. Mich wundert, dass sich Etihad-CEO Hogan immer noch hält.

Etihad wollte sich für Kleingeld an maroden Airlines beteiligen, diese sanieren und so für wenig Geld ein eigene Allianz aufbauen. Nebenbei wollte man mit den Beteiligungen die Limitierungen unterlaufen, denen man selbst in Märkten wie z.B. Europa unterliegt.

Air Berlin, Alitalia, Jet Airways, Darwin usw. hat Etihad aber über Jahre alle nicht saniert bekommen. Die hängen alle als Klötze an den Beinen von Etihad und saugen Jahr für Jahr permanent das Kapital ab, das Etihad eigentlich dringend in echtes Wachstum stecken müsste. Im jüngsten Geschäftsbericht rühmt sich Etihad wieder, dass seine strategischen Beteiligungen ca. 5 Millionen Passagiere pro Jahr ins Etihad-Netzwerk speisen und für ca. 1,4 Mrd. USD Umsatz bei Etihad sorgen. Nur wenn Etihad dafür Jahr für Jahr ca. 1 Mrd. USD in diese Beteiligungen pumpenn muss, dann ist das schlicht ein extrem defizitäres Geschäft und eine betriebswirtschaftliche Vollkatastrophe.

Qatar und selbst die reife und durch das große Fluggerät limitierte Emirates wachsen schneller, haben im Gegensatz zu Etihad ein relativ konsistenten Produkt.
Beitrag vom 16.11.2016 - 04:10 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Die Strategie von Etihad ist damit komplett gescheitert.

Man hat zwar sicher von den Flugrechten und dem Geraet profitiert, aber zu welchem Preis?
Waren die Codeshares und die PAX wirklich den Aufwand wert, den man v.a. in AB und Alitalia gesteckt hat? Bei Jet kenne ich mich nicht aus, aber die ist sicherlich genauso defizitaer.

Man hat v.a. die komplexitaet unterschaetzt, die Europa mit sich bringt. Wirkliche Synergien zw. Ab und AI konnte man nicht heben, das einzig sinnvolle waere gewesen beide zumindertens von den Prozesen und dem Management zu verschmelzen.
Beide laufen immer noch relativ eigenstaendig umher.
Zusaetzlich, und da haette man es Analog EW, Vueling oder Transavia machen muessen, haette man Flyniki o.a. in einen wirkliche Europaweiten LCC Speisen muessen. Daran hatte man aber kein Intresse.
Das haette mit reiner A320 Flotte sogar erstaunlich gut geklappt, einfach alle A320 umlackieren und an die Hubs halt im Codeshare mit extra service fuer Transit.
Zusammen haette man 158 A320 Versionen und 30 A330, wenn man damit konsequent gearbeitet haette waeren die Chancen besser. Vlt.haette man die A330 sogar als LCC auf Langstrecken betreiben koennen, mit den B772 haette man dan richtig Linie betreiben koennen.

So hat Etihad leider dauerhaft Ueberkapazitaeten in Europa erhalten, die sowieso nciht rentabel betrieben werden koennen.

Das haette zwar auch einen grossteil der Jobs gekostet, aber der Rest waere wenigstens sicher gewesen.
So werden beide halt nicht weiter exisiteren.

FR greift in meinen Augen nicht LH an, sondern in erster Linie AB und auch AI.
Weil das die schwaechsten sind,werden die auch als erstes einknicken.
LH hat sich mit EW inzwischen eine strategische Option erschaffen, die gegen eine LCC Attacke auch zurueck schlagen kann.
FR wird gespannt zusehen, wie Vueling und Transavia in MUC gegen EW & LH abschneiden.