Community / / Fraport vergibt Aufträge an drei Di...

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 03.05.2022 - 08:37 Uhr
UserFRAHAM
User (606 Beiträge)
Ich finde sowas nicht gut. Es war noch nie eine gute Idee, Interessen des Staates durch die Privatwirtschaft betreiben zu lassen. Inzwischen gibt es doch auch schon genügend schlechte Beispiele von ÖPNV über Energieversorgung bis hin zu Logistik/Post, die als mahnende Beispiele dienen könnten. Gerade bei Sicherheit finde ich sowas immer mehr als bedenklich.
Beitrag vom 03.05.2022 - 11:53 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Das ist doch nicht vergleichbar. Die Menschen, die die Kontrolle durchführen, sind die Selben. Die Bundespolizisten, die die Kontrolle überwachen sind die Selben. Die Bundespolizei ist weiterhin am Ende verantwortlich. Das Einzige, was sich ändert, ist dass Fraport nun Eigenverantwortlich die Personaleinsatzplanung und die Infrastruktur- / Geräteplanung macht. An der eigentlichen Kontrollqualität und den Sicherheitsstandards ändert sich nichts. Und da Fraport hier die Kosten letzten Endes nur "durch reicht" geht es hier auch im Vergleich zB zur Logistik nicht primär darum günstiger zu werden und die Dienstleister "auszuquetschen".

Es geht schlicht darum, dass die Bundespolizei ihre Planung nicht mit Blick auf den Passagier und das Flugerlebnis plant (weil das ja auch gar nicht deren Auftrag ist). Die BuPo sichert zwar gewisse "Service Levels" zu, aber am kundenorientiert agieren sie nicht. Als Flughafenbetreiber kannst du die Sicherheitskontrollen deutlich stärker an Passagier- und Airlineanforderungen orientieren - allein die Kombination aus Passagierstromsteuerung und Personaleinsatzsteuerung an den Kontrollen aus einer Hand wird die Wartezeiten reduzieren. Neues Gerät kann kurzfristiger angeschafft werden um die Effizienz der Kontrollen zu beschleunigen, Prozesse können passagierorientierter gestaltet werden... wird an vielen anderen Flughäfen europaweit schon so gehandhabt (gute Beispiele sind zB Wien und Amsterdam). Ist natürlich nicht die eierlegende Wollmilchsau, aber alles was die Kontrollen in FRA zumindest ein bisschen besser macht ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Beitrag vom 03.05.2022 - 11:56 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Kleiner Nachtrag weil es mir erst vor kurzem passiert ist: Wenn ich heute in FRA ausversehen ein Taschenmesser im Handgepäck habe muss ich es weg schmeißen. In Wien nimmt ein Kontrolleur (wenn ich will) meine Personalien auf und der Flughafen schickt mir das Messer nach Hause (umsonst). Ist nur eine Kleinigkeit, aber an so etwas hat eine Bundespolizei natürlich kein Interesse - der Flughafen ggf. schon
Beitrag vom 03.05.2022 - 13:03 Uhr
UserJoachimE
User (458 Beiträge)
Frage: Wird ein "neuer kontrollierender Bundespolizist" dann nicht auch Beamter?

Würde bedeuten, daß ich dann ja auch lebenslange "Angestellte" schaffe, mit allen Kosten die das bis zu seinem Lebensende nach sich zieht.
Beitrag vom 03.05.2022 - 17:25 Uhr
UserEricM
User (5454 Beiträge)
"ausversehen ein Taschenmesser im Handgepäck"

Passiert mir beim Fliegen auch ständig :)

Mal im Ernst: So ein bisschen muss es schon wehtun, wenn man vergisst, das Hirn einzuschalten.
Wo soll denn sonst der Lerneffekt herkommen?
Beitrag vom 04.05.2022 - 12:37 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Am besten misst man dann bei allen Dienstleistern wer die PAXe am schnellsten durchbringt. Ein großer Gewinn für die Sicherheit.
Beitrag vom 04.05.2022 - 13:55 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
"ausversehen ein Taschenmesser im Handgepäck"

Passiert mir beim Fliegen auch ständig :)

Mal im Ernst: So ein bisschen muss es schon wehtun, wenn man vergisst, das Hirn einzuschalten.
Wo soll denn sonst der Lerneffekt herkommen?

Mal locker bleiben... ich war geschäftlich mit der Bahn in Wien und hatte ein Kellnermesser für eine Dinner-Party dabei. Musste dann am nächsten Tag ungeplant nach Hamburg fliegen. Hatte kein Aufgabe-Gepäck, und dann war das Kellnermesser halt noch drin und ich war froh dass ich es nicht entsorgen musste sondern es nachgeschickt wurde.
Beitrag vom 04.05.2022 - 13:57 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Frage: Wird ein "neuer kontrollierender Bundespolizist" dann nicht auch Beamter?

Würde bedeuten, daß ich dann ja auch lebenslange "Angestellte" schaffe, mit allen Kosten die das bis zu seinem Lebensende nach sich zieht.

Es gibt keine "neuen kontrollierenden Bundespolizisten". Auch heute wird die Kontrolle durch einen Dienstleister durchgeführt. Und die Bundespolizisten haben die Gesamtaufsicht und stehen hinter den Kontrollstellen. Einziger Unterschied zukünftig ist, dass nicht mehr die Bundespolizei direkt die Dienstleister Beauftragt, sondern Fraport das im Auftrag der Bundespolizei erledigt. Weiterhin stehen die selben Bundespolizisten hinter den Kontrollstellen und weiterhin führen Dienstleister die Kontrollen durch.
Beitrag vom 04.05.2022 - 14:00 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Am besten misst man dann bei allen Dienstleistern wer die PAXe am schnellsten durchbringt. Ein großer Gewinn für die Sicherheit.

Das wird auch heute schon gemessen. Jeder Dienstleister verpflichtet sich bei Vertragsunterschrift, eine durchschnittliche maximale Wartezeit zu gewährleisten an den Kontrollstellen, mit Sonderregelungen für Traffic Peaks etc. - das ist unabhängig davon, wer den Auftrag stellt.

Genauso gibt es in jedem Vertrag Richtlinien zur Sicherheit (z.B. Identifikationsquote von Gegenständen bei "Testkontrollen" etc.) - diese sind von der Bundespolizei vorgegeben und können nicht von Fraport geändert werden.

Wie gesagt, Fraport kann jetzt nur schneller den Ausbau der neuen Infrastruktur vorantreiben.