Community / / Lindner will schnell bei Lufthansa v...

Beitrag 1 - 11 von 11
Beitrag vom 15.02.2022 - 12:59 Uhr
UserTurbofan
User (56 Beiträge)

Cool....Arbeitsplätze gerettet und noch ordentlich verdient.

Wünsche euch noch eine schöne Restwoche :-)
Beitrag vom 15.02.2022 - 13:36 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Hoffentlich lesen das auch alle Kritiker des Sicherungsdarlehen. Auch in der allgemeinen Presse und dort besonders in den Leserkommentare wird ja immer noch so getan als hätte der Steuerzahler richtig Geld dafür gegeben. Die Rettung von Holzmann war dagegen ein echtes Minus Geschäft.
Beitrag vom 15.02.2022 - 19:06 Uhr
UserGB
User (405 Beiträge)
Der Steuerzahler HAT richtig Geld gegeben, schon vergessen? Und zwar zu einer Zeit, als die bisherigen Eigentümer ihre Anteile fast panikartig auf den Markt warfen, weil sie eine Erholung in erlebbarer Zeit immer weniger erwarteten, und die Pleitegeier schon um den Kranich kreisten.

Und nachdem Geld trotz aller Bemühungen der EZB noch immer eine endliche Angelegenheit ist könnte man vielleicht darüber nachdenken, wieviele tausend Arbeitsplätze mehr in den anderen Wirtschaftssegmenten mit eben diesem Geld hätten gerettet werden können. Eine pleite gegangene Lufthansa wäre zweifellos schneller wieder auferstanden als die Alitalia, bei Zehn- oder vielleicht sogar Hunderttausenden Zugängen in das Sozialnetz wird das wohl eher nicht so sein.

Und vielleicht sollte man bei dem schönen Erlösüberschuß noch wenigstens kommende Steuermindereinnahmen durch Verlustvortrag etc. gegenrechnen?

Beitrag vom 15.02.2022 - 19:23 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
Der Steuerzahler HAT richtig Geld gegeben, schon vergessen? Und zwar zu einer Zeit, als die bisherigen Eigentümer ihre Anteile fast panikartig auf den Markt warfen, weil sie eine Erholung in erlebbarer Zeit immer weniger erwarteten, und die Pleitegeier schon um den Kranich kreisten.

Und nachdem Geld trotz aller Bemühungen der EZB noch immer eine endliche Angelegenheit ist könnte man vielleicht darüber nachdenken, wieviele tausend Arbeitsplätze mehr in den anderen Wirtschaftssegmenten mit eben diesem Geld hätten gerettet werden können. Eine pleite gegangene Lufthansa wäre zweifellos schneller wieder auferstanden als die Alitalia, bei Zehn- oder vielleicht sogar Hunderttausenden Zugängen in das Sozialnetz wird das wohl eher nicht so sein.

Und vielleicht sollte man bei dem schönen Erlösüberschuß noch wenigstens kommende Steuermindereinnahmen durch Verlustvortrag etc. gegenrechnen?


Welche Unternehmen wurden denn nicht gerettet, weil man lieber die LH gerettet hat?
Beitrag vom 15.02.2022 - 19:34 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Der Steuerzahler HAT richtig Geld gegeben, schon vergessen? Und zwar zu einer Zeit, als die bisherigen Eigentümer ihre Anteile fast panikartig auf den Markt warfen, weil sie eine Erholung in erlebbarer Zeit immer weniger erwarteten, und die Pleitegeier schon um den Kranich kreisten.

Es war ein Risiko, das sich im Nachhinein mehrfach ausgezahlt hat.
Denn dem rein finanziellen Risiko des Verlusts der gezahlten Unterstützung stand das Risiko für die Sozialsysteme inklusive dem PSV durch eine mögliche Pleite der LH gegenüber, das der Staat auch minimieren wollte.
Das zweitgenannte Risiko wurde minimiert und zusätzlich ein ordentlicher Gewinn für den Steuerzahler verbucht.
Kein schlechtes Ergebnis für ein vielkritisiertes Vorgehen einer insgesamt vielgescholtenen Regierung.
Beitrag vom 16.02.2022 - 13:54 Uhr
UserGB
User (405 Beiträge)
Es war ein Risiko, das sich im Nachhinein mehrfach ausgezahlt
hat.

Das ist richtig, aber staatliche Spekulation ist jetzt nicht gerade Daseinsvorsorge.

Das zweitgenannte Risiko wurde minimiert und zusätzlich ein
ordentlicher Gewinn für den Steuerzahler verbucht.

Die Belastung des Sozialnetzes ist möglicherweise - so genau hat das noch keiner berechnet oder jedenfalls nicht publiziert - jetzt größer als es bei einer Pleite gewesen wäre. Eine LH-Pleite hätte sicher Arbeitsplätze gekostet, aber bei weitem nicht alle, die LH wäre dank wegfallender Belastungen ganz schnell wieder profitabel geworden, allenfalls auf einem niedrigeren Tarifniveau.

Die Preisfrage aber ist, was mit den an die LH geflossenen Beträgen in der übrigen Wirtschaft hätte erreicht werden können. Die industrielle Produktion ist, wie man sieht, nicht sonderlich geschrumpft (die praktizierte Unfähigkeit der Lieferkettensicherung hat da noch ganz andere Auswirkungen). Recht schlimm dagegen sieht es bei den nicht fest angestellten Bevölkerungsteilen aus, die ihren Lebensunterhalt durch eigenes finanzielles Risiko bestreiten und so zu den nicht zu unterschätzenden Treibern des Wirtschaftslebens gehören, sprich z.B. Gastronomie, Kultur, Dienstleistungen etc. Da sind schon und werden noch viele den Bach runter gehen, und m.M. nach hätte da noch deutlich mehr gemacht werden müssen.

Darüberhinaus gibt es noch ganz andere Bereiche, die wegen latentem Geldmangel große Probleme aufwerfen, übrigens auch für sog. Besserverdiener, bspw. wenn selbst in wirtschaftlich überaus potenten Großstädten wie Stuttgart schlicht keine freien Kinderärzte und Kitas mehr aufzufinden sind und deshalb Arbeitszeiten ausfallen müssen, oder wenn schlicht vergessen wird, sich vor der Anschaffung von Schulcomputern Gedanken über die Wartungskosten zu machen.

In Zeiten, in denen die EZB den Geldesel spielt und Banken, nicht aber Bürgern, durch spezielle Zins-/Kreditgeschäfte de facto Geld schenkt, während für notwendigerere Investitionen keins mehr da ist, hätte man die verfügbaren Geldmittel besser einsetzen sollen.

Dass im Falle LH das ausnahmsweise mal nicht wie sonst üblich krachend nach hinten losgegangen ist ist noch kein Beweis für eine kluge Strategie, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Die Frage ist nur, ob es davon auch satt wird.

Das nur zur Begründung meiner Meinung, ich will hier keine sozialpolitische Diskussion aufreißen.
Beitrag vom 16.02.2022 - 14:07 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
Alleine für die Novemberhilfe wurden 6,28 Mrd. € ausgezahlt. Für die Dezemberhilfe 6,73 Mrd. €. Für die sogenannte Überbrückungshilfe 3 wurden 13,98 Mrd. € ausgezahlt. Da wollen Sie uns hier weiß machen, dass aufgrund der paar Mrd. für LH; immerhin auch ein paar Hundert Tausend Angestellte, kein Geld für andere, selbstständige Menschen da war?

Sorry, aber das ist doch etwas sehr weit an den Haaren hergezogen.

Dass es Probleme bei der Beschaffung für öffentliche Einrichtungen, im Ärzte Netz etc gibt, steht auf einem anderen Blatt. Das gab es schon vor Corona und wird es auch nach Corona noch geben. Da hat die LH Rettung nicht wirklich einen Einfluss drauf.

Was also am Ende bleibt ist Ihre Forderung, dass man von den hundert tausenden Mitarbeitern bei LH zahlreiche hätte Entlassen sollen; die Zulieferer auf Ihren Forderungen hätten sitzen bleiben sollen (u.a. alle die, die auf Rückerstattungen Ihre Tickets gewartet hätten) und am Ende die doch recht guten Tarifverträge hätten reduziert werden sollen. Das können Sie hier ja gerne mal mit den Mitforisten ausdiskutieren, die hier beim LH Konzern arbeiten. Wird sicher eine spannende Diskussion ;-)
Beitrag vom 16.02.2022 - 14:35 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Hoffentlich lesen das auch alle Kritiker des Sicherungsdarlehen. Auch in der allgemeinen Presse und dort besonders in den Leserkommentare wird ja immer noch so getan als hätte der Steuerzahler richtig Geld dafür gegeben. Die Rettung von Holzmann war dagegen ein echtes Minus Geschäft.

Lol, und der wiederspruch fällt ihnen nicht auf?

Wie können Politiker jetzt wissen welches Unternehmen Holzmann ist und welches nicht?

Air Berlin hat man halt auch nur gerettet weil die Wahlen anstanden und gerade urlaubssaison war.
Beitrag vom 16.02.2022 - 14:40 Uhr
UserCinrella
User (181 Beiträge)
Die Belastung des Sozialnetzes ist möglicherweise - so genau hat das noch keiner berechnet oder jedenfalls nicht publiziert - jetzt größer als es bei einer Pleite gewesen wäre. Eine LH-Pleite hätte sicher Arbeitsplätze gekostet, aber bei weitem nicht alle, die LH wäre dank wegfallender Belastungen ganz schnell wieder profitabel geworden, allenfalls auf einem niedrigeren Tarifniveau.

Das hat keiner berechnet, weil es eine sinnlose und unsinnige Rechnung wäre. Bei einer Pleite mit schneller Wiederauferstehung auf niedrigerem Lohnniveau hätten wir also kurz- und mittelfristige Folgen wie Arbeitslosengeld etc. und langfristige Folgen von niedrigeren Sozialkassenbeiträgen und Steuern durch das niedrigere Lohnniveau. Dazu gab es durch die Rettung keine Belastung des Sozialsystems, daher kann ein Pleite nicht besser sein.

Die Preisfrage aber ist, was mit den an die LH geflossenen Beträgen in der übrigen Wirtschaft hätte erreicht werden können. Die industrielle Produktion ist, wie man sieht, nicht sonderlich geschrumpft (die praktizierte Unfähigkeit der Lieferkettensicherung hat da noch ganz andere Auswirkungen). Recht schlimm dagegen sieht es bei den nicht fest angestellten Bevölkerungsteilen aus, die ihren Lebensunterhalt durch eigenes finanzielles Risiko bestreiten und so zu den nicht zu unterschätzenden Treibern des Wirtschaftslebens gehören, sprich z.B. Gastronomie, Kultur, Dienstleistungen etc. Da sind schon und werden noch viele den Bach runter gehen, und m.M. nach hätte da noch deutlich mehr gemacht werden müssen.

Darüberhinaus gibt es noch ganz andere Bereiche, die wegen latentem Geldmangel große Probleme aufwerfen, übrigens auch für sog. Besserverdiener, bspw. wenn selbst in wirtschaftlich überaus potenten Großstädten wie Stuttgart schlicht keine freien Kinderärzte und Kitas mehr aufzufinden sind und deshalb Arbeitszeiten ausfallen müssen, oder wenn schlicht vergessen wird, sich vor der Anschaffung von Schulcomputern Gedanken über die Wartungskosten zu machen.

Das sind alles durchaus wichtige Punkte, auch wenn ich kein einziges Restaurant kenne welches seit 2020 Pleite gegangen ist, aber das ist ein anderes Thema. Allerdings haben alle genannten Punkte nichts mit der LH-Rettung zu tun. Denn der Staat hat kein Problem an Geld in großen Mengen zu kommen. Er will es nur einfach nicht in Ihre genannten Punkte investieren. Der Staat war schließlich in der Lage mehr Geld aufzunehmen als er für Corona-Hilfen überhaupt ausgeben konnte/wollte. Deswegen schiebt Herr Lindern diesen Betrag von 60 Mrd. Euro auch in einen Klimafond, obwohl dieser Betrag für die Bewältigung der Coronapandemie aufgenommen wurde. Mir ist daher leider nicht klar, wie Sie der Meinung sein können, dass durch die LH-Rettung von ca. 4 Mrd. Euro kein Geld an anderer Stelle verfügbar wäre.



Dieser Beitrag wurde am 16.02.2022 14:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.02.2022 - 19:47 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
Ich möchte noch vorsichtig anmerken, dass die LH kein Held geschenkt bekam, sondern nur geliehen. Und es wurde alles zurück bezahlt.
Beitrag vom 19.02.2022 - 17:03 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Der Steuerzahler HAT richtig Geld gegeben, schon vergessen? Und zwar zu einer Zeit, als die bisherigen Eigentümer ihre Anteile fast panikartig auf den Markt warfen, weil sie eine Erholung in erlebbarer Zeit immer weniger erwarteten, und die Pleitegeier schon um den Kranich kreisten.

Das ist doch der eigentliche Skandal. Wir leben mit einem Wirtschaftssystem, in dem Menschen mit überschüssigem Kapital in guten Zeiten fette Gewinne erzielen und sich in schlechten Zeiten durch den Verkauf ihrer Anteile komplett ihrer Verantwortung als Miteigentümer entziehen können. Und das in einer Gesellschaft, in der nur eine Minderheit der Menschen überschüssiges Kapital hat.
Wird dringend Zeit, daß sich die Mehrheit ihrer politischen Macht bewusst wird.