Community / / Norwegian Air igelt sich bis 2021 ein

Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 27.04.2020 - 18:05 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Das scheint mir ein geschickter Schachzug, bei dem der Eigentümer wohl hofft alle Verbindlichkeiten in Risikokapital umzuwandeln. Dieser Schritt eignet sich vielleicht für einen laufenden Betrieb dem es gut geht, aber nicht für einen Betrieb der quasi bankrott ist. Es würde mich wundern wenn die Aktionäre da zustimmen, zumal die Assets dann weiterhin im Besitz der Airline blieben, sie ihnen aber nicht gehören und damit auch nicht produziert werden kann.
Beitrag vom 27.04.2020 - 19:09 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
Also ich stell mir mal vor, ich wäre Leasinggeber. NAS schuldet mir seit einem Jahr Leasingraten für 30 Flugzeuge.

Soll ich der Umwandlung meiner Forderungen in Eigenkapital zustimmen? Statt meiner Forderungen, die ich mit den Flugzeugen selbst abgesichert habe, säße ich plötzlich auf einem Berg wertloser Aktien, von denen weder Dividenden noch Kurssteigerungen zu erwarten sind. Zu allem Überfluß wäre ich zusammen mit meinen Konkurrenten (den anderen Leasinggebern), mit denen ich eigentlich nichts zu tun haben möchte, Mehrheitsgesellschafter einer blutleeren Airline - eigentlich ein Metier, von dem ich nichts verstehe.

Ich würde wahrscheinlich trotzdem zustimmen. Warum? Täte ich es nicht, geht NAS in Konkurs und meine Forderungen kann ich abschreiben. OK, das muß ich sowieso tun - bis hierhin gibt es noch keinen Unterschied; die Forderungen aus der Vergangenheit sind verloren.

Durch die Zustimmung erhält NAS aber 250 Mio Dollar. Von diesem Geld können sie meine Leasingraten in der Zukunft bezahlen. Ich könnte die Flugzeuge, nähme ich sie zurück, nämlich ohnehin nicht anderweitig verleasen.

Die Wahl, die ich habe, ist also: Lehne ich ab, verliere ich die Forderungen aus der Vergangenheit, habe meine Flugzeuge wieder, kann aber nichts mit ihnen anfangen, im Gegenteil, sie verursachen Kosten. Stimme ich zu, verliere ich ebenfalls meine Forderungen aus der Vergangenheit, bekomme aber in der Zukunft wieder Leasingraten.

Wenn NAS dann endgültig pleite ist, ist das Ende der Krise entweder da oder zumindest etwas näher - und ich habe die schwierige Zeit überbrückt, indem ich für die Zeit der Krise Leasingraten aus der Staatsknete erziele. Und im extrem unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Fall der Rettung kann ich die Beteiligung gewinnbringend verkaufen.
Beitrag vom 27.04.2020 - 23:58 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!

Zu spät. Der norwegische Statt hat schon eine erste Tranche in Höhe von 300 Mio€ überwiesen. Siehe Sanierungskonzept.
Beitrag vom 28.04.2020 - 00:52 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1665 Beiträge)
Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!

Haben Sie nicht an anderer Stelle hier gesagt, dass Sie selbst mit Ihrer Firma staatliche Hilfe bekommen haben?
Beitrag vom 28.04.2020 - 08:12 Uhr
Usercontrail55
User (4658 Beiträge)
Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!

Zu spät. Der norwegische Statt hat schon eine erste Tranche in Höhe von 300 Mio€ überwiesen. Siehe Sanierungskonzept.
Eben, da Norwegen aus SAS ausgestiegen und Wideroe zu klein ist, ist Norwegian das Baby, welches man schützt und in N ist eine Airline systemrelevant. Allerdings nur der Teil der in Norwegen ansässig ist. Für den Rest muss man sehen wie das ausgeht.
Beitrag vom 28.04.2020 - 09:42 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1665 Beiträge)
Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!

Haben Sie nicht an anderer Stelle hier gesagt, dass Sie selbst mit Ihrer Firma staatliche Hilfe bekommen haben?

Ja habe ich und dazu stehe ich. Wir haben (bescheidene 9000,00) Hilfe erhalten. Darauf begründet sich unser Finanzkonzept bis Ende August. Dafür sind wir SEHR dankbar, aber wenn es dann nicht mehr weitergeht, dann machen wir AUF KEINEN FALL den Staat verantwortlich. Das müssen und werden wir auf jeden Fall Fall respektieren.



Wie passt denn die obige Aussage von Ihnen mit dieser Aussage von Ihnen zusammen:
"Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!"

Sie fordern, dass es für niemanden Staatshilfe gibt und das die Unternehmen eher pleite gehen sollte, als dass man sie unterstützt, nehmen eben diese Staatshilfe selbst in Anspruch um Ihr Finanzkonzept zu erstellen?

Sorry, aber klingt für mich doch recht heuchlerisch.
Beitrag vom 28.04.2020 - 10:06 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1665 Beiträge)
Nein, heuchlerisch ist mein Statement überhaupt nicht! Der Klein- umd Mittelstand trägt den Staat, und nicht LH und Co.! Wir können uns nämlich nicht "Steuroasen" und "Outsourcing" leisten, dafür "reicht" es bei uns nicht.

Also lassen wir jetzt in dieser Krise (rein hypothetisch) LH, Siemens, VW, BMW, Daimler, Bayer, BASF etc etc. pleite gehen....glauben Sie wirklich, dass Sie und der Mittelstand den Staat alleine tragen können?

Welche Steueroase nutzt denn LH?

Outsourcing kann sich jeder leisten. Es gibt genug ausländische Firmen, die sich darauf spezialisiert haben beispielsweise die Buchhaltung zu übernehmen. Braucht keinen Kapitaleinsatz und man ist den Buchhalter aus der eigenen Firma los.

Es gibt übrigens genug von Ihren hochgelobten Mittelständlern, die genau das machen ;-)
Beitrag vom 28.04.2020 - 10:09 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1665 Beiträge)
Nein, heuchlerisch ist mein Statement überhaupt nicht! Der Klein- umd Mittelstand trägt den Staat, und nicht LH und Co.! Wir können uns nämlich nicht "Steuroasen" und "Outsourcing" leisten, dafür "reicht" es bei uns nicht.


Und ja, für mich bleibt es heuchlerisch. Sie fordern, dass es keine Staatshilfen gibt und nehmen selbst welche an. Ich verstehe Ihre Logik zwischen diesen beiden Aussagen nicht.
Beitrag vom 28.04.2020 - 11:07 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
Nein, heuchlerisch ist mein Statement überhaupt nicht! Der Klein- umd Mittelstand trägt den Staat, und nicht LH und Co.! Wir können uns nämlich nicht "Steuroasen" und "Outsourcing" leisten, dafür "reicht" es bei uns nicht.

Polemik... Das ist klassisches Messen mit zweierlei Maß. Darf man fragen, wieviele Arbeitsplätze Sie sichern (Minijobs und solche mit Mindestlohn unberücksichtigt)? Wenn 9.000 Euro bis August reichen, klingt das nicht nach Mittelstand.

(Und bitte korrigieren Sie doch mal den Rechtschreibfehler unter Ihrem Usernamen - entweder selbständig oder selbstständig, je nach klassischer oder neuer Rechtschreibung. Aber nicht "selbsständig"...)
Beitrag vom 28.04.2020 - 11:45 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1665 Beiträge)

Und ja, für mich bleibt es heuchlerisch. Sie fordern, dass es keine Staatshilfen gibt und nehmen selbst welche an. Ich verstehe Ihre Logik zwischen diesen beiden Aussagen nicht.

Siehe meine Antwort an @Debaser.

Ihr Kommentar geht doch nicht darauf ein, wie Sie dazu kommen, dass Staatshilfen nicht gewährt werden sollen, außer für Sie. Die Aussage "keine Staatshilfen für niemanden" ist das Motto. Alle sind gleich, wenn Sie aber dann sagen Sie selbst haben Staatshilfe angenommen und finden auch, dass Sie diese verdient haben, dann sind nach Ihrer eigenen Meinung einige (also Sie) gleicher als andere.

Und ja, auch nach Ihren letzten Erklärungsversuchen bleibt das für mich reinste Heuchelei.

Fordern, dass andere Firmen pleite gehen, während man sich selbst aus der Staatskasse bedient um selbst zu überleben...wie würden Sie das denn nennen?
Beitrag vom 28.04.2020 - 12:14 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1665 Beiträge)
Sie sind also der Meinung, das 9000,00 Staatshilfe für uns zu viel sind!? Okay, kann ich mit leben. Aber, wie ich bereits geschrieben habe, "hilft" uns das bis Ende August. Und (wie Sie möglicherweise überlesen haben (Plan B)), wenn bis dahin nicht alles wieder halbwegs in Ordnung ist, werden wir Insolvenz anmelden UND DIE 9000,00 zurück zahlen! Ich bin mir ziemlich sicher, dass LH & Co. das nicht machen werden! (Hat mit Ethik zu tun, aber davon verstehen bzw. halten Sie offensichtlich nichts).

Es geht noch nicht darum, was ich für zu viel oder zu wenig halte. Es geht hier sogar nicht einmal darum, ob ich pro oder contra Staatshilfe bin. Es geht darum, dass Sie hier unter einem Beitrag schreiben: "Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!" (sogar mit ! um den ganzen Nachdruck zu verleihen), es dann aber auf der anderen Seite für völlig richtig halten, dass Sie selbst genau diese von Ihnen abgelehnte Staatshilfe in Anspruch genommen haben.

Nach Ihrer eigenen Aussage müssten Sie pleite gehen sobald Ihr Geld alle ist. Nicht erst im August, wenn die Staatshilfe aufgebraucht ist, sondern jetzt!

Das ist das einzige was ich an Ihrem Auftreten hier bemängel. Nicht die Höhe, nicht, dass ich dagegen bin, dass Sie die bekommen haben, sondern einzig und allein um Ihre heuchlerische Diskussion hier in den verschiedenen Threads.
Beitrag vom 28.04.2020 - 12:36 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
Nein, heuchlerisch ist mein Statement überhaupt nicht! Der Klein- umd Mittelstand trägt den Staat, und nicht LH und Co.! Wir können uns nämlich nicht "Steuroasen" und "Outsourcing" leisten, dafür "reicht" es bei uns nicht.

Polemik... Das ist klassisches Messen mit zweierlei Maß. Darf man fragen, wieviele Arbeitsplätze Sie sichern (Minijobs und solche mit Mindestlohn unberücksichtigt)? Wenn 9.000 Euro bis August reichen, klingt das nicht nach Mittelstand.

Habe ich auch nie behauptet. Wir sind - wenn es Sie denn glücklich macht, 'Kleinstunternehmer' (ca. 1 Mio Umsatz im Jahr). Und wir sichern "lediglich" 5 Vollzeitstellen und 4 Zeitarbeitstellen. Undcdie seit 25 Jahren. Zufrieden oder eher "wassen das für ein kleiner Spinner" ?

Nein, warum sollte ich das tun? Das wäre anmaßend, im Gegenteil: Ich habe Respekt für jeden, der sich aus eigener Kraft selbständig macht (oder meinetwegen "selbsständig", sorry, kleiner Scherz...).



(Und bitte korrigieren Sie doch mal den Rechtschreibfehler unter Ihrem Usernamen - entweder selbständig oder selbstständig, je nach klassischer oder neuer Rechtschreibung. Aber nicht "selbsständig"...)

Sonst haben Sie keine Probleme - Glückwunsch!

Alles gut. Es ist mir bloß etwas sauer aufgestoßen, daß Sie hier so vollmundig aufgetreten sind, und noch nicht mal... ach lassen wir das. Es geht ja eigentlich auch um ein ganz anderes Thema; wir sind abgeschweift. Wie ich hörte, ist am 30.4. die Abstimmung mit den Leasinggebern und den anderen Gläubigern und am 4.5. die außerordentliche Hauptversammlung von NAS. Das wird spannend werden.

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 12:38 Uhr bearbeitet.