Community / / Pratt & Whitney strapaziert die Nerv...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 26.01.2017 - 09:20 Uhr
UserKate Austen
User (549 Beiträge)
Frage an die Experten:

Wie kann man sich das vorstellen? Baut jetzt Airbus die A320neo fixfertig auf Halde, und sobald die Triebwerke eintreffen und angeschraubt wurden, ist das Flugzeug auslieferbereit? Oder sind dann noch wochenlange Tests etc. nötig?
Beitrag vom 26.01.2017 - 10:15 Uhr
Usermikebear62
User (107 Beiträge)
Genau so macht es Airbus und Boeing hat das bei der B787 ebenfalls gemacht. Mann erinnere sich an die Fotos mit den gelben Betonwürfel.
Nach dem Triebwerkseinbau wird natürlich auch noch getestet, aber das dauert ein bis zwei Tage, mehr nicht. Das schöne an den Triebwerken ist, dass man sie aus Sicht des Gesamtflugzeuges recht isoliert betrachten kann. In der Wartung ist z.B. ein Triebwerkswechsel in einem halben Tag gemacht, inkl. kurzem Standlauf zur Dichtigkeitsprüfung.
Beitrag vom 26.01.2017 - 11:12 Uhr
UserDaemotron
User (119 Beiträge)
Ganz so schnell geht es nicht, denn ohne Triebwerke können natürlich auch die Testflüge und der Abnahmeflug mit dem Kunden nicht stattfinden. Außerdem lassen sich einige Systeme nur vollständig zu Ende prüfen, wenn Triebwerke installiert sind. Aber in TLS stehen tatsächlich eine Menge A320 ohne Triebwerke rum - sieht man vom Runway aus ganz gut (sonst wohl eher nicht; vom Terminal und wahrscheinlich auch von außen kann man da nicht gut hingucken).
Beitrag vom 26.01.2017 - 11:34 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Die Fertigstellung ohne Triebwerke hat erst dann ein Ende wenn die Stellplätze voll sind und/oder die finanzielle Belastung von halbfertigen Material zum Bilanzproblem wird und das kann sehr lange dauen. Darüber hinaus bleibt für 2017 ja noch die Produktion von CEO-Modellen bei denen es ja rund läuft. Aber der Auftragsbestand von CEO nimmt deutlich ab.

Für 2017 dürfte man das mit einigem Geschick damit noch handhaben können. Sollten auch 2018 die Lieferprobleme von Triebwerken anhalten könnte das zur Begrenzung von Auslieferungen führen. Sofern die tech. Probleme dann wirklich gelöst sein sollten (was anscheinend nach wie vor nicht alle Kunden so sehen) werden die Auswirkungen insgesamt begrenzt sein. Dazu kommt aber noch die Umstellung bei A330ceo/neo die auch ein wenig hinkt. Man darf also wirklich gespannt sein wie sich das alles entwickelt.

Dieser Beitrag wurde am 26.01.2017 11:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.01.2017 - 20:38 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Ohne Kunden-Triebwerke fängt die Phase an der Flightline bei AIB erst gar nicht an. Sprich das Flugzeug kommt aus der FAL und wird direkt "eingepackt" und abgestellt.

Das Einpacken nimmt einen guten Tag in Anspruch. Das Auspacken ebenfalls. In dem Zeitraum wo ein Flugzeug geparkt ist, muss es trotzdem regelmäßig betreut werden. Fängt damit an das die Räder regelmäßig gedreht werden müssen, usw. Bedeutet auch Arbeit, Zeit und Kosten.

Das sogenannte "Handover" von der FAL zur Flightline beginnt erst, wenn die finalen Brenner angeschraubt sind und das Flugzeug für die Testcrew voll betriebsbereit ist.

Dann startet erstmal die interne Abnahmephase.
Dafür gehen gute 5 Tage ins Land und mindestens 2 Flüge.

Ist alles ok beginnt erst die Kundenphase
Danach spielt der Kunde noch mal gute 3 Tage am Flugzeug und macht seinen Flug oder auch zwei bevor es zum sogenannten "Transfer of Title (TOT)" kommt.

Also so einfach ist das Thema nicht für AIB. Die Verzögerungen durch PW bedeuten für AIB eine Menge an zusätzlichem Aufwand und Kosten. Das kann schon enger werden in 2017.