Community / / Russland löst fast 100 weitere Leas...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 27.12.2023 - 18:52 Uhr
Userrambazamba123
User (508 Beiträge)
Gibt es denn eine Übersicht, wie viele insgesamt "geklaut" waren und wie viele davon insgesamt nun ausgelöst wurden?

Werden die Abschreibungen dadurch nachträglich gemindert?

Wie bezahlt man diese Flugzeuge eigentlich trotz Sanktionen? Über chinesische Vermittlerbanken?
Beitrag vom 27.12.2023 - 21:48 Uhr
UserFRAHAM
User (658 Beiträge)
>> Gibt es denn eine Übersicht, wie viele insgesamt "geklaut" waren und wie viele davon insgesamt nun ausgelöst wurden?

Insgesamt waren es insgesamt "rund" 520 Flugzeuge laut Artikel. Eine detaillierte Aufstellung kenne ich jetzt nicht, aber lässt sich vermutlich in entsprechenden Webplattformen recherchieren.

>> Werden die Abschreibungen dadurch nachträglich gemindert?

Buchhalterisch sind das Sondererlöse, ein zurückliegender Buchungszeitraum kann nicht nachträglich mehr geändert werden. Auch hiervon gibt es natürlich Ausnahmen und das ist nicht allgemeingültig für alle Wirtschaftssysteme/Länder.

Die Frage ist eher, wie viel für die Fkugzeuge noch gezahlt wurde.

>> Wie bezahlt man diese Flugzeuge eigentlich trotz Sanktionen? Über chinesische Vermittlerbanken?

Nicht unbedingt. Der Zahlungsverkehr zwischen Russland und dem Ausland ist nicht grundsätzlich gestört. Es gibt sehr wohl Banken, die einen Zahlungsverkehr mit Russland unverändert gewährleisten. Das Auslösen von den Flugzeugen aus dem Leasing lief auch gem. des Artikels über die Versicherungsgesellschaft, d.h. die Begleichung eines Versicherungsfalls dürfte auch nicht unbedingt unter Sanktionen fallen. Ein Neuverkauf von Flugzeugen hingegen schon.
Beitrag vom 28.12.2023 - 09:30 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Sanktionen sollen (zumindest theoretisch) den Sanktionierten so schaden oder bedrängen das er ungewünschte Handlungen unterläßt oder aufhebt. Das klappt sehr selten, meist garnicht. Fragt mal Kim oder die Mullahs.

Hier ist es so das sich praktisch nur relativ wenig ändert. Die Flugzeuge sind in Russland und die Leasingfirmen haben darauf keinen Zugriff solang damit nicht ins westliche Ausland geflogen wird. Leasingraten wurde wohl auch kaum bezahlt. Damit hat die Sanktion bisher mehr dem Westen als Russland geschadet. Die Abschreibungen mindern zudem die Gewinne der Leasinggeber und damit indirekt auch die Steuerlast im Westen, wo auch immer. Eigentlich ins Knie geschosssen.

Trotzdem waren und sind beide Seiten daran interessiert eine Lösung zu finden. Man musste also juristische Konstruktionen schaffen oder nutzen die erstens das Gesicht und zweitens keine Verstöße gegen Sanktionen bedeuten. Deshalb vermutlich der Umweg über eine Versicherung. Denke das Russland bei dem Deal bei den Preisen einen guten Schnitt gemacht hat. Den Leasinggebern war der Spatz in der Hand wichtiger als die Taube in ferner Zukunft auf dem Dach. Wird vermutlich weitere Deals dieser Art geben.


Dieser Beitrag wurde am 28.12.2023 09:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.12.2023 - 09:56 Uhr
Usercontrail55
User (4689 Beiträge)
Sanktionen sollen (zumindest theoretisch) den Sanktionierten so schaden oder bedrängen das er ungewünschte Handlungen unterläßt oder aufhebt. Das klappt sehr selten, meist garnicht. Fragt mal Kim oder die Mullahs.

Hier ist es so das sich praktisch nur relativ wenig ändert. Die Flugzeuge sind in Russland und die Leasingfirmen haben darauf keinen Zugriff solang damit nicht ins westliche Ausland geflogen wird. Leasingraten wurde wohl auch kaum bezahlt. Damit hat die Sanktion bisher mehr dem Westen als Russland geschadet. Die Abschreibungen mindern zudem die Gewinne der Leasinggeber und damit indirekt auch die Steuerlast im Westen, wo auch immer. Eigentlich ins Knie geschosssen.

Trotzdem waren und sind beide Seiten daran interessiert eine Lösung zu finden. Man musste also juristische Konstruktionen schaffen oder nutzen die erstens das Gesicht und zweitens keine Verstöße gegen Sanktionen bedeuten.
Das hat man gemacht. Für die Kompensation der "geklauten" Flugzeuge wurde eine Sonderregelung geschaffen.
Deshalb vermutlich der Umweg über eine Versicherung. Denke das Russland bei dem Deal bei den Preisen einen guten Schnitt gemacht hat. Den Leasinggebern war der Spatz in der Hand wichtiger als die Taube in ferner Zukunft auf dem Dach. Wird vermutlich weitere Deals dieser Art geben.
Beitrag vom 28.12.2023 - 22:15 Uhr
UserDiode
User (112 Beiträge)
Die Sanktionen haben sowohl bei Kim als auch beim Iran eine Weile gebraucht bis sie gewirkt haben aber inzwischen wirken sie sehr gut und unübersehbar.

Bei Russland wirkten sie in anderen, strategisch äußerst wichtigen, Bereichen schon sofort weil leider gewisse Bereiche der Mikroelektronik (Radio/ Radar) von EU und insb. US Firmen dominiert werden und die sich allein schon aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit von ihren jeweiligen Regierungen natürlich sehr genau an deren Gesetze halten.

Bei den üblichen Exportgütern von Autos bis Fliegern dauert es aber natürlich eine Weile bis deren Verschleißteile verschlissen sind aber dafür werden die Auswirkungen der Sanktionen umso besser sichtbar sein.