Community / / Ryanair-Piloten bekommen Rückendeck...

Beitrag 1 - 3 von 3
Beitrag vom 04.10.2017 - 13:32 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
"Die finanzielle Unterstützung von Kollegen im Ausland wäre gleichwohl ein ungewöhnlicher Schritt."

Ungewöhnlich, aber bei näherer Betrachtung durchaus logisch. Die Rechte von Arbeitnehmern sind in den USA noch lascher als in Irland. Sollte Ryanair es dauerhaft schaffen die derzeitige Praxis beizubehalten, droht Piloten in den USA gerade bei kleineren regional airlines ein ähnliches Schicksal. Eine Gewerkschaft hat daran naturgemäß kein Interesse. Den europäischen Kollegen zu helfen dieses Modell zu kippen, weil die Sozialversicherungen zu behäbig reagieren um diese Praxis gerichtlich zu beenden, ist also auch im eigenen Interesse.
Beitrag vom 04.10.2017 - 16:19 Uhr
Userfbwlaie
User (4893 Beiträge)
Im irischen Recht gibt es wohl nicht den Begriff "Scheinselbständigkeit" oder man hat dort dabei die Luftfahrt ausgeklammert...
Sind die "contractors" nicht Leiharbeiter? In D müssten sie dann entsprechend entlohnt werden!
Beitrag vom 08.10.2017 - 07:46 Uhr
UserNapsa
User (79 Beiträge)
Nach Deutschem Recht müssten auch Arbeiten der Contractors eigentlich bei der Agentur für Arbeit angemeldet werden und nach einem Jahr müssen auch lokal Steuern gezahlt werden. Aus welchen Gründen auch immer interessiert sich die Agentur jedoch nicht für solche Prekären Arbeitsverhältnisse, so als gäbe es dort eine Anweisung zum "Blindflug". Wenn Sie z.B. einen Russen auf der Baustelle beschäftigen ohne Genehmigung und das entdeckt wird ist man jedoch sehr streng.

Warum das so ist? Warum verzichtet sogar eine STAATLICHE Europäische Airline auf Steuern und "ermöglicht" Ihren Mitarbeitern, in Scheinselbständigkeit Steuern zu umgehen? Vermutlich geht es um Wettbewerb und damit diese Airline, die vor einiger Zeit noch fast pleite war, bestehen kann hat man solche Arbeitsverhältnisse nach dem Vorbild Ryanair eingeführt.

Das Thema müsste von der Politik geregelt werden. Es müssten einheitliche Europäische Regeln getroffen werden um diese Ausbeutung zu stoppen - aber die Menschen in Europa stehen ja gar nicht im Interesse der Politiker. In Europa geht es nur noch ums Business, um die Ausbeutung, mehr nicht! Das verstehen die meisten jedoch noch nicht, oder ihnen geht es noch viel zu gut und sie erinnern sich nicht mehr an die Zeiten als es noch möglich war, mit einem normalen Job eine Familie zu ernähren und ein würdiges Leben zu führen.

Ich sehe offene Grenzen daher zunehmend kritisch, weil hierbei vor allem die Arbeitnehmer aus solchen Ländern leiden die einen guten sozialen Standard hatten. Gäbe es Europa nicht müsste Microsoft auch in Deutschland einen Firmensitz haben und würde dementsprechend hier auch Steuern zahlen. So können sie irgendwo den Firmensitz haben, Geschäfte in Deutschland machen und zahlen vermutlich überhaupt nichts.