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Beitrag vom 12.11.2013 - 18:43 Uhr
UserFlyTweety
User (318 Beiträge)
Eine ausgesprochen dumme Idee.
Nicht jeder kennt sich in der Stuttgarter Politikhistorie aus.

Ein Auswärtiger wie ich hat bei diesem Namen eher automatisch eine Nazi-Größe auf dem Schirm.

Und ist irritiert...
Beitrag vom 12.11.2013 - 19:04 Uhr
UserBMW507
User (194 Beiträge)
...und deswegen darf der Flughafen nicht nach seinem Sohn benannt werde? Das ist aus meiner Sicht dummes Zeug.
Beitrag vom 12.11.2013 - 21:00 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Wegen der Sünden des Vaters sollte man das Lebenswerk der Kinder nicht zahlen lassen. Und für die Assoziationen Halbwissender sollte man nicht schon im Vorfeld alle Doppeldeutigkeiten vorwegantizipieren.
Beitrag vom 12.11.2013 - 22:51 Uhr
Usergyps_ruepelli
User (502 Beiträge)
Erwin Rommel war keine Nazi-Größe, sondern ein Wehrmachtsgeneral. Seine Rolle im Naziregime ist nicht ganz klar, klar ist aber, dass er von den Nazis in den Selbstmord getrieben worden ist - angeblich weil er ein Mitwisser der Attentäter des 20. Juli war.

Manfred Rommel, um den es hier ja eigentlich geht, ist aber ohne Zweifel ein bewundernswerter Mann. Allein dass er Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe eine Grabstätte auf einem Stuttgarter Friedhof zur Verfügung gestellt hat, zeugt von einem intensiven Gefühl für Anstand und menschliche Größe.

Trotzdem frage ich mich, warum man eigentlich Flughäfen nach irgendwelchen x-beliebigen Prominenten bennenen muss. Ich fände es viel angenehmer, wenn man Flughäfen nach Personen benennen würde, die tatsächlich etwas für die Luftfahrt getan haben, wie es in Berlin mit Otto Lilienthal der Fall ist. Weitere schöne Ideen in dieser Richtung wären

Düsseldorf nach Hugo Junkers (der stammte aus Mönchengladbach)
Bremen nach Henrich Focke
Rostock nach Ernst Heinkel oder Hans Pabst v. Ohain
Beitrag vom 13.11.2013 - 09:25 Uhr
UserMABler
User (77 Beiträge)
Um hier mal eines klar zu stellen: Rommel war vor allem eines, Soldat. Er war weder Nazi noch hat er wie einer gehandelt. Selbst die alliierten Feinde hatten hochgradig Respekt vor ihm als Mensch. Er profitierte zwar zunächst von Hitler, wie jeder Soldat im dritten Reich, wurde von Hitlers Propaganda ausgeschlachtet und in den Selbstmord getrieben.

Wieso sollte sein Sohn, der definitiv nichts damit zu tun hatte, nicht die Ehre zuteil kommen? Dieser war langjähriger Oberbürgermeister in Stuttgart und hat sich sehr für den Flughafen eingesetzt.

PS. Das dürfte auch erklären, dass der verstorbene Manfred Rommel kein x-beliebiger Promi war, sondern wie in MUC auch ein Politiker der einen direkten Bezug zum Flughafen hat.

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2013 09:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.11.2013 - 09:57 Uhr
Usergyps_ruepelli
User (502 Beiträge)
Wobei man es in München mit einem Politiker zu tun hat, der wissentlich das Parlament belogen und seine Machtstellung als Verteidigungsminister missbraucht hat, um missliebige Journalisten mundtot zu machen. Außerdem hat er durch Schmiergeldzahlungen dafür gesorgt, dass die Bundeswehr ein für sie völlig ungeeignetes Kampfflugzeug bekommt und er hat Ressentiments gegen in Deutschland hervorragend integrierte Minderheiten geschürt...

Als er starb und ich zum ersten Mal von ihm hörte, war ich erst sieben Jahre alt, aber das reicht mir eigentlich schon.
Beitrag vom 13.11.2013 - 10:15 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Ich finde auch, man sollte den BER "Klaus-Wowereit-Flughafen" nennen...
Beitrag vom 13.11.2013 - 10:20 Uhr
Usergyps_ruepelli
User (502 Beiträge)
Warum nicht für BER den Namen "Otto Lilienthal" beibehalten?
Beitrag vom 13.11.2013 - 11:32 Uhr
Userhmd
User (253 Beiträge)
Rommel sollte man den Flughafen nicht nennen, denn auch wenn Rommel kein Nazi war, seine Ziele die er mit Teilen der Wehrmacht verfolgt hat, waren ja alles andere als her. In Afrika gings ja um Geländegewinne die man nie hätte zurückgeben wollen und dafür stand auch er ein.
Beitrag vom 13.11.2013 - 12:06 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Wir reden hier nicht über einen Wehrmachtsoffizier sondern über einen Stuttgarter Bürgermeister.
Beitrag vom 13.11.2013 - 12:52 Uhr
Userhmd
User (253 Beiträge)
Tschuldigung, hab die Meldung nicht mal gelesen. Man kann sich mal das Extrem vorstellen, es würde jemand Hitler heissen und sich verdienen, würde man den Flughafen danach benennen? Das wäre völlig illusorisch. Im Fall von Rommel ist die Sache sicher nicht so eindeutig, aber halt auch nicht wirklich sinnvoll, dass man sich unnötig in die Nesseln setzt. Man muss doch den Flughafen positiv besetzen / Werbung dafür machen. Aus Marketing-Gründen ist der Name natürlich ein Schwachsinn, dass man nur auf die Idee kommen kann, find ich schon seltsam. Klar tut man einem verdienten Politiker vielleicht unrecht, aber bitte, hier geht es um ein Tor zur Welt und nicht um einen Strassenamen.
Beitrag vom 13.11.2013 - 13:49 Uhr
Usergyps_ruepelli
User (502 Beiträge)
Das Argument der Wirkung auf Ausländer hat natürlich etwas für sich. Aber grundsätzlich wurde Erwin Rommel - als Soldat - auch im Ausland respektiert. Angeblich legen auch Vertreter der US Army an seinem Grab Kränze nieder.

Andererseits: Die Sippenhaft ist hierzulande abgeschafft und die Verdienste und das Format Manfred Rommels sind unbestritten. Es käme ja auch niemand auf die Idee, Richard von Weizsäcker nicht für einen guten Bundespräsidenten zu halten oder irgendwelche Dinge nach ihm zu benennen, nur weil sein Vater Staatssekretär im NS-Außenministerium war, deswegen vor Gericht stand und von einem Sohn Richard, dem späteren Bundespräsidenten (sic!) verteidigt worden ist. Ist Richard von Weizsäcker deswegen ein "Nazi-Anwalt"? Nein! Ganz bestimmt nicht!
Beitrag vom 13.11.2013 - 14:18 Uhr
Userhmd
User (253 Beiträge)
Es ist eben die Frage zu welchem Prozentsatz der User den Namen der Person X oder Y zuordnet. Im Marketing kommt es doch nicht drauf an, ob das gerecht ist. Weizsäcker würde bei mir jetzt eine positive Assoziation auslösen, wegen dem Politiker. Bei Rommel hingegen, denkt doch kaum jemand an den Politiker. Dass der Rommel bei Soldaten positive Assoziationen auslöst, stimmt. Allerdings beim ganzen Rest (vor allem im Ausland) wird doch das mit der unsäglichen Geschichte der Wehrmacht im 2.ten Weltkrieg verknüpft, die ist doch alles andere als positiv besetzt.

Das muss man sich doch bewusst sein, wenn man so was vorschlägt. Bei so was frag ich mich immer, ob nicht von Anfang das bewusst in Kauf genommen wird, damit man eine politische Aussage platzieren kann.
Beitrag vom 13.11.2013 - 15:06 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Es ist eben die Frage zu welchem Prozentsatz der User den Namen der Person X oder Y zuordnet. Im Marketing kommt es doch nicht drauf an, ob das gerecht ist.
Für das potentielle Unwissen/Wissen/Halbwissen kann ein verstorbener Manfred Rommel ja nun mal nichts. Seine Kollegen und Freunde sind stolz auf ihn und was er zu Lebzeiten bewirkt hat, und das überwiegt denke ich die mögliche Verwechslungsgefahr.

Dass der Rommel bei Soldaten positive Assoziationen auslöst, stimmt.
Ja? Erwin Rommel war ein fähiger Stratege, das ist sicherlich festzuhalten. Aber positive Assoziationen und Sympathie mit einer hochstilisierten Ikone der NSDAP würde ich jetzt ungern jedem Soldaten unterstellen.

Bei so was frag ich mich immer, ob nicht von Anfang das bewusst in Kauf genommen wird, damit man eine politische Aussage platzieren kann.
Klar, ganz subtil schonmal wieder an "altbekannte" Namen gewöhnen. Ernsthaft?
Beitrag vom 13.11.2013 - 15:35 Uhr
Usergyps_ruepelli
User (502 Beiträge)
Es ist eben die Frage zu welchem Prozentsatz der User den Namen der Person X oder Y zuordnet. Im Marketing kommt es doch nicht drauf an, ob das gerecht ist. Weizsäcker würde bei mir jetzt eine positive Assoziation auslösen, wegen dem Politiker. Bei Rommel hingegen, denkt doch kaum jemand an den Politiker. Dass der Rommel bei Soldaten positive Assoziationen auslöst, stimmt. Allerdings beim ganzen Rest (vor allem im Ausland) wird doch das mit der unsäglichen Geschichte der Wehrmacht im 2.ten Weltkrieg verknüpft, die ist doch alles andere als positiv besetzt.

Die Frage ist eben, wo müssen die Marketingüberlegungen aufhören und wo fangen Erwägungen wie Diskriminierung und Gerechtigkeit an. Wäre es gerecht, Manfred Rommel den Flughafen zu versagen, weil man mit dem Namen seines Vaters die schlimmere Dinge verbindet als mit dem Namen des Vaters von Friedrich von Weizsäcker obwohl die Sachlage eine ähnliche ist?

Ich würde in Erwin Rommel übrigens grundsätzlich eher ein Nazi-Opfer sehen. Er ist von den Nazis natürlich auch vereinnahmt worden, aber dafür konnte er nun weiß Gott nichts. Dieses Schicksal ist auch Richard Wagner zuteil geworden, ohne dass er daran etwas hätte ändern können.
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