Community / / Wissing: Flugsicherungsgebühren wer...

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Beitrag vom 07.12.2023 - 16:51 Uhr
UserFlyTower
User (12 Beiträge)
Und so werden Steuergelder an private Unternehmen durchgereicht, ohne dass dies jemand bemerkt.

Funktioniert so freie Marktwirtschaft, liebe FDP?
Beitrag vom 07.12.2023 - 17:39 Uhr
Usernofly
User (123 Beiträge)
Funktioniert so freie Marktwirtschaft, liebe FDP?

Ja so funktioniert die Preisfindung halt. Wenn man nicht genug Personal ranschaffen kann muss man halt die Löhne erhöhen und mehr bezahlen.
Beitrag vom 07.12.2023 - 17:44 Uhr
UserChristian159
User (892 Beiträge)
Und so werden Steuergelder an private Unternehmen durchgereicht, ohne dass dies jemand bemerkt.

Funktioniert so freie Marktwirtschaft, liebe FDP?

Wo es keinen Wettbewerb gibt, gibt es auch keine Marktwirtschaft. Als staatseigener Monopolist hat die DFS überhaupt kein Bestreben, Kosten zu reduzieren.
Beitrag vom 07.12.2023 - 19:00 Uhr
User4UPilot
User (427 Beiträge)
"Airlines und Verbände haben die hohen staatlichen Gebühren in Deutschland in den vergangenen Monaten als geschäftsschädigend kritisiert”

Ja das kann man eindrucksvoll an der schlechten Ergebnissen von Lufthansa sehen.
Beitrag vom 07.12.2023 - 20:48 Uhr
UserFlyTower
User (12 Beiträge)
Der Bund, als Gesellschafter, gibt dem bundeseigenen Unternehmen eine Finanzspritze.

Warum werden die Mittel nicht einfach zurückgeführt - es kläfft doch ein Loch von 60 Mrd. im Haushalt..

Das Geld jetzt den Airlines auszuzahlen, ist nichts anderes als eine indirekte Subventionen auf Kosten aller Steuerzahler.
Beitrag vom 07.12.2023 - 21:40 Uhr
Usermpilot
User (397 Beiträge)

Wo es keinen Wettbewerb gibt, gibt es auch keine Marktwirtschaft. Als staatseigener Monopolist hat die DFS überhaupt kein Bestreben, Kosten zu reduzieren.

Man kann doch Flugsicherung nicht im marktwirtschaftlichen Wettbewerb betreiben. Das ist eine hoheitliche Aufgabe für die in letzter Konsequenz der Staat aufkommen muß, da er sich im Rahmen der ICAO zur Sicherung seines Luftraumes verpflichtet hat. Da wo privatisiert wurde z.B. UK ist es weder billiger noch effizienter geworden. Die DFS stand ja kurz davor, als damals Bundespräsident Köhler mutig und erstmals von einem Präsidenten die Gesetzesvorlage abgelehnt hat. Damit war die Sache bis heute vom Tisch. Die LH wie vorgesehen als dominanter Aktionär dieser privatisierten DFS hätte sicher auch Interessenkollision mit anderen Airlines ergeben. Was könnte denn auch eine "private" DFS anders machen um billiger zu werden ? Personal entlassen und enger staffeln, das wären sicher die ersten realitätsfernen Vorschläge des neuen Management.
Beitrag vom 07.12.2023 - 21:59 Uhr
UserChristian159
User (892 Beiträge)

Wo es keinen Wettbewerb gibt, gibt es auch keine Marktwirtschaft. Als staatseigener Monopolist hat die DFS überhaupt kein Bestreben, Kosten zu reduzieren.

Man kann doch Flugsicherung nicht im marktwirtschaftlichen Wettbewerb betreiben.

Das hat ja auch niemand verlangt!
Ich habe doch nur @Flytower versucht zu erklären, warum es eben nicht so wie in der Marktwirtschaft funktioniert.

Bei der DFS funktionierte es in früheren Krisen wie folgt:
Man fertigt 100 Flüge ab für 100.000 €, macht 1.000 € pro Flug.
Dann kommt eine Krise und man muss nur noch 50 Flüge abfertigen, das kostet trotzdem 100.000 €, also 2.000 € pro Flug.
Nach der Krise ferigt man wieder 100 Flüge ab, mal 2.000 € pro Flug macht dann halt 200.000 Euro.

Ist natürlich etwas überspitzt dargestellt, aber nach 9/11 war es genau so. Wahrscheinlich läuft es jetzt nach Corona ähnlich.

So läuft es halt, wenn die Kosten als Monopolist in jedem Fall gedeckt werden.
Wie bei der Bahn, da gingen die Passagiere 2020 um knapp 50 Prozent zurück, aber es gab keinen Grund, seinen Fahrplan vielleicht etwas anzupassen, da wurde munter weiter gefahren, halt mit leeren Zügen. Ist egal, es wird ja bezahlt, da kann man Krisen leicht aussitzen.

Dieser Beitrag wurde am 07.12.2023 22:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.12.2023 - 00:17 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2430 Beiträge)
"Airlines und Verbände haben die hohen staatlichen Gebühren in Deutschland in den vergangenen Monaten als geschäftsschädigend kritisiert."

Als nächstes könnten die Airlines ja die hohen Preise der Zulieferer und Lieferanten als geschäftsschädigend bezeichnen.

Da sollte der Staat/Steuerzahler via Verkehrsminister aber dann auch sofort dafür sorgen, "...dass die Gebühren [Preise] ab dem kommenden Jahr nicht mehr weiter unkontrolliert ansteigen,...".

Wer Ironie findet, hat das richtig verstanden.
Beitrag vom 08.12.2023 - 00:18 Uhr
UserEricM
User (5547 Beiträge)
Die LH hat im 3. Quartal 2023 über eine Mrd Gewinn gemacht.
Wahrscheinlich weint sich der VV jeden Abend in den Schlaf bei so schlechten Zahlen. Natürlich muss man da seine Kumpels bei der FDP mal anschubsen, damit sie noch ein bisschen mehr Kohle als sonst rüberwachsen lassen.

Macht der Herr Wissing natürlich. Kann man ja nicht so sein... die armen LH Aktionäre ...

Und diese Meldung kommt in der gleichen Woche, in der Söder und Lindner laut darüber nachdenken, Bürgergeld und die Kindergrundsicherung aus Geldmangel zusammenzustreichen.

Findet noch jemand, dass die FDP und die CSU mal ihre Prioritätensetzung überprüfen sollten und die LH öffentlich etwas leiser heulen könnte?

Dieser Beitrag wurde am 08.12.2023 00:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.12.2023 - 07:18 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
Die LH hat im 3. Quartal 2023 über eine Mrd Gewinn gemacht.
Wahrscheinlich weint sich der VV jeden Abend in den Schlaf bei so schlechten Zahlen. Natürlich muss man da seine Kumpels bei der FDP mal anschubsen, damit sie noch ein bisschen mehr Kohle als sonst rüberwachsen lassen.

Macht der Herr Wissing natürlich. Kann man ja nicht so sein... die armen LH Aktionäre ...

Und diese Meldung kommt in der gleichen Woche, in der Söder und Lindner laut darüber nachdenken, Bürgergeld und die Kindergrundsicherung aus Geldmangel zusammenzustreichen.

Findet noch jemand, dass die FDP und die CSU mal ihre Prioritätensetzung überprüfen sollten und die LH öffentlich etwas leiser heulen könnte?

Die Frage der Gewinne der Lufthansa ist ja, ob die nicht daher kommen, dass sich der Flugverkehr in Deutschland immer noch deutlich unter vor-Pandemie Niveau bewegt und es eben viele Strecken gibt, in dem die LH wenig Wettbewerb hat. Und ein Grund dafür ist, dass viele Wettbewerber lieber in anderen Märkten fliegen, weil die Kosten niedriger sind
Beitrag vom 08.12.2023 - 08:22 Uhr
UserEricM
User (5547 Beiträge)
Die Frage der Gewinne der Lufthansa ist ja, ob die nicht daher kommen, dass sich der Flugverkehr in Deutschland immer noch deutlich unter vor-Pandemie Niveau bewegt und es eben viele Strecken gibt, in dem die LH wenig Wettbewerb hat. Und ein Grund dafür ist, dass viele Wettbewerber lieber in anderen Märkten fliegen, weil die Kosten niedriger sind

@Christian159: Falls ich mit meinen Aussagen gegen BWL Grundsätze verstoße, bitte melden.

Wenn die Kosten in anderen Märkten _für alle_ geringer sind, werden sich auch die Preise entsprechend niedriger einpendeln.
Dadurch verdienen Airlines in solchen Märkten ja auch nicht mehr, falls man funktionierenden Wettbewerb voraussetzt.
"Lieber" in einem Markt mit geringen Grundkosten (Flugsicherung, Flughafen, etc.) zu fliegen, scheint daher ökonomisch wenig Sinn zu ergeben.
Beitrag vom 08.12.2023 - 08:30 Uhr
UserWahrsager
User (13 Beiträge)
Oh je, wo soll man da anfangen?
Dass der Herr Minister von "unkontrolliertem Wachstum der Gebühren" redet, ist natürlich ein perfektes Beispiel von FDP-Populismus (und dann noch bei der FlugverkehrsKONTROLLE).
Unkontrolliert ist da schon lange nichts. Eben weil es ein Monopolist ist, gibt es eine Regulierung und es ist eben nicht so, dass die DFS nicht sparen muss. Vor der Festsetzung der Gebühren müssen die voraussichtlichen Kosten angemeldet werden, was nicht bedeutet, dass diese auch alle anerkannt werden. Daraus und aus der erwarteten Zahl der Flüge errechnet sich die Flugsicherungsgebühr pro Flug (das ist natürlich immer noch stark vereinfacht erklärt).
Wenn dann mehr geflogen wird und die Flugsicherung dadurch mehr einnimmt, muss das im übernächsten Jahr über eine Gebührensenkung wieder zurückgegeben werden. Andersherum ist das genauso: Wenn weniger geflogen wird und die Flugsicherung (deren Kosten weitgehend fix sind) weniger einnimmt, muss das im übernächsten Jahr über höhere Gebühren wieder reingeholt werden. Dabei gibt es auch noch einen Korridor, in dem der Ausgleich erst nur teilweise erfolgt.
So wie "Christian" schreibt ("Bei der DFS funktionierte es in früheren Krisen wie folgt:
Man fertigt 100 Flüge ab für 100.000 €, macht 1.000 € pro Flug. Dann kommt eine Krise und man muss nur noch 50 Flüge abfertigen, das kostet trotzdem 100.000 €, also 2.000 € pro Flug. Nach der Krise ferigt man wieder 100 Flüge ab, mal 2.000 € pro Flug macht dann halt 200.000 Euro.") ist es also definitiv nicht.
Was ist bei Corona passiert: Es wurde viel weniger geflogen, also wurde viel weniger eingenommen, also hätten danach die Gebühren deutlich angehoben werden müssen. Das ging natürlich gar nicht, da waren sich alle Airlines einig (sowas geht nur in die andere Richtung). Also hat der Bund Geld in die Kasse der Flugsicherung überwiesen (Eigenkapital). Dieses Geld soll jetzt wieder aus der Kasse rausgenommen werden und über reduzierte Gebühren an die Airlines verteilt werden. Wie schon geschrieben wurde, geht es denen ja gerade ganz besonders schlecht. Pi mal Daumen: 60 Mio Euro pro Jahr geteilt durch 3 Mio Flüge, macht 20 Euro pro Flug oder 20ct pro Passagier. Diesen Anreiz für den Flugverkehr werden wir also in den nächsten Jahren in Form von mehr Angebot und sinkenden Ticketpreisen in Deutschland merken. Die "Wettbewerber, die lieber in anderen Märkten fliegen", kommen dann in Scharen wieder nach Deutschland. Oder auch nicht.

"Findet noch jemand, dass die FDP und die CSU mal ihre Prioritätensetzung überprüfen sollten und die LH öffentlich etwas leiser heulen könnte?" - Ja, ich!
Beitrag vom 08.12.2023 - 09:27 Uhr
UserChristian159
User (892 Beiträge)
Die Frage der Gewinne der Lufthansa ist ja, ob die nicht daher kommen, dass sich der Flugverkehr in Deutschland immer noch deutlich unter vor-Pandemie Niveau bewegt und es eben viele Strecken gibt, in dem die LH wenig Wettbewerb hat. Und ein Grund dafür ist, dass viele Wettbewerber lieber in anderen Märkten fliegen, weil die Kosten niedriger sind

@Christian159: Falls ich mit meinen Aussagen gegen BWL Grundsätze verstoße, bitte melden.

Wenn die Kosten in anderen Märkten _für alle_ geringer sind, werden sich auch die Preise entsprechend niedriger einpendeln.
Dadurch verdienen Airlines in solchen Märkten ja auch nicht mehr, falls man funktionierenden Wettbewerb voraussetzt.
"Lieber" in einem Markt mit geringen Grundkosten (Flugsicherung, Flughafen, etc.) zu fliegen, scheint daher ökonomisch wenig Sinn zu ergeben.

@Eric: Ich habe den Sachverhalt doch gar nicht bewertet, ich habe lediglich auf eine Frage ("Funktioniert so freie Marktwirtschaft, liebe FDP?") angemerkt, dass es sich um einen Monopolbetrieb handelt, der keine Veranlassung zu kostenoptimiertem Handeln sieht und so die "freie Marktwirtschaft" hier überhaupt keine Rolle spielt.
Beitrag vom 08.12.2023 - 09:48 Uhr
Usercontrail55
User (4689 Beiträge)
Wenn die Kosten in anderen Märkten _für alle_ geringer sind, werden sich auch die Preise entsprechend niedriger einpendeln.
Dadurch verdienen Airlines in solchen Märkten ja auch nicht mehr, falls man funktionierenden Wettbewerb voraussetzt.
Das funktioniert für einen in sich geschlossenen Markt, zB ein Flug nach XYZ von A, B, oder C. Da aber nur ein Teil des Geschäfts in solch einem geschlossenen Markt stattfindet, passt es nicht mehr. Für einen Flug von A nach C über B1, B2 oder B3 sind die lokalen Kosten in diesen Umsteigeorten entscheidend. Mit günstigeren Infrastrukturkosten (unterstellt alles andere wäre gleich) habe ich einen Vorteil. Im Markt von A nach C kann ich günstiger anbieten und eine höhere Auslastung generieren oder mache bei gleichem Preis mehr Gewinn als andere.
Die Kosten der deutschen Flugsicherung hatten wir hier ja schon besprochen, die sind höher als in anderen Ländern in Europa. Interessdant wäre zu wissen, warum? Monopole sind es ja in allen Ländern.
"Lieber" in einem Markt mit geringen Grundkosten (Flugsicherung, Flughafen, etc.) zu fliegen, scheint daher ökonomisch wenig Sinn zu ergeben.
Da etwa 2/3 des Geschäfts Umsteigeverkehr ist, schon.

Dieser Beitrag wurde am 08.12.2023 09:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.12.2023 - 10:28 Uhr
UserEricM
User (5547 Beiträge)
Wenn die Kosten in anderen Märkten _für alle_ geringer sind, werden sich auch die Preise entsprechend niedriger einpendeln.
Dadurch verdienen Airlines in solchen Märkten ja auch nicht mehr, falls man funktionierenden Wettbewerb voraussetzt.
Das funktioniert für einen in sich geschlossenen Markt, zB ein Flug nach XYZ von A, B, oder C. Da aber nur ein Teil des Geschäfts in solch einem geschlossenen Markt stattfindet, passt es nicht mehr. Für einen Flug von A nach C über B1, B2 oder B3 sind die lokalen Kosten in diesen Umsteigeorten entscheidend. Mit günstigeren Infrastrukturkosten (unterstellt alles andere wäre gleich) habe ich einen Vorteil. Im Markt von A nach C kann ich günstiger anbieten und eine höhere Auslastung generieren oder mache bei gleichem Preis mehr Gewinn als andere.
Die Kosten der deutschen Flugsicherung hatten wir hier ja schon besprochen, die sind höher als in anderen Ländern in Europa. Interessdant wäre zu wissen, warum? Monopole sind es ja in allen Ländern.
"Lieber" in einem Markt mit geringen Grundkosten (Flugsicherung, Flughafen, etc.) zu fliegen, scheint daher ökonomisch wenig Sinn zu ergeben.
Da etwa 2/3 des Geschäfts Umsteigeverkehr ist, schon.

Das wäre jetzt zum einen ein genau gegenteiliger Wirkmechanismus ggü dem, was @CGNWAW oben gepostet hat.
Zum anderen scheint den aktuellen Zahlen der LH nach zu urteilen die Gebührensituation in DE eher ein struktureller Vorteil für deren Geschäftsmodell zu sein...
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