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Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / ... Spitz auf Knopf für Air Berlin

Beitrag 1 - 11 von 11
Beitrag vom 02.10.2016 - 17:45 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Wieviel Propheten braucht es noch, dass Air Berlin am Ende ist, sowohl operativ und finanziell. Aus meiner Erfahrung hat ein Schrumpfkurs noch keine Airline überlebt. Fehlen darin doch die Economies of Scale. Der Markt um Air Berlin verändert sich schneller als das Management darauf reagieren kann. Die jetzt diskutierte Neuausrichtung ist "too little, too late". Dies hätte man viel früher konsequent anpacken müssen. Pichler ist der Vierte CEO, wenn man die Zeit vor Hunold nicht mitzählt, der sich an Air Berlin die Zähne ausbeisst. Wenn man DBA und LTU als Merged Entities separat betrachtet, sogar noch mehr. Nach Pichler wird es dann nur noch den Konkursverwalter geben.

Außerdem ist die Rolle Ethiads höchst kritisch zu betrachten. Zum einen ist fraglich wieviel Anteile sich in nicht Deutscher Hand befinden, auch die aus dem sogen. Streubesitz und damit die Maximal Grenze für ausländische Investoren reissen. Zum Zweiten sind die ständigen Kapitalspritzen nichts Anderes als eine Möglichkeit der Beherrschung durch Fremdkapital. Auch das strategische Management sitzt nicht in Berlin, bzw. gehorcht Etihad. Ein Umstand der die Europäische Wettbewerbskommission aufhorchen lassen sollte.

Airline Owners aus dem arabischen Raum deren Geschäftsmodell darauf ausgelegt ist im Wettbewerb nicht zu co-existieren, sondern den Wettbewerb aus dem Markt zu fegen, haben nach meinem Verständnis keine Sonderrechte in der EU zu beanspruchen.

Man lese hierzu den Beitrag Standortvergleich im aktuellen Lufthansa Politikbrief.

Für Air Berlin ist dies bitter. Jedoch ist es der Anfang einer längst überfälligen Marktbereinigung.
Beitrag vom 03.10.2016 - 04:38 Uhr
Usernrwwrn
User (34 Beiträge)
Ich finde es immer sehr unpassend, eine Firma als solche zu sehen und dabei vollkommen zu vergessen, dass dahinter Menschen und ihre Familien stehen, die unter den Auswirkungen solch lapidarer Texte wie von Avokus leiden.
Beitrag vom 03.10.2016 - 09:48 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Ich finde es immer sehr unpassend, eine Firma als solche zu sehen und dabei vollkommen zu vergessen, dass dahinter Menschen und ihre Familien stehen, die unter den Auswirkungen solch lapidarer Texte wie von Avokus leiden.
>
Ich hoffe das von den Arbeitsplätzen bei Air Berlin so viel wie möglich erhalten bleiben. Einmal generell und zweitens sehr eigennützig da ich Weihnachten nicht am Flughafen von Miami verbringen will. Man kann aber nicht die Augen davor verschließen das Air Berlin eigentlich nichts mehr hat und nur durch Ethihad künstlich beatmet wird. Da muß man der rein sachlichen Schilderung von Avokus einfach 100%-tig zustimmen.

Seit gefühlten mehr als 10 Jahren verbrennt Air Berlin kontinuierlich nicht nur kleine sondern riesige Summen. Selbst in Jahren wo andere Airlines gut bis sehr gut abschneiden. Woran das liegt kann ich einfach von außen nicht nachvollziehen. Einen Teil der Flotte an LH abzugeben sichert wenigstens erst einmal einige der Arbeitsplätze.

Wie lange Ethihad noch die Spendierhosen anhat weiß niemand. Machmal ist es halt gut wenn die Scheichs am Golf nicht wissen wohin mit ihrem Geld. Auf Dauer kann so eine unterkapitalisierte Airline nach meinem Verständnis im Wettbewerb nicht existieren.
Beitrag vom 03.10.2016 - 12:02 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
Es gibt ja noch die Möglichkeit, dass AB komplett in EW aufgehen könnte - bekanntermaßen verhandelt EY mit LH. Natürlich hätte das Kartellamt hier noch ein größeres Wörtchen mitzureden als ohnehin schon, ganz ausgeschlossen werden kann so ein Schritt m.M.n. jedoch nicht.
Beitrag vom 03.10.2016 - 13:04 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Ich finde es immer sehr unpassend, eine Firma als solche zu sehen und dabei vollkommen zu vergessen, dass dahinter Menschen und ihre Familien stehen, die unter den Auswirkungen solch lapidarer Texte wie von Avokus leiden.

Das Leben ist hart. Es hilft nicht Dinge zu beschönigen oder die Augen vor notwendigen Maßnahmen zu verschließen. Natürlich stehen hinter jedem Scheitern Schicksale. Wenn wir alle still sind und Dinge unkommentiert lassen kann es zu keinem Änderungsprozeß kommen. Bei Air Berlin ist dieser leider mehr als überfällig. Ich kenne auch die Vorgeschichte von LTU SEHR gut. Bereits dort gab es die Probleme die Air Berlin noch heute hat. Sicherlich hat das Management unter der Ära Beickler den Angestellten einiges abverlangt. Leider wurde damals mangels strategischer Weitsicht nur halb gesprungen. Notwendige Änderungen wurden nur halbherzig umgesetzt und Pfründe in Air Berlin rübergerettet.

Pichler ist zwar ein fähiger Manager, er kam leider nur viiiiel zu spät. Die Zwischenschritte mit Mehdorn und Prockschaur hätte man sich sparen können. Männer mit solchem Nimbus wagt man nicht zu widersprechen, siehe auch Problematik am BER. Die Belegschaft trägt wenig Schuld und war meines Wissens immer willens und motiviert. Die Probleme sind ausschließlich bei Management, Anteilseigner und Gewerkschaften zu verorten. Bereits bei LTU ließ man sich seitens der Anteilseigner (West LB und GMBH und CO KG) ungern in die Karten gucken. Die Zeichen der Zeit hat man verschlafen. Ähnlich ging es auch bei LH unter Weber. Den Wettbewerber Ryanair und EasyJet hat man Jahre lang ignoriert und belächelt. Das jetzt ein dickes Brett zu bohren ist verstehst sich deshalb von selbst. Das sollte nicht wirklich jemanden überraschen.

Die Kritik, mein Kommentar sei unpassend, kann ich nicht akzeptieren. In vielen vorangegangenen Beiträgen habe ich klar gemacht, daß ich der Belegschaft sehr wohl nur das Beste wünsche. Ihren Reflex vor dem Hintergrund des Schmerzes kann sehr wohl nachempfinden.
Beitrag vom 03.10.2016 - 13:18 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Es gibt ja noch die Möglichkeit, dass AB komplett in EW aufgehen könnte - bekanntermaßen verhandelt EY mit LH. Natürlich hätte das Kartellamt hier noch ein größeres Wörtchen mitzureden als ohnehin schon, ganz ausgeschlossen werden kann so ein Schritt m.M.n. jedoch nicht.

Das ist nur leider völlig unrealistisch. LH bzw. Eurowings braucht weder die Verwaltungsstrukturen, noch die Technik, noch die Stationen von Air Berlin. Einzig und alleine gibt es Chancen für Mitarbeiter in Teilbereichen. Lufthansa hat genug eigene Verwaltungsstrukturen, um die zusätzlichen Flieger, Piloten, Kabinen und Technikpersonal zu integrieren. Wenn Air Berlin von der Bildfläche verschwinden sollte gibt es für die Ferienflugsparte am ehesten eine gemeinsame Zukunft in einer neuen Holding wir vom derzeitigen Management skizziert. Für die restlichen Teile kämen u. U. Wizzair,, Transavia, oder Ryanair in Frage, vielleicht auch in Teilen Germania rein basierend auf der Flottenkommunalität. Auch aussereuropäische Investoren etwa aus der Türkei, China oder USA könnte ich mir vorstellen, solange eine neue Holding bzw. Joint-Venture mindestens zu 51 % in europäischem Ownership steht und faktisch von Europäern beherrscht wird. Alles Andere ist Wishful Thinking
Beitrag vom 03.10.2016 - 15:05 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Nach dieser angekündigten Restrukturierung ist zumindest ein kurzfristiges Zudrehen des Geldhahns von Etihad und damit eine unmittelbare Insolvenz Air Berlins abgewendet. Air Berlin bleibt mindestens soviel Zeit, bis klar ist, wie sich das Geschäft der verkleinerten Air Berlin entwickelt.
Entwickelt sich dies nicht nach den Erwartungen Etihads, könnte es dann aber mit Air Berlin sehr schnell zu Ende gehen, da es ein offene Geheimnis ist, das Air Berlin ohne die finanzielle Unterstützung vom Golf nicht mehr überlebensfähig ist.

Aus diesem Hintergrund ist die geplante Umstruktrukturierung aus Sicht der Arbeitsplatzsicherung sicherlich vorteilhaft. Denn im Falle einer Insolvenz, den niemand sich hoffen oder wünschen sollte, wäre dann 'nur' ein kleinerer Teil der Arbeitsplätze betroffen als zuvor.

Unklar bleibt dabei die zukünftige Zielsetzung und Rolle Etihads bei Air Berlin. Um als Feeder-Airline die eigenen Flugzeuge zu füllen, müsste ein Wachstumprogramm für Air Berlin als reiner Netzwerkcarrier her. In dieser Richtung ist aber (noch) nichts angekündigt worden.
Beitrag vom 03.10.2016 - 19:42 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Ich finde es immer sehr unpassend, eine Firma als solche zu sehen und dabei vollkommen zu vergessen, dass dahinter Menschen und ihre Familien stehen, die unter den Auswirkungen solch lapidarer Texte wie von Avokus leiden.

Da bewerten Sie die Texte hier über.

Die Menschen leiden nicht unter dem was hier gesagt wird, sie leiden unter den Realitäten. Sie leiden unter den Veränderungen die fortlaufend stattfinden, sie leiden unter ihrer Schwerfälligkeit, sie leiden unter Fehleinschätzungen des Managements, sie leiden darunter, dass sie Versprechungen der GW aufgesessen sind, sie leiden darunter, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen und nicht zuletzt leiden sie darunter, dass sie mit ihrem eigenen Kaufverhalten die Todespirale nach unten immer schön in Schwung halten.

Das können Sie jetzt fies, ketzerisch, ignorant oder was auch immer nennen, aber es ist wie es ist. Ich muss auch ertragen, dass hier permanent von dem aufgeblähten Wasserkopf der LH geredet wird. Dahinter stecken auch Menschen und Familien. Immer schön bei den anderen anfangen. Aber zu glauben, dass dieser Zug an meiner Station nicht halten wird ist naiv. Avokus spricht nur an wie es ist.

So, das musste jetzt mal raus. Frei zur Attacke!

Dieser Beitrag wurde am 03.10.2016 19:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.10.2016 - 00:03 Uhr
User
User ( Beiträge)
@gpower

Bin absolut Ihrer Meinung. Klar und deutlich.

Ich würde nur noch eines - aus meiner Sicht - ergänzen: sie leiden auch darunter, das sie immer noch glaub(t)en in einer Wirtschaftsform zu leben, in der solche Werte wie Anstand, Gerechtigkeit, Veranwortungsbewusstsein, Solidarität etc. noch Grundwerte sind. Und mehr und mehr erkennen (müssen), dass das ein Illusion ist. Denn das sind sie nämlich schon lange nicht mehr!

Das einzige was zählt ist "seine Schäfchen ins trockene zu bringen" - ohne Rücksicht auf jemand anderen. Und da haben gewisse Leute, in gewissen Positionen, eindeutig die besseren Karten.

Man kann das freie Marktwirtschaft nennen, aber eben auch so, wie das Karl Marx bereits vor sehr langer Zeit beschrieben hat. Das gilt in allen Wirtschaftsbereichen, also auch in der Luftfahrt.

Ich glaube nicht das Etihad aus "edlen" Motiven jahrelang soviel Geld in AB gesteckt hat. Es ging Ihnen von Anfang an nur um ihre eigenen Interessen. "Leider" hatten sie dabei auf die falschen "Partner" gesetzt bzw. schwache oder unfähige Vertragspartner auf Seiten AB (die sie dummerweise dann auch noch "weiterwurschteln" ließen). So und nun ist aber Schluss mit lustig, die Erkenntnis hat sich durchgesetzt: mit AB ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Also weg damit.

Aber: die o.g. "Partner" aus der Führung von AB haben eben alle ihre "Schäfchen im trockenen"! Oder kennt jemand irgendwer aus der ehemaligen bzw. jetzigen Führungsriege der Jobangst haben muss bzw. in Hartz4 abgerutscht ist... ?
Das betrifft nur die normalen ArbeitnehmerInnen... !

PS. Um Missverständnissen vorzubeugen: ich bin zwar Ossi, aber ich will ganz sicher NICHT in diese katastrophalen Zeiten zurück. Wenn es daran überhaupt etwas gutes gab, dann lediglich den Umstand, dass "der Westen" durch die Existenz des "Ostens" gezwungen war, gewisse humanitäre Züge zu haben.

Jetzt gibt es diesen "Zwang" nicht mehr - und entsprechend wird gehandelt.

Beitrag vom 04.10.2016 - 08:36 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Keiner macht was aus edlen Motiven, Sie und ich auch nicht. Unterm Strich muss die Miete bezahlt werden, hier wie da.
Beitrag vom 04.10.2016 - 10:22 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
Zuerst einmal: mit sie meinte ich nicht Sie, sondern die in Ihrem Beitrag genannten Menschen (zu denen Sie selbstverständlich auch gehören :)).

Zu Ihrem letzten Beitrag: den ersten Satz würde ich so nicht 100 %ig unterschreiben. Es gibt diese Sorte Mensch schon noch, wird leider nur immer seltener und (in der Regel) von anderen "mitleidig" als Spinner belächelt.
Auch das ist m.E. ein Zeichen für die Transformation unserer Gesellschaft.

Tja in Bezug auf die Miete bezahlen: da haben Sie recht, aber es gibt halt Menschen die das beeinflussen können und andere eben nicht.