Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Air Berlin weitet Verlust auf 272 Mi...

Beitrag 1 - 4 von 4
Beitrag vom 16.03.2012 - 11:42 Uhr
UserNCC1701
User (287 Beiträge)
Wenn ich unter  http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,821689,00.html lese

"Die Airline machte hohe Treibstoffpreise und die Einführung der Luftverkehrsteuer für das miese Ergebnis verantwortlich. Beide Posten hätten zu Sonderbelastungen von etwa 395 Millionen Euro geführt."

Mal so eine Frage. Trägt AB die Kosten für die Luftverkehrsteuer selber oder was? Die werden doch raufgeschlagen. Und den Treibstoffzuschlag hatte sie doch auch erhöht oder? Scheinen sich wohl den Sprit nicht langfristig zu sichern.

Aber mal wieder typisch bei einem Managerwechsel. Wieder erst alles schlecht rechnen um sich dann im nächsten Jahr wieder als der Grosse präsentieren zu können.

...NCC1701
Beitrag vom 16.03.2012 - 12:19 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
User (727 Beiträge)
lassen wir mal die expertenkommentare vom spiegel beiseite. sie scheinen mir vom luftverkehr gerade soviel zu verstehen, wie sie pressemitteilungen von airlines abschreiben.
AB scheint mir, ich wiederhole mich gerne, an seiner struktur als hybridcarrier zu kranken. wenn ich sehe, das zb FR aus 37 europäischen städten (!) den touristischen verkehr nach marrakech schleppt, von MAD täglich, dann stelle ich fest, AB überlässt der konkurrenz PTP verkehre in erheblichem ausmass. FR hat zwar im vergangenen winter 80 flugzeuge am boden gelassen, aber nur ein minimum an paxzahlen verloren. EZ hat die ganze flotte bewegt und erheblich an pax zugelegt. und an gewinn.
da scheint mir doch eher der hase im pfeffer zu liegen. der hub PMI ist zwar für den rein deutschen touristikverkehr eingeschränkt sinnvoll, stammt aber aus einer zeit, in der die flotte der AB nicht alle gewünschten ziele PTP bedienen konnte. heute könnte das anders aussehen, aber

- mehrdorn hat die flotte verkleinert und
- das kreuz mit dem drehkreuz PMI belastet weiterhin
- m sucht sein heil in der stärkeren hinwendung zum netzwerkcarrier ohne aber ein ausreichendes
langstreckennetz zu haben, das es zu feedern lohnt
- mit der anlehnung an Etihad wird AB wohl mehr zum feeder als zum netzwerkcarrier und Etihad wird mehr
profitieren als umgekehrt.
- AB scheut wohl davor zurück weitere basen einzurichten

to be continued, aber hier ist ja nicht die aufgabe eine doktorarbeit zu schreiben. wir mutmassen ja nur und die luftfahrtindustrie ist auch keine exakte wissenschaft. das suggeriert nur das FLIGHTSIM programm.

saludos a todos

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
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Beitrag vom 16.03.2012 - 18:39 Uhr
User382
User (23 Beiträge)
@NCC 17
Beitrag vom 16.03.2012 - 18:49 Uhr
User382
User (23 Beiträge)
@NCC 1701: Leider gelingt es den Airlines nicht, die Luftverkehrssteuer 1:1 an die Kunden weiterzugeben. Das heißt: wenn sie die steigenden Kosten weitergeben würden, würden die Buchungszahlen derart in den Keller gehen, dass der Verlust noch größer wäre als wenn die Fluggesellschaft einen Teil der Kosten einfach selbst trägt. Teilweise werden steigende Kosten daher komplett von der Fluggesellschaft getragen. Bestes Beispiel ist zum Beispiel das 99€ Ticket der Lufthansa, das weder durch Steuern noch durch steigende Kerosinpreise seinen Preis ändert. Die steigenden Kosten werden mit einem sinkenden Ticketpreis kompensiert, sprich die Fluggesellschaft verdient mit dem Ticket einfach weniger Geld, sobald die Kosten steigen.

Was das langfristige Sichern von Kerosin angeht: auch die Airberlin kauft ihr Kerosin teilweise lange im Vorraus, um zu vermeiden in Zeiten wo der Preis besonders hoch ist auf das teure Kerosin angewiesen zu sein. Aber auch dieses System hat seine Grenzen, man kann damit Peaks zwar ausgleichen, aber einem grundsätzlich steigenden Kerosinpreis kann man dadurch nicht entgehen...

Ich hoffe ich konnte Deine Fragen klären.

lg