Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Airbus streicht A380-Produktion krä...

Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 12.07.2016 - 21:24 Uhr
UserMHalblaub
User (764 Beiträge)
Kunde mit viel Sand:
"Verkauft uns das Flugzeug billig, weil sonst produziert ihr zu viele!"

Airbus:
"Wir werden deutlich weniger produzieren."
Beitrag vom 13.07.2016 - 06:00 Uhr
UserBoeing757767
User (847 Beiträge)
Kunde mit viel Sand:
"Verkauft uns das Flugzeug billig, weil sonst produziert ihr zu viele!"

Airbus:
"Wir werden deutlich weniger produzieren."

Was genau richtig ist. Wenn man das Flugzeug verramscht, dann erwarten die anderen Kundes es auch billiger und der bald anbrechende Gebrauchtmarkt für die A380 würde dann auf Grund der niedrigen Neupreise NOCH schlechter ausfallen.
Ein Fass ohne Boden. Ein Kunde alleine macht halt nicht die Musik..
Plus der Kunde mit Sand wollte am Anfang ja nicht nur das Flugzeug ( Status Quo ) billig sondern auch gleich noch ne Neoentwicklung für lau obendrauf.

Sorry, ist nicht. Richtige Entscheidung von Airbus

Genauso wie die andere Airline am Golf erst grossspurig Auftritt und alle NEOs stornieren will. Und nun langsam wieder zurück rudert.
Als Geschäftsumgang geht es so garnicht. Triebwerksprobleme hin oder her.

Dieser Beitrag wurde am 13.07.2016 06:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.07.2016 - 07:48 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Legt man die Boeing Bedarfsprognose für VLA von 530 Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren zugrunde und unterstellt man dabei einen A380 Marktanteil von 80% (20% Frachter = B747-8), kommt man auf eine monatliche Produktionsrate von ca. 1,8.
Beitrag vom 13.07.2016 - 11:05 Uhr
Userairlinestrategy
User (318 Beiträge)
ich glaube der 'schlaue' Herr Aboulafia hat jetzt schon zum dritten oder vierten mal in genausovielen jahren das Ende der A380 vorausgesagt... ob der Schlaumaier in den Frühen 70er jahren das genauso bei der damals arg schwächelnden 747 vorausgesagt hätte ?
Beitrag vom 13.07.2016 - 11:49 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Per 30.6. waren 126 verbuchte Aufträge zur Lieferung offen. Davon halte ich für fast sichere Karteileichen:

2 Air France
20 Amedo
6 Virgin
10 Ex Hongkong
--------------
38

Verblieben also noch 88 offene Aufträge

Das sind :
5 SIA
3 ANA
3 Air Accord
2 Asiana
61 Emirates
2 Ethihad
8 Qantas
4 Qatar

Von Qantas ist bekannt das sie an einer weiteren Abnahme nicht interessiert sind. Ob von den anderen Aufträgen noch welche wackeln ist Spekulation aber nicht unwahrscheinlich. Ob die 12 neuen vom Iran realisiert werden ist auch noch ungewiss.

Wer jetzt bei diesem Sachstand über die Notbremse überrascht ist hat wohl im Leben nie etwas von Logistik/Disposition gehört geschweige denn etwas damit zu tun gehabt.
Beitrag vom 13.07.2016 - 12:36 Uhr
UserKate Austen
User (549 Beiträge)
ob die launenhafte Stornierung der kompletten A350-Flotte (70 Flugzeuge) in den Überlegungen mit diesem Kunden auch eine Rolle spielen, dass sich Airbus da jetzt nicht auf einen NEO-Deal eingelassen hat?

;-)
Beitrag vom 13.07.2016 - 13:24 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Wer jetzt bei diesem Sachstand über die Notbremse überrascht ist hat wohl im Leben nie etwas von Logistik/Disposition gehört geschweige denn etwas damit zu tun gehabt.

Für die Auslastung einer Produktion auf Basis abgesicherter Aufträge muss man
die 8 Qantas als auch die 3 Air Accord herausrechnen. Verbleiben also 77. Mit Glück kommen später noch ein paar Iran Air dazu.

Der Zeitpunkt der Entscheidung hat fast vollständig nur mit Logistik/Disposition zu tun. Dies gilt für andere Programme aber gleichermassen und ist nicht A380-typisch.
Die Entscheidung an sich hat aber mit Logistik/Disposition kaum etwas zu tun, sondern vor allem mit der Nachfrage am Markt und konkreten Verkaufsmöglichkeiten in Gesprächen mit potentiellen Kunden. Diese Entscheidung belegt, dass gerade diese Gesprächs-/Verhandlungs-Pipeline über mögliche A380-Verkäufe bei Airbus wohl ziemlich leer zu sein scheint.

Diese Entscheidung ist konsequent und folgerichtig, da schon rein strategisch ein solches Mammutprogramm nicht in Abhängigkeit eines einzelnen Kunden weitergeführt werden kann. Sollte sich diese Situation nicht bessern, wird auch irgendwann nach weiteren Produktionsreduktionen am Ende die Einstellung des Programms stehen. Das hatte aber für Emirates erhebliche Auswirkungen, die damit ihre Flottenstrategie komplett verändern müsste.

Dieser Beitrag wurde am 13.07.2016 13:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.07.2016 - 19:49 Uhr
UserLuftfahrtfanMH
User (98 Beiträge)
Sehr schade! Aber wahrscheinlich hätte Airbus sich seinerzeit schon auf ein besseres Konkurrenzmodell zur B777 konzentrieren sollen, anstelle dieses Riesenflugzeug zu bauen!
Beitrag vom 13.07.2016 - 21:56 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Sehr schade! Aber wahrscheinlich hätte Airbus sich seinerzeit schon auf ein besseres Konkurrenzmodell zur B777 konzentrieren sollen, anstelle dieses Riesenflugzeug zu bauen!

Nein, überhaupt nicht! Die Entscheidung zum Bau der A380 ist im Jahr 2000 gefallen, nachdem Boeing aus dem gemeinsamen Projekt eines VLA-Jets mit Airbus 1998/99 ausgestiegen ist. Und Boeing hat dies mitnichten getan, weil es damals plötzlich keine Zukunftsaussichten mehr gesehen hatte, sondern im Gegenteil aus rein politischen Gründen: man wollte diesen Markt nicht mit Airbus teilen und hatte schlichtweg geglaubt, dass Airbus das Projekt nicht alleine wird fortsetzen werden. Da hatte an sich in Everett aber massiv getäuscht: Airbus machte im A3XX-Projekt weiter, welches dann in die A380 mündete.

Boeings Umschwung im Marketing mit der Point-2- Point-Philosophie kam erst mit dem Launch der 7E7 (später 787) 12/2003, also weit nach 9/11, als sich der Luftverkehrsmarkt schon massiv verändert hatte. Aber unbeabsichtigt hatte Boeing zufälligerweise genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zwirpunkt gemacht: kein VLA, dafür aber kleiner Widebody.

Kurz: zum Zeitpunkt der Entscheidung zur A380 haben alle Marktbeobachter und Experten einen Markt für ein neues VLA-Flugzeug gesehen - auch die Schlauberger, die heute behaupten, niemals etwas anderes vertreten zu haben. Airbus Entscheidung basierte auf tiefgreifender Marktanalyse und nicht Größenwahn. Das ändert freilich nichts daran, dass die reale Entwicklung in eine andere Ricntung verlaufen ist und sowohl A380 als auch B747 ihren Markt eingebüßt haben.

Dieser Beitrag wurde am 13.07.2016 21:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.07.2016 - 22:00 Uhr
UserAviaticus
User (355 Beiträge)
Sehr schade! Aber wahrscheinlich hätte Airbus sich seinerzeit schon auf ein besseres Konkurrenzmodell zur B777 konzentrieren sollen, anstelle dieses Riesenflugzeug zu bauen!

Nein, überhaupt nicht! Die Entscheidung zum Bau der A380 ist im Jahr 2000 gefallen, nachdem Boeing aus dem gemeinsamen Projekt eines VLA-Jets mit Airbus 1998/99 ausgestiegen ist. Und Boeing hat dies mitnichten getan, weil es damals plötzlich keine Zukunftsaussichten mehr gesehen hatte, sondern im Gegenteil aus rein politischen Gründen: man wollte diesen Markt nicht mit Airbus teilen und hatte schlichtweg geglaubt, dass Airbus das Projekt nicht alleine wird fortsetzen werden. Da hatte an sich in Everett aber massiv getäuscht: Airbus machte im A3XX-Projekt weiter, welches dann in die A380 mündete.

Boeings Umschwung im Marketing mit der Point-2- Point-Philosophie kam erst mit dem Launch der 7E7 (später 787) 12/2003, also weit nach 9/11, als sich der Luftverkehrsmarkt schon massiv verändert hatte. Aber unbeabsichtigt hatte Boeing zufälligerweise genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zwirpunkt gemacht: kein VLA, dafür aber kleiner Widebody.

Kurz: zum Zeitpunkt der Entscheidung zur A380 haben alle Marktbeobachter und Experten einen Markt für ein neues VLA-Flugzeug gesehen - auch die Schlauberger, die heute behaupten, niemals etwas anderes vertreten zu haben. Airbus Entscheidung basierte auf tiefgreifender Marktanalyse und nicht Größenwahn. Das ändert freilich nichts daran, dass die reale Entwicklung in eine andere Ricntung verlaufen ist und sowohl A380 als auch B747 ihren Markt eingebüßt haben.

Bei der A380 wäre ich mir nicht so sicher. Totgeglaubte leben länger, wie ihr allemann wissen solltet. Es ist nur eine Weltberuhigung vonnöten, dann wird wieder in die Hände geklatscht.
Beitrag vom 13.07.2016 - 22:08 Uhr
UserWeideblitz
Moderator

Bei der A380 wäre ich mir nicht so sicher. Totgeglaubte leben länger, wie ihr allemann wissen solltet. Es ist nur eine Weltberuhigung vonnöten, dann wird wieder in die Hände geklatscht.

Das halte ich nur für einen Spruch, der nicht belastbar ist. Es gibt heute nur einen winzigen Anhaltspunkt - durch Airbus selbst: diese massive Reduktion der Produktion kann u.a. auch den Hintergrund haben, einfach Zeit gewinnen zu wollen in der Hoffnung, dass sich die Situation bis 2025 soweit geändert hat, so dass dann eine A380neo marktfähig ist. Aber ehrlich: das ist jetzt schon echt viel Glaskugel am Rande des seriösen...
Beitrag vom 13.07.2016 - 22:27 Uhr
UserAviaticus
User (355 Beiträge)

Bei der A380 wäre ich mir nicht so sicher. Totgeglaubte leben länger, wie ihr allemann wissen solltet. Es ist nur eine Weltberuhigung vonnöten, dann wird wieder in die Hände geklatscht.

Das halte ich nur für einen Spruch, der nicht belastbar ist. Es gibt heute nur einen winzigen Anhaltspunkt - durch Airbus selbst: diese massive Reduktion der Produktion kann u.a. auch den Hintergrund haben, einfach Zeit gewinnen zu wollen in der Hoffnung, dass sich die Situation bis 2025 soweit geändert hat, so dass dann eine A380neo marktfähig ist. Aber ehrlich: das ist jetzt schon echt viel Glaskugel am Rande des seriösen...

Schon mal was von Hoffnung gehört, also ...
Beitrag vom 14.07.2016 - 04:17 Uhr
UserTravellerB
User (31 Beiträge)
Mich würde auch immernoch sehr interessieren wieviel der Entwicklungskosten, die heute dem A380 die nachhaltige Wirtschaftlichkeit vermiesen, ohne dieses Programm dann vor allem im A350 Programm angefallen wären. Das wird man aber leider nie genau sagen können. Dennoch ist es meiner Ansicht nach zu kurz gegriffen, diese Geld immer als verschwendet anzusehen. Man hat für den A380 sicher viel entwickelt, was für die Zukunft der anderen Programme genutzt werden könnte.
Beitrag vom 14.07.2016 - 05:43 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Sehr schade! Aber wahrscheinlich hätte Airbus sich seinerzeit schon auf ein besseres Konkurrenzmodell zur B777 konzentrieren sollen, anstelle dieses Riesenflugzeug zu bauen!

Nein, überhaupt nicht! Die Entscheidung zum Bau der A380 ist im Jahr 2000 gefallen, nachdem Boeing aus dem gemeinsamen Projekt eines VLA-Jets mit Airbus 1998/99 ausgestiegen ist. Und Boeing hat dies mitnichten getan, weil es damals plötzlich keine Zukunftsaussichten mehr gesehen hatte, sondern im Gegenteil aus rein politischen Gründen: man wollte diesen Markt nicht mit Airbus teilen und hatte schlichtweg geglaubt, dass Airbus das Projekt nicht alleine wird fortsetzen werden. Da hatte an sich in Everett aber massiv getäuscht: Airbus machte im A3XX-Projekt weiter, welches dann in die A380 mündete.

Boeings Umschwung im Marketing mit der Point-2- Point-Philosophie kam erst mit dem Launch der 7E7 (später 787) 12/2003, also weit nach 9/11, als sich der Luftverkehrsmarkt schon massiv verändert hatte. Aber unbeabsichtigt hatte Boeing zufälligerweise genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zwirpunkt gemacht: kein VLA, dafür aber kleiner Widebody.

Kurz: zum Zeitpunkt der Entscheidung zur A380 haben alle Marktbeobachter und Experten einen Markt für ein neues VLA-Flugzeug gesehen - auch die Schlauberger, die heute behaupten, niemals etwas anderes vertreten zu haben. Airbus Entscheidung basierte auf tiefgreifender Marktanalyse und nicht Größenwahn. Das ändert freilich nichts daran, dass die reale Entwicklung in eine andere Ricntung verlaufen ist und sowohl A380 als auch B747 ihren Markt eingebüßt hat

Die 7E7 muss man schon als das sehen was es ist/war- die Reaktion auf einen kompletten Eibruch der Verkaeufe der B767 im PAX Bereich, der vorausgegangenen Fehler der B767-400, mit dem A330 mitzuhalten.

Es ist ja nicht so, das Boeing nicht versucht haette, dem A380 etwas entgegen zu setzten,nicht umsonst gibt es heute die B748.

Die Entwicklung des A380 war damals jedenfalls richtig, es mangelt nur an am Flieger selbst.
Der A380 ist zu schwer, und hat gegen moderne composite Flugzeuge einen Gewichtsnachteil.
Die Triebwerke sind nicht ideal, und hier muss man auch nochmal auf das 4 vs. 2 eingehen.

Und dann ist es aktuell so, das der LCC Boom den Markt auch fuer Langstrecke massiv dureinander gewirbelt hat- das hat man damals nicht so kommen sehen. Das FR 500 B737 betreibt, sorry, das wusste damals keiner.
Das hat halt die Zubringer fuer die Langstrecke extrem teuer gemacht, und aus dm Wettbewerb raus haben viele Airlines einfach Angst, sich mit einem A380 ueberkapazitaeten anzuschaffen.

Man siehe MH, die ihre A380 los werden wollen, oder Quantas, die ihre A380 nicht mehr wollen/brauchen.
Die Kanibalisierungeffekte, die 100 A380 vom Golf aus anrichten hat man so auch nicht erwartet.

Und zu Emirates:
Wer mal eben 150 A350 storniert, um einen Papierflieger der Konkurrenz zu kaufen, braucht sich nicht wundern das man fuer ihn alleine kein eigenes Modell auflegt.

Ich weiss nicht ob der A380 eine Zukunft hat, gut moeglich das A350-1000 und deren Stretch sowie B777x in Zukunft die Flagschiffe sein werden.