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Beitrag vom 26.02.2022 - 21:17 Uhr
UserGustl
User (297 Beiträge)
Sind nicht nahezu alle zivilen russischen Flugzeuge im Westen registriert oder dort geleased, beziehungsweise versichert!?

Nur hypothetisch - könnte man diese nicht eigentlich an die Kette legen?

@Charlie-Alpa,

Können das Teile-Embargo und das Leasingverbot die russische Luftfahrt massiv einschränken?

Zur Größenordnung: Die Russischen Airlines haben 930 Jets und Turboprops. Davon
wurden 772 = 83% in Europa, USA, Canada und Brasilien gefertigt. Diese sind direkt vom Ersatzteil-Embargo betroffen. Aber auch die 158 Russischen Jets ( Superjet und TU 204/214) haben westliche Schlüsseltechnologie bei Triebwerken, Fahrgestell etc., die nicht durch russische Produkte ersetzt werden kann.

Die Leasinggeber sitzen inzwischen auch fernab vom Embargo in China/Hongkong, Dubai oder in Russland selbst. Viele westliche Maschinen sind auch Eigentum der Fluggesellschaft.
Mindestens 195 westliche Jets gehören jedoch Leasinggebern in Europa, USA, Australien oder Japan. Bei weiteren 63 Jets ist der Standort des Leasinggebers nicht benannt.

Die Beispiele der Areoflot-Tochter Dobrolet nach der Krim-Annektion 2014 und der Belavia in 2021 zeigen, daß es schwierig ist laufende Leasing-Verträge einfach zu kündigen.
Die Verlängerung auslaufender Verträge ist nach meinem Verständnis verboten.
Durch die Aussetzung des Swift-Abkommens sollte es bald zu erheblichen Zahlungsverzögerungen kommen, die einen soliden Kündigungsgrund bei laufende Leasingverpflichtungen bieten.

Der Ausfall von weit über 200 Maschinen ist nicht ohne gewaltige Einschränkungen denkbar.
Die Entourage Russlands und das Management der Oligarchen sollten sich schon mal die Eisenbahnfahrkarten reservieren, um die Taiga bodennah zu erkunden.

Frieden uns Allen! Gustl

(Quellen zu den Zahlen: Auswertung airfleets.net und  http://www.russianplanes.net.
Anm.: Geparkte Maschinen sind miteingerechnet; Regierungsfluzeuge und Jets beim Herstellerwerk herausgerechnet.) )

Dieser Beitrag wurde am 26.02.2022 21:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.02.2022 - 23:01 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Ich glaube nicht, dass die Diplomat:innen schuld sind, an dem heutigen Debakel.

Nein, Schuld hat ein einziger Wahnsinniger.

Der Ursprung liegt früher, in der arroganten Haltung (und Ablehnung) der EU gegenüber Russland's Angeboten.

Es ist, glaube ich, sehr hilfreich sich den genauen Wortlaut seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag mal genau anzuschauen. Wen es interessiert:

 https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966

Da sind sehr starke Zeichen und Hoffnung auf zukünftige, engere Zusammenarbeit!

Hätten wir diese nicht ausgeschlagen (aus einem vermeintlichen Gefühl der Stärke und Überlegenheit), dann hätte wir mit ziemlicher Sicherheit die heutige Misere nicht.

Meine vollste Überzeugung.

Sie gehen der Verschlagenheit eines W. Putin bis heute genauso auf den Leim, wie die meisten Mitglieder des deutschen Bundestages 2001 ... an vorderster Front der damalige Kanzler G. Schröder. Hören Sie doch bitte auf, diese Rede als "Zeichen und Hoffnung auf zukünftige, engere Zusammenarbeit" zu bezeichnen. Sie war nichts anderes, als der erste Versuch dieses eiskalten Geheimdienst-Offiziers, Deutschland näher an Russland heran zu führen und gleichzeitig aus Europa herauszulösen, was ja zuletzt mit NordStream 2 auch schon weit fortgeschritten war. Mit Demokratie und Freiheit hatte er zu keiner Zeit etwas im Sinn, wie naiv kann man sein?
Putin dürfte in seinen Dresdner Jahren die Psyche dieses Landes ausgiebig studiert und viel Genugtuung empfunden haben, als ihm die Parlamentarier in ihrem Traum vom Weltfrieden stehend applaudierten.
Bis zum heutigen, dritten Tag des russischen Angriffskrieges hat es gedauert, bis die deutsche Politik endlich aus diesem Traum aufgewacht ist - trotz einer Vielzahl von Warnungen aus den Ländern, die 45 Jahre lang russische "Friedens"truppen "genießen" durften.
Beitrag vom 27.02.2022 - 00:31 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2423 Beiträge)
Ich glaube nicht, dass die Diplomat:innen schuld sind, an dem heutigen Debakel.

Nein, Schuld hat ein einziger Wahnsinniger.

Der Ursprung liegt früher, in der arroganten Haltung (und Ablehnung) der EU gegenüber Russland's Angeboten.

Es ist, glaube ich, sehr hilfreich sich den genauen Wortlaut seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag mal genau anzuschauen. Wen es interessiert:

 https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966

Da sind sehr starke Zeichen und Hoffnung auf zukünftige, engere Zusammenarbeit!

Hätten wir diese nicht ausgeschlagen (aus einem vermeintlichen Gefühl der Stärke und Überlegenheit), dann hätte wir mit ziemlicher Sicherheit die heutige Misere nicht.

Meine vollste Überzeugung.

Sie gehen der Verschlagenheit eines W. Putin bis heute genauso auf den Leim, wie die meisten Mitglieder des deutschen Bundestages 2001 ... an vorderster Front der damalige Kanzler G. Schröder. Hören Sie doch bitte auf, diese Rede als "Zeichen und Hoffnung auf zukünftige, engere Zusammenarbeit" zu bezeichnen. Sie war nichts anderes, als der erste Versuch dieses eiskalten Geheimdienst-Offiziers, Deutschland näher an Russland heran zu führen und gleichzeitig aus Europa herauszulösen, was ja zuletzt mit NordStream 2 auch schon weit fortgeschritten war. Mit Demokratie und Freiheit hatte er zu keiner Zeit etwas im Sinn, wie naiv kann man sein?
Putin dürfte in seinen Dresdner Jahren die Psyche dieses Landes ausgiebig studiert und viel Genugtuung empfunden haben, als ihm die Parlamentarier in ihrem Traum vom Weltfrieden stehend applaudierten.
Bis zum heutigen, dritten Tag des russischen Angriffskrieges hat es gedauert, bis die deutsche Politik endlich aus diesem Traum aufgewacht ist - trotz einer Vielzahl von Warnungen aus den Ländern, die 45 Jahre lang russische "Friedens"truppen "genießen" durften.

Haben Sie meine letzten Post nicht gelesen?

Und trotzdem glaube ich das der Putin von heute nicht der von 2001 ist. Wir hätten ihn damals beim Wort nehmen sollen.

Aber hätte, wäre, kann ... alles ohne Bedeutung heute.

Jetzt gilt es mit aller Macht einen Weltkrieg III. zu verhindern!
Beitrag vom 27.02.2022 - 11:16 Uhr
UserEricM
User (5539 Beiträge)
Sie gehen der Verschlagenheit eines W. Putin bis heute genauso auf den Leim, wie die meisten Mitglieder des deutschen Bundestages 2001 ... an vorderster Front der damalige Kanzler G. Schröder. Hören Sie doch bitte auf, diese Rede als "Zeichen und Hoffnung auf zukünftige, engere Zusammenarbeit" zu bezeichnen. Sie war nichts anderes, als der erste Versuch dieses eiskalten Geheimdienst-Offiziers, Deutschland näher an Russland heran zu führen und gleichzeitig aus Europa herauszulösen, was ja zuletzt mit NordStream 2 auch schon weit fortgeschritten war. Mit Demokratie und Freiheit hatte er zu keiner Zeit etwas im Sinn, wie naiv kann man sein?
Putin dürfte in seinen Dresdner Jahren die Psyche dieses Landes ausgiebig studiert und viel Genugtuung empfunden haben, als ihm die Parlamentarier in ihrem Traum vom Weltfrieden stehend applaudierten.
Bis zum heutigen, dritten Tag des russischen Angriffskrieges hat es gedauert, bis die deutsche Politik endlich aus diesem Traum aufgewacht ist - trotz einer Vielzahl von Warnungen aus den Ländern, die 45 Jahre lang russische "Friedens"truppen "genießen" durften.

Haben Sie meine letzten Post nicht gelesen?

Ich habe diesen Post gelesen.
Sie sind immerhin bisher der einzige hier, der seine Einschätzung der Situation offen korrigert hat. Andere haben einfach stillschweigend ihnen mittlerweile wohl peinlich Posts nachträglich gelöscht.

Alledings ist glaube ich weniger eine Entschuldigung angebracht als tatsächlich ein Verständnis der Vorgehensweise und der langfristigen Planung eines KGB Offiziers.

Und trotzdem glaube ich das der Putin von heute nicht der von 2001 ist. Wir hätten ihn damals beim Wort nehmen sollen.

Das haben ja viele getan, mit dem Effekt, dass Deutschland jahrelang eine härtere Haltung gegen Russland in der EU und in der NATO be-/verhindert und heute massive wirtschaftliche Abhängigkeiten von Russland hat.
Und das war möglicherweise genau das, was die letzten 20 Jahre von Russland vorbereitet wurde.
Über konziliante Reden im Ausland
Über die Fianzierung rechter Parteien wie der FN und der AfD
Über aktive Spaltungsversuche der EU/NATO über zB Deutschland und die Türkei
Über russische Propaganda wie RT


Aber hätte, wäre, kann ... alles ohne Bedeutung heute.

Jetzt gilt es mit aller Macht einen Weltkrieg III. zu verhindern!

Vollkommen richtig.
Aber basierend auf den vergangenen Erfahrungen mit aggressiven Diktaturen helfen da nur klare Ansagen und kein wischiwaschi rumlavieren.

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2022 11:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.02.2022 - 11:30 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
Wie war doch gleich das Thema?

Achja, "Lufthansa prüft Trennung von Europa- und Langstreckenops"

...
Beitrag vom 27.02.2022 - 11:35 Uhr
UserEricM
User (5539 Beiträge)
Wie war doch gleich das Thema?

Achja, "Lufthansa prüft Trennung von Europa- und Langstreckenops"

...

Nein ... "Airlines leiten Flüge an der Ukraine vorbei"
Beitrag vom 27.02.2022 - 11:47 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
Da haben Sie Recht. Keine Agnung wie das hierher kam. Ich war eigentlich im besagten Thread ...
Beitrag vom 28.02.2022 - 00:18 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2423 Beiträge)
Sie gehen der Verschlagenheit eines W. Putin bis heute genauso auf den Leim, wie die meisten Mitglieder des deutschen Bundestages 2001 ... an vorderster Front der damalige Kanzler G. Schröder. Hören Sie doch bitte auf, diese Rede als "Zeichen und Hoffnung auf zukünftige, engere Zusammenarbeit" zu bezeichnen. Sie war nichts anderes, als der erste Versuch dieses eiskalten Geheimdienst-Offiziers, Deutschland näher an Russland heran zu führen und gleichzeitig aus Europa herauszulösen, was ja zuletzt mit NordStream 2 auch schon weit fortgeschritten war. Mit Demokratie und Freiheit hatte er zu keiner Zeit etwas im Sinn, wie naiv kann man sein?
Putin dürfte in seinen Dresdner Jahren die Psyche dieses Landes ausgiebig studiert und viel Genugtuung empfunden haben, als ihm die Parlamentarier in ihrem Traum vom Weltfrieden stehend applaudierten.
Bis zum heutigen, dritten Tag des russischen Angriffskrieges hat es gedauert, bis die deutsche Politik endlich aus diesem Traum aufgewacht ist - trotz einer Vielzahl von Warnungen aus den Ländern, die 45 Jahre lang russische "Friedens"truppen "genießen" durften.

Haben Sie meine letzten Post nicht gelesen?

Ich habe diesen Post gelesen.
Sie sind immerhin bisher der einzige hier, der seine Einschätzung der Situation offen korrigert hat. Andere haben einfach stillschweigend ihnen mittlerweile wohl peinlich Posts nachträglich gelöscht.

Alledings ist glaube ich weniger eine Entschuldigung angebracht als tatsächlich ein Verständnis der Vorgehensweise und der langfristigen Planung eines KGB Offiziers.

Und trotzdem glaube ich das der Putin von heute nicht der von 2001 ist. Wir hätten ihn damals beim Wort nehmen sollen.

Das haben ja viele getan, mit dem Effekt, dass Deutschland jahrelang eine härtere Haltung gegen Russland in der EU und in der NATO be-/verhindert und heute massive wirtschaftliche Abhängigkeiten von Russland hat.
Und das war möglicherweise genau das, was die letzten 20 Jahre von Russland vorbereitet wurde.
Über konziliante Reden im Ausland
Über die Fianzierung rechter Parteien wie der FN und der AfD
Über aktive Spaltungsversuche der EU/NATO über zB Deutschland und die Türkei
Über russische Propaganda wie RT
>
Darüber kann man geteilter Meinung sein.

Aber, ich wiederhole mich, hoffentlich haben wir später überhaupt noch Gelegenheit darüber zu diskutieren.
Ich weiß nicht ob ich gerade froh sein soll in Lateinamerika zu sein.
Ich habe schlicht und einfach Angst.

Aber hätte, wäre, kann ... alles ohne Bedeutung heute.

Jetzt gilt es mit aller Macht einen Weltkrieg III. zu verhindern!

Vollkommen richtig.
Aber basierend auf den vergangenen Erfahrungen mit aggressiven Diktaturen helfen da nur klare Ansagen und kein wischiwaschi rumlavieren.

Deshalb teile ich Ihre, in einem anderen Thread, geschriebene Meinung: ja es ist richtig (und erstaunlich!) das unsere Regierung so schnell handelt.
Beitrag vom 28.02.2022 - 05:26 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2423 Beiträge)
Hochinteressanter Kommentar zum Thema:

 https://www.spiegel.de/panorama/krieg-in-der-ukraine-und-der-vergleich-mit-1914-a-efad9f8a-84fb-4ea3-b343-fbee8dcf3b49

Es ist nicht alles nur schwarz und weiß.

Beitrag vom 28.02.2022 - 13:08 Uhr
UserEricM
User (5539 Beiträge)
Hochinteressanter Kommentar zum Thema:

 https://www.spiegel.de/panorama/krieg-in-der-ukraine-und-der-vergleich-mit-1914-a-efad9f8a-84fb-4ea3-b343-fbee8dcf3b49

Es ist nicht alles nur schwarz und weiß.

Sicher nicht, aber die Anzahl der beteiligten Aggressoren (1) und die lausig konstruierte Ausrede für den Angriff mit einer massiven Übermacht auf einen deutlich unterlegenen Nachbarn erinnern mich statt an 1914, wie der Autor des Artikels meint, mehr an 1939.

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 15:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.02.2022 - 15:04 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2423 Beiträge)
Hochinteressanter Kommentar zum Thema:

 https://www.spiegel.de/panorama/krieg-in-der-ukraine-und-der-vergleich-mit-1914-a-efad9f8a-84fb-4ea3-b343-fbee8dcf3b49

Es ist nicht alles nur schwarz und weiß.

Sicher nicht, aber die Anzahl der beteiligten Aggressoren (1) und die lausig konstruierte Ausrede für den Angriff mit einer massiven Übermacht auf einen deutlich unterlegenen Nachbarn erinnern mich statt, wie der Autor des Artikels meint, 1914 mehr an 1939.

Da haben Sie Recht.

Was ich an dem Artikel so interessant finde: der Autor, der ja immerhin mal im obersten Verfassungsgericht saß und m.E. definitiv nicht als "Putin -Freund" zu sehe ist, beleuchtet Facetten und Zusammenhänge an die unsereiner gar nicht denken würde.
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