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Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 13.07.2009 - 15:00 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
interessant ist es insbesondere, dass auf den Routen von "Routen von Wien nach Frankfurt am Main, Köln, München, Zürich und Genf" es zu einer Einschränkung des Wettbewerbs kommen könnte.

Auf den genannten Strecken treten die AUA und Lufthansa sowieso de facto wie eine einzige Airline auf. Außerdem gibt es auf den meisten noch die Konkurrenz durch Niki oder hausintern durch germanwings. Und VIE-FRA fliegt - allerdings auch im Codesharing mit AUA und LH- die Adria Airways 3x täglich.
Weiterhin wurden ja bereits Zugeständnisse an Wettbewerber gemacht, als die Zusammenarbeit zwischen AUA und LH begann.

Trotzdem bin ich der Ansicht, dass AUA bei AF-KLM besser aufgehoben wäre, da sie dort das Streckennetz wesentlich sinnvoller ergänzen würde als bei LH.
Aber es ist nicht die Aufgabe der EU-Wettbewerbshüter, unternehmerische Entscheidungen zu überprüfen, sondern nur sicherzustellen, dass der Wettbewerb erhalten bleibt. Und da sich bei einer Übernahme der AUA durch LH vermutlich für den Kunden gegenüber dem Status Quo gar nichts ändern würde, ist das Verhalten der EU-Wettbewerbshüter auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar.
Es ist wahrscheinlich, dass es noch weitere Gründe gibt, die in diesem Artikel nicht genannt werden.

In dem Falle einer Insolvenz der AUA besteht im übrigen viel mehr die Gefahr eines eingeschränkten Wettbewerbs, da dann mit einer stark verkleinerten AUA gerechnet werden kann.
Beitrag vom 13.07.2009 - 15:09 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
Preisabfrage über Airline-direct.de
FRA-VIE 09.08. Hinflug 10.08. Rückflug (hier nur Direktflüge und günstigster Preis angegeben, das Ergebnis ist nicht repr.)

Preise:
Air Berlin/Niki: 150,50 %u20AC
Adria Airways: 213,27 %u20AC
AUA: 292,27 %u20AC
LH: 292,27 %u20AC

Soviel zum Thema Wettbewerb zwischen AUA und LH.
Beitrag vom 13.07.2009 - 15:56 Uhr
UserInteluser
none
User (3 Beiträge)
Nun, sollte das ganze Platzen, wird es sicher Lustig. Wenn die Airline dann komplett verschwindet, haben zumindest viele Österreicher Grund sich bei der EU zu bedanken das sie keinen Arbeitsplatz mehr haben...
Beitrag vom 13.07.2009 - 16:11 Uhr
UserNobody
User (34 Beiträge)
Falsch, die Österreicher sollen sich bei Michaelis, der Regierung und Lufthansa für den Verlust ihrer Arbeitsplätze danken. Das ganze Verfahren ist von Anfang an nicht korrekt gelaufen.
Angesichts der Krise und auch der schlechten Lage von BMI und AUA, will LH eher das Geld bei BMI investieren.
Beitrag vom 13.07.2009 - 16:20 Uhr
UserInteluser
none
User (3 Beiträge)
die BMI übrnahme stand vor kurzem noch vorm scheitern weil LH nicht mehr wollte...
Beitrag vom 13.07.2009 - 17:25 Uhr
Userunregistriert
Kontrollör
User (139 Beiträge)
Ich persönlich finde es nicht schwer zu raten, was passiert wenn der Deal platzt: AUA ist pleite, geht in Insolvenz. Vorbild Swiss und Alitalia: Eine neue AUA wird gegründet, die einen internationalen großen Partner sucht. LH wird sich dann ein angenehmes Stück vom Kuchen nehmen. Ergebnis: Man ist für weniger Geld als jetzt an einer kleineren und gesünderen Airline als jetzt beteiligt. Die Wettbewerbsregeln werden dann wohl kaum genauso streng sein wie bei einer Übernahme der jetzt größeren AUA...
Beitrag vom 14.07.2009 - 13:09 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Kann jemand im Forum Auskunft geben über weiterführende Literatur betreff der Grundlagen der strategischen Unternehmens- und Marktpolitik von Airlines in Europa ? Kollidieren hier kartellartige Vorgänge mit zwischenstaatlichen Interessen und wie wurde das in der Vergangenheit gelöst ?
Beitrag vom 14.07.2009 - 13:14 Uhr
Usertraveller
User (47 Beiträge)
@ VB: Ja, da stimme ich zu, kann ebenfalls nicht verstehen, warum die Kommission ausgerechnet nach D und CH Probleme sieht. Das Joint Venture von OS und LH tritt ja schon länger praktisch wie eine Fluglinie auf. Nach CH gibts jetzt schon Kooperationen mit der LX. Und eines hat der Markt gezeigt: Steigen wo die Flugpreise, dann werden diese Destinationen für Billigflieger interessant. Wenn ich mich richtig erinnere, waren die FRA-Flüge ex VIE um einiges teurer, bevor HG die Strecke ins Programm aufgenommen hat.

Und was AF-KL betrifft: Auch da stimme ich zu. Durch den Bündniswechsel wären die Kosten in den ersten Jahren sicher höher. Allerdings haben die Franzosen ja immer wieder betont, dass VIE als Subhub für Osteuropa und Zentralasien sehr interessant wäre. Und dort ist das Skyteam nicht gerade überrepräsentiert. Ich gehe davon aus, dass auch der Langstreckenverkehr nach Wien davon profitieren könnte.

@ Nobody: Bitte nicht den Herrn M. erwähnen. Ist nicht gut für meinen Blutdruck :wink: Die OS-"Privatisierung" ist wirklich ein Beispiel aus dem Lehrbuch, wie man etwas gründlich in den Sand setzt. :evil: