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Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 02.11.2016 - 08:15 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Herrje, wer sorgt denn für solche Abkommen und solch eine desaströse Darstellung in den Medien? Der Eindruck ist hier: den Mitarbeitern wurden 700 Mio. Euro an bereits zurück gestellten Rentengeldern weggenommen und diese 700 Mio. stattdessen 1 zu 1 als zusätzlicher Gewinn ausgeschüttet.

Das Lufthansa seine Rentenvereinbarungen grundlegend neu aufstellen muss, ist unbestritten. Spohr packt da die richtigen Themen an. Mir ist auch klar, dass eine Rückstellung etwas anderes ist als von Mitarbeitern angespartes Geld. Aber trotzdem sehe ich keinen Sinn darin, 700 Mio., die in der Vergangenheit von Lufthansa zurück gestellt wurden, die bilanziell schon "abgerechnet" waren, nun wieder aus dem Rententopf der Mitarbeiter zu nehmen.

Und dann sagt man nicht, dass man mit dem Geld nun zusätzliche Investitionen stemmen kann, sondern weist das nur als zusätzlichen Gewinn aus? Katastrophale Außendarstellung.
Beitrag vom 02.11.2016 - 08:37 Uhr
Userstrato
User (97 Beiträge)
Was heißt Außendarstellung? Ist es nicht so, wie Sie selber schreiben: Bereits eingezahlte Beträge werden wieder aufgelöst, als Gewinn verbucht und in Form von Boni an Manager und in Form von Dividende an die Stakeholder verteilt?
Ist nicht sarkastisch gemeint. Ich verstehe es wirklich nur so!
Beitrag vom 02.11.2016 - 09:02 Uhr
UserFragensteller
User (15 Beiträge)
Ich dachte bisher es ginge bei den Renten darum eine steigende Belastung für die Lufthansa abzuwenden. So wie ich das hier verstehe macht LH auch Gewinn mit dem Tarifabschluss. Sehe ich das falsch?
Beitrag vom 02.11.2016 - 09:12 Uhr
UserDavid_B
User (596 Beiträge)
Da wurde kein Geld aus irgendeinem Rententopf genommen. Geld wurde für Renten vorsorglich "reserviert". Da dies nun nicht mehr erforderlich ist, wird die Rückstellung dafür aufgelöst.
Beitrag vom 02.11.2016 - 09:25 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Was heißt Außendarstellung? Ist es nicht so, wie Sie selber schreiben: Bereits eingezahlte Beträge werden wieder aufgelöst, als Gewinn verbucht und in Form von Boni an Manager hund in Form von Dividende an die Stakeholder verteilt?
Ist nicht sarkastisch gemeint. Ich verstehe es wirklich nur so!

Dann vergessen Sie bitte die Mitarbeiter nicht. Die Gewinnbeteiligungen sind, je nach Berufsgruppe, fünfstellige Beträge.
Beitrag vom 02.11.2016 - 09:32 Uhr
UserFragensteller
User (15 Beiträge)
Handelt es sich bei den 700Mio um Einmaleffekte oder wird Lufthansa die Summe jedes Jahr einsparen?
Beitrag vom 02.11.2016 - 09:52 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
>Aber trotzdem sehe ich keinen Sinn darin, 700 Mio., die in der Vergangenheit von Lufthansa zurück gestellt wurden, die bilanziell schon "abgerechnet" waren, nun wieder aus dem Rententopf der Mitarbeiter zu nehmen.

Das ist noch nicht der Rententopf der Mitarbeiter. Das ist Geld das LH für voraussichtliche Ausgaben der Renten zurückgestellt hat aber immer noch LH gehört.

Zur Klarstellung ein Beispiel: Stellen sie sich vor sie haben ein Haus und das Dach muß in 2 Jahren renoviert werden. Sie schätzen den Aufwand auf 100.000,- Euro und legen den Betrag auf ein Festgeldkonto als Rückstellung. Gehört das damit schon dem Handwerker der später die Reparatur ausführt? Natürlich nicht. Kostet die Reparatur dann nur 70.000,- Euro bleiben 30.000,- übrig und man kann diesen Teil der Rückstellung auflösen und für anderes verwenden.

Und dann sagt man nicht, dass man mit dem Geld nun zusätzliche Investitionen stemmen kann, sondern weist das nur als zusätzlichen Gewinn aus? Katastrophale Außendarstellung.

Eine direkte Verpflichtung das umgehend in Investitionen zu wandeln gibt es nicht. Es erhöht aber den finanziellen Spielraum dafür. Zudem hat diese Rückstellung (als sie gebildet wurde) ja den Gewinn entsprechend gemindert. Als wird da nur eine frühere Maßnahme rückgängig gemacht. Von einer katastrophalen Außendarstellung kann man nur sprechen wenn man die Realität nicht einordnen will oder kann.
Beitrag vom 02.11.2016 - 11:39 Uhr
Userflydc9
User (796 Beiträge)
Auch an die Vorruhestands-Rücklagen der Piloten ("Rente mit 55) muss Spohr ran, wenn er es schafft , diese "Goodies" abzuschaffen, spült ihm das 4 MILLIARDEN Euro in die Kasse.
Damit wäre dann die Airline besser aufgestellt gegen Konkurrenz a la Ryanair und Emirates. - die der LH mittlerweile das Leben SEHR schwer machen
Beitrag vom 02.11.2016 - 12:23 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Handelt es sich bei den 700Mio um Einmaleffekte oder wird Lufthansa die Summe jedes Jahr einsparen?

Das dürfte nur einmalig sein. Ohne diesen Deal hätte LH in den Folgejahren aber vermutlich noch mehr Rücklagen bilden müssen die jetzt so nicht mehr notwendig sind. Das alles zeigt welche Belastungen LH aus früheren Vereinbarungen mit sich herum schleppt die alle Neugründungen LCCnicht haben. Da gibt es das alles nicht. Mit denen kämpft LH aber an einer Preisfront.

Bleibt zu hoffen das auch bei den Piloten eine Übereinkunft irgendwann möglich sein wird. Auf lange Sicht stärkt das auch den Ast auf dem dieser Personenkreis sitzt. Aber bitte verlangt cvon mir keine konkreten Vorschläge. Das Thema ist zu komplex und von außen nicht zu beurteilen. Inzwischen spielen vermutlich Emotionen eine große Rolle. Für die Vernunft sollte es aber nie zu spät sein.
Beitrag vom 02.11.2016 - 12:38 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Auch an die Vorruhestands-Rücklagen der Piloten ("Rente mit 55) muss Spohr ran, ....

Nur zur Klarstellung (zum x. male :>( ) Vorruhestandsregel für Piloten: AB frühestens 55 Jahre wenn der Durchschnitt des Jahres 58 Jahre nicht unterschreitet. Also nicht MIT 55.
Beitrag vom 02.11.2016 - 17:51 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Auch an die Vorruhestands-Rücklagen der Piloten ("Rente mit 55) muss Spohr ran, wenn er es schafft , diese "Goodies" abzuschaffen, spült ihm das 4 MILLIARDEN Euro in die Kasse.
Damit wäre dann die Airline besser aufgestellt gegen Konkurrenz a la Ryanair und Emirates. - die der LH mittlerweile das Leben SEHR schwer machen

Ganz einfach: Jedem Piloten mit 55 eine kleine Pille für das Unternehmen- und sozialverträgliche Ableben geben.

Keine ÜV, keine Betriebsrente, keine gesetzliche Rente UND niemals ein Endstufengehalt zu zahlen.

Problem gelöst!

Wer Ironie findet, darf sie behalten.

Selten so ein flachen Sch.. gelesen...

Dieser Beitrag wurde am 02.11.2016 17:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.11.2016 - 23:30 Uhr
UserAri
User (1 Beiträge)
>Aber trotzdem sehe ich keinen Sinn darin, 700 Mio., die in der Vergangenheit von Lufthansa zurück gestellt wurden, die bilanziell schon "abgerechnet" waren, nun wieder aus dem Rententopf der Mitarbeiter zu nehmen.

Das ist noch nicht der Rententopf der Mitarbeiter. Das ist Geld das LH für voraussichtliche Ausgaben der Renten zurückgestellt hat aber immer noch LH gehört.

Zur Klarstellung ein Beispiel: Stellen sie sich vor sie haben ein Haus und das Dach muß in 2 Jahren renoviert werden. Sie schätzen den Aufwand auf 100.000,- Euro und legen den Betrag auf ein Festgeldkonto als Rückstellung. Gehört das damit schon dem Handwerker der später die Reparatur ausführt? Natürlich nicht. Kostet die Reparatur dann nur 70.000,- Euro bleiben 30.000,- übrig und man kann diesen Teil der Rückstellung auflösen und für anderes verwenden.

Und dann sagt man nicht, dass man mit dem Geld nun zusätzliche Investitionen stemmen kann, sondern weist das nur als zusätzlichen Gewinn aus? Katastrophale Außendarstellung.

Eine direkte Verpflichtung das umgehend in Investitionen zu wandeln gibt es nicht. Es erhöht aber den finanziellen Spielraum dafür. Zudem hat diese Rückstellung (als sie gebildet wurde) ja den Gewinn entsprechend gemindert. Als wird da nur eine frühere Maßnahme rückgängig gemacht. Von einer katastrophalen Außendarstellung kann man nur sprechen wenn man die Realität nicht einordnen will oder kann.

Das Beispiel mit dem Dach gefällt mir!
Es ist also so, dass ich mir für das Dach 30000€ einsparen kann weil ich es statt vom Dachdecker vor Ort ( der Steuern und Sozialabgaben zahlt und ausserdem Azubis ausbildet) von der Truppe vom rumänischen Arbeiterstrich machen lasse.
Dem Dachdevker habe ich natürlich fairerweise angeboten es auch für billiger zu machen.