Beitrag vom 13.09.2024 - 08:52 Uhr
Es ist ja schön, dass sich Gewerkschaften so rührend um mehr Geld und den Erhalt der eigenen Macht kümmern. Aber warum - insbesondere bei Boeing - kümmern sich Gewerkschaften nicht mal um Soft-Facts, wie eine Forderung über einen geeigneten Qualitäts-Verbesserungs-Prozess und hängen eine Gehaltsforderung an die (langfristige) Chancen des Unternehmens zu überleben. Sie denken damit genauso weit (oder kurz) wie die jeweiligen Unternehmensführungen.
Beitrag vom 13.09.2024 - 09:33 Uhr
Es ist ja schön, dass sich Gewerkschaften so rührend um mehr Geld und den Erhalt der eigenen Macht kümmern. Aber warum - insbesondere bei Boeing - kümmern sich Gewerkschaften nicht mal um Soft-Facts, wie eine Forderung über einen geeigneten Qualitäts-Verbesserungs-Prozess und hängen eine Gehaltsforderung an die (langfristige) Chancen des Unternehmens zu überleben. Sie denken damit genauso weit (oder kurz) wie die jeweiligen Unternehmensführungen.
Das scheint ein globales Ding zu sein, sich den Ast abzusägen, auf dem man sitzt.
Beitrag vom 13.09.2024 - 10:02 Uhr
Das ist in diesem Fall zum Glück kein Henne-Ei-Problem.
Schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen waren nämlich zuerst vorhanden, weil sich weltweit gewisse Kreise (Adel, Klerus, usw.) aus welchen Gründen und durch welche Möglichkeiten auch immer Privilegien gegenüber recht großen Teilen der Bevölkerung haben herausgenommen.
Dagegen richteten und richten sich all jene Aufstände, gewwerkschaftliches Organisieren, Revolutionen, Umstürze, usw.
Das menschenwürdige angemessene Überleben zu sichern ist und bleibt fern jeder "Ast absägen auf dem man sitzt" Romantik, die seitens BWL-gesteuerter neo-kapitalistisch gesinnter Berater/Geschäftsführer stets bemüht wird, um die Kostenseite von Arbeit ums Verrecken zu senken.
Ob und wie dabei Menschen auf der Strecke bleiben, ist diesem "Gesindel" (Zitat Volker Pispers) oft absolut zweitrangig.
Es ist natürlich der feuchte Traum von derlei Kreisen, Menschen als Human Ressources im engsten Sinne zu betrachten.
Ressouren dienen ja schließlich der Ausbeutung.
Zum Glück sind diese Zeiten vorbei und es gibt Gewerkschaften und politische Strömungen, die nicht (mehr) blind der Religion Kapital hinterherlaufen.
Das ist nämlich die schöne Seite von "globalen Dingen".
Beitrag vom 13.09.2024 - 10:28 Uhr
Aber warum - insbesondere bei Boeing - kümmern sich Gewerkschaften nicht mal um Soft-Facts, ...
Das haben die Gewerkschaften seit Jahrzehnten getan und von Boeing niedergebügelt. Die Produktion der 787 wurde in ein Bundesstaat verlagert, wo es keine Gewerkschaften gab. Die Qualitätsverluste sind zu 100 % dem Boing-Management geschuldet.
Sie denken damit genauso weit (oder kurz) wie die jeweiligen Unternehmensführungen.
Ein Arbeitnehmer ist bei weitem nicht so flexible wie ein Manager, der nach dem Ausplündern einer Firma zur nächsten zieht. Ein großes finanzielles Polster wie der Vorstand hat kaum ein Arbeitnehmer bei Boeing. Sie legen den Arbeitern die selbe Gier- frisst-Hirn Einstellung nahe wie den Boing-Managern. Wie weit ging die Gehaltsentwicklung bei den Arbeitern und den Managern in den letzten 20 Jahren auseinander und wie wollen Sie das begründen? Besser Arbeit im Management bei Boing?
Beitrag vom 13.09.2024 - 11:47 Uhr
Es ist ja schön, dass sich Gewerkschaften so rührend um mehr Geld und den Erhalt der eigenen Macht kümmern. Aber warum - insbesondere bei Boeing - kümmern sich Gewerkschaften nicht mal um Soft-Facts, wie eine Forderung über einen geeigneten Qualitäts-Verbesserungs-Prozess und hängen eine Gehaltsforderung an die (langfristige) Chancen des Unternehmens zu überleben. Sie denken damit genauso weit (oder kurz) wie die jeweiligen Unternehmensführungen.
Also hierzulande sind die Themen um die sich eine Gewerkschaft kümmern _darf_ gesetzlich eng begrenzt.
Schneidet sonst in die "unternehmerische Freiheit" ein ...
Beitrag vom 13.09.2024 - 21:12 Uhr
Das ist unbestritten und auch zum Teil richtig. Es darf sich keine Streikforderung ergehen a la "Boeing soll ab sofort nur noch E-Bikes anbieten". Aber es kann ja ein Anreizsystem mit Vergütungsschwellen sein - mal ganz ins Unreine: 25% wie von Boeing geboten, unter der Maßgabe, dass der Vorstand Prozesse zur Verbesserung der Arbeitssituation (physich wie psychisch) etabliert. Bei Nichterfüllung rückwirkend noch mal 15% on top." Glaube nicht, dass es in den USA - wo die Kompetenzen ohnehin noch viel weitreichender sein können - als auch hierzulande jemanden ernsthaft verhindern könnte.
Bitte nicht auf meine Zahlen oder konkreten Gegenforderung einhaken, das sind Beispiele.
Beitrag vom 13.09.2024 - 23:56 Uhr
Es ist ja schön, dass sich Gewerkschaften so rührend um mehr Geld und den Erhalt der eigenen Macht kümmern. Aber warum - insbesondere bei Boeing - kümmern sich Gewerkschaften nicht mal um Soft-Facts, wie eine Forderung über einen geeigneten Qualitäts-Verbesserungs-Prozess und hängen eine Gehaltsforderung an die (langfristige) Chancen des Unternehmens zu überleben. Sie denken damit genauso weit (oder kurz) wie die jeweiligen Unternehmensführungen.
Das scheint ein globales Ding zu sein, sich den Ast abzusägen, auf dem man sitzt.
Die "Boeing bietet 25%" sind halt auch wieder nur eine Spin-Wahrheit ...
Das Angebot bezieht sich tatsächlich auf insgesamt 4 Jahre (also 6,2% pro Jahr) und im Gegenzug fallen Boni weg und verpflichtende Überstunden werden festgeschrieben. Im Endeffekt landet man dann bei durchaus moderaten 2-3% pro Jahr, die den fehlenden Gahaltsanstieg während der Inflation der letzten 16 Jahre nicht kompensieren können und schon gar nicht der phantastische Deal sind als der sie dargestellt werden.
https://arstechnica.com/tech-policy/2024/09/boeing-workers-strike-rejecting-deal-that-cut-bonuses-compromised-wage-demands/
Beitrag vom 14.09.2024 - 01:07 Uhr
Wann gab es die letzte Lohnanpassung bei Boeing?
2023? 2020? 2015?....(2008)
Damals gab es einen langen Streik...siehe Link!
McNerney, Muilenberg und Calhoun konnte ihre Ziele und damit ihre Boni auch nur erzielen, weil die MA nichts vom Kuchen abbekommen sollten - gemäss Tarifvertrag. Jetzt wird halt - wie erwartet - die Rechnung gestellt.
Der Aufsichtsrat und Ortberg wussten, was auf sie zukommen wird.