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Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 03.07.2012 - 13:42 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
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mal wieder einer dieser liederlichen berichte. wenn der gesamtmarkt mit einem wert von 4,5 Billionen angesetzt wird, dann ist mehr als die hälfte davon wohl auch 2,5 Billionen (und nicht Milliarden!). es ist mir u erklärlich, dass man seinen text nicht liest vor veröffentlichung. so kann man sich jedenfalls auf keine zahl mehr verlassen.

saludos a todos

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography // design // madrid
Beitrag vom 03.07.2012 - 14:56 Uhr
UserGebrüder Wright
Ingenieur
User (409 Beiträge)
Mal ganz nebenbei, woher soll der benötigte Treibstoff in der Menge zu einem Preis bezogen werden, dass sich ein globaler Otto normal Bürger, mit einem weitaus geringeren durchschnittlichen Einkommen als das eines Europäers, den Flug überhaupt bezahlen kann? Die neuen Treibwerkskonzepte unter dem Deckmantel (NEO und MAX) sind ja im Grunde nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Prognosemodelle finde ich schön und gut, aber berücksichtigen diese auch die endliche Ressource Erdöl? Sicherlich würden mehr Menschen das Flugzeug nutzen wenn der Preis noch günstiger wäre. Aber der Trend geht nun mal in die andere Richtung, dass das Fliegen teurer wird. In Deutschland habe ich das Gefühl bekommen, dass das Streckenangebot zurückgegangen ist. Die roten Zahlen von kleinen und sogar großen Airlines sprechen da eigentlich für sich.
Daher frage ich mich nochmals, womit möchte man das Flugzeug konkurrenzfähig machen wenn der Treibstoffpreis weiter steigt und aktuell kein alternativer Treibstoff angeboten wird?
Beitrag vom 03.07.2012 - 15:37 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Daher frage ich mich nochmals, womit möchte man das Flugzeug konkurrenzfähig machen wenn der Treibstoffpreis weiter steigt und aktuell kein alternativer Treibstoff angeboten wird?
@Gebr. Wright: Die Frage ist so berechtigt wie die Prognose blauäugig, freundlich gesagt.
Boeing weiß ganz genau, dass sie für die nächste Airlinergeneration eine völlig neue Antriebstechnik brauchen, die heute noch nicht mal absehbar, geschweige denn verfügbar ist. Die rechnen da einfach einen Bedarf aus (inklusive Ersatz) und gehen davon aus, dass sie die Technik dann schon irgendwie in den Griff kriegen. Völlig spekulativ: Die Kosten und damit auch der Marktwert des prognostizierten Liefervolumens. Das 787.Programm gibt dazu ja schon den rechten Vorgeschmack. Aber so funktioniert halt Wirtschaft, erst setzt man (spekulative) Rahmendaten und dann werkelt man drauf zu, im guten Glauben, dass dann (zwangsläufig) alle mitmachen. Dollar, Euro und Yuan inklusive. Und selbstverständlich auch das Klima.

LG aus dem brütend heißen Wien
Bob

Beitrag vom 03.07.2012 - 22:19 Uhr
Userfbwlaie
User (4894 Beiträge)
@bob.gedat,

ohne diese Prognosen könnte Boeing (und natürlich auch Airbus usw.) intern gar nicht begründen, weshalb ein ganz neues Flugzeug benötigt wird, dafür viel Geld benötigt wird und dieser finanzielle Einsatz auch in Profit umgesetzt werden kann.
Die Triebwerkshersteller haben eine weitere Schätzung und können Geld in Forschung und Entwicklung investieren,,,
Eine Garantie sind diese Prognosen sicherlich nicht - was auch bekannt ist.Bis jetzt konnte man damit gut leben.

Beitrag vom 04.07.2012 - 00:25 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
ohne diese Prognosen könnte Boeing (und natürlich auch Airbus usw.) intern gar nicht begründen, weshalb ein ganz neues Flugzeug benötigt wird, dafür viel Geld benötigt wird und dieser finanzielle Einsatz auch in Profit umgesetzt werden kann.
Eine Garantie sind diese Prognosen sicherlich nicht - was auch bekannt ist. Bis jetzt konnte man damit gut leben.
@fwblaie: Bis jetzt hat das relativ gut funktioniert, das stimmt, klar. Weil die technologische Entwicklung überschaubar war, und strategisch steuerbar, ohne vitalen Zeitdruck (im Gegensatz zu den Kriegen, als diese Technologien entstanden!!).

Mit der nächsten Generation geht's jetzt aber in eine Grauzone, die praktisch unkalkulierbar ist. Selbst die 20% Innovation einer 787 haben das Projekt schon extrem unter Druck gebracht, die Kunden inklusive. 1000 Orders sind fein, nur weiß heute, drei Jahre nach dem Erstflug, immer noch keiner, wann die auch geliefert werden. Fakt. Und bei der 350 wird's nicht viel anders aussehen.

NG heißt aber mindestens 50%, Triebwerke, Zelle, Aerodynamik, Steuerung, Systeme, die künftig nicht nur marktgerecht, sondern vor allem auch umweltgerecht funktionieren müssen, in einem politischen Umfeld, das selber elementar im Umbruch ist. Da auf tradierte Strategien zu setzen, wie Marktplanung und 'verläßliche' Technik, kann Leadern wie Boeing, Airbus & Co leicht das Genick brechen. Die Asiaten, Araber, Russen werden darauf keine Rücksicht nehmen, ganz einfach weil sie keine tradierten Strategien haben, die können was völlig Neues machen und das werden sie auch. Ohne die Erfahrung des Westens werden sie das aber nicht schaffen, auch klar. Auf der ISS wird ja schon brav gelernt, wie man sowas macht.

Ich seh die CMO's eher als Kompass für die Investoren, aber nicht als Map für die Macher. Und als Instrument für die Entwicklung völlig neuer Formen industrieller Zusammenarbeit, global. M.E. wird allein schon der projizierte Kapazitätsbedarf das schlicht und einfach erzwingen. Und natürlich auch der Kapitalaufwand.

Dieser Beitrag wurde am 04.07.2012 09:49 Uhr bearbeitet.