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Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Boeing will Werk des Zulieferers Vou...

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 02.07.2009 - 11:36 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Wenn ich mir die Airbusstrategie anschaue, mit der immer mehr Fertigung an externe Zulieferer vergeben wird, stelle ich mir die Frage: Warum sollte das bei Airbus besser laufen als bei Boeing?
Mit der Verlagerung der riesiger Arbeitspakete an externe Zulieferer im letzten und in diesem Jahr und weiterer Verlagerungen aus der Bremer Airbusfertigung werden diese Probleme massiv auch auf Airbus zukommen. Besonders wenn die Lieferantenpreise unrealistisch gedrückt werden. Die weitere Verlagerung von Teilen dieser Arbeiten an Billigproduzenten in Osteuropa durch die Zulieferer gibt mir vor diesem Hintergrund wirklich zu denken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Airbus seine Prozesse und Lieferanten derart gut führt, dass hier nicht das gleiche Debakel wie bei Boeing passieren wird.
Mal sehen wie lange es dauert, bis die ersten Manager bei Airbus die diese Entscheidungen getroffen haben einen "goldenen Handschlag" bekommen und weggelobt werden!?

Aus dem Artikel:
"Manche Partner haben wirklich erhebliche Schwierigkeiten gehabt, die Baugruppen in guter Qualität zu liefern."

Mein Kommentar (aus eigener Erfahrung)
Da sagt sich doch mancher kurzsichtige Manager von heute:
"Scheißegal, Hauptsache der Preis hat gestimmt".

Schließlich stehen die Preise ganz oben bei den Zielvereinbarungen.
Beitrag vom 02.07.2009 - 15:06 Uhr
UserInside Man
Moderator
zwei Punkte fallen mir spontan ein

1) Supply Chain Quality - wird bei Airbus streng controlled und funktioniert

2) die "großen" Zulieferer für die A350 sind AEROLIA und PREMIUM AEROTECH, also EADS Töchter und ex-Airbus Werke. Du wirst doch hoffentlich zugeben, daß man an der Stelle weniger Probleme erwarten darf, als Boeing bei der 787, oder?
Beitrag vom 02.07.2009 - 15:56 Uhr
Userflyguy_hh
User (58 Beiträge)
Wieso sollte Airbus da weniger Probleme haben ? Glaubst du Boeing kontrolliert die Zulieferer nicht und glaubst du wirklich die hätten nicht gedacht das alles in Ordnung ist ? Diese ich nenn es mal "Airbus-Arroganz" wird noch ziemlich teuer nach hinten losgehen. und womit ? Mit Recht !

Es koset nunmal einen gewissen Betrag, Flugzeuge herzustellen und irgendwo gibt es eine Grenze, wie man die Herstellungskosten drücken kann. Je billiger eine Arbeitskraft ist, desto mehr leidet die Arbeitsqualität und Qulifikation. Geh doch mal durch die Halleen und frag die Leiharbeitskräfte was die gelernt haben, wenn du schon inside bist. Kann es denn sein, dass da Bäcker und Fliesenleger die Flieger zusammennageln !?

Aber wie gesagt, hauptsache Billig und der Manager hat seine Zielvereinbarung erfüllt !

KASPERKRAM der sich einestages ganz sicher rächen wird. Lieber jetzt aus den Fehlern der anderen (Boeing) lernen und umdenken !!!
Beitrag vom 02.07.2009 - 16:10 Uhr
User
User ( Beiträge)
[quote]Kann es denn sein, dass da Bäcker und Fliesenleger die Flieger zusammennageln !?[/quote]

Kann ich bestätigen, die meisten haben Luftfahrtberufe bzw Artverwandte Berufe gelernt und die wenigen, die es nicht haben, arbeiten in den Kantinen, der Werkserhaltung und den Reinigungsfirmen.

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 02.07.2009 - 17:31 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Falls es einige noch nicht bemerkt haben, die gesamte Deutsche Wirtschaft ja die gesamte Weltwirtschaft beruht auf Arbeitsteilung. Die Frage ist nur wo ist die optimale Grenzlinie.

Bei Autos fallen mir da spontan etliche Bauteile/Materialien ein die extern gefertigt werden: Reifen, Felgen, Kühler, Anlasser, Lichtmaschine, Wasserpumpe, Elektr. Einspritzung, Sitze, Tachometer, Klimaanlage, Radio/Navi, Glasscheiben, Schiebedach, Kabelbäume und und und.
Daran stört sich niemand

Das Problem bei Großbauteilen ist aber, die Fehler treten erst am Montageort und teilweise erst bei der Endmontage auf. Das Ding mal eben zurück nach Japan schicken ist nicht so einfach bzw. dann liegt das Kind schon im Brunnen.

Es war mal meine Aufgabe dafür zu sorgen das die Kunden immer rechtzeitig mit Produkten versorgt wurden. Wenn das nicht geklappt hätte wäre u. Umständen eine ganzes großes Werk stillgestanden. Im Normalfall wurden Alltagsprobleme per Telefon oder Mail gelöst. Wenn es sehr eng wurde gab es manchmal nur die Möglichkeit alle Beteiligten von Produktion, Transport und Qualitätssicherung persönlich an einen Tisch zu bitten und im direkten Gespräch aller wurde dann nach Lösungen gesucht und praktisch immer gefunden. Lösungen die sich am Telefon nicht so einfach oder gar nicht erreichen ließen. Dabei sprachen alle Deutsch und die Fertigung war zwar schwierig aber kein Neuland sondern laufende Produktion.

Was ich damit sagen will ist: Die direkte Abklärung zwischen Ideengeber Boeing und den Überseeproduzenten ist auf dem kurzen Weg einfach nicht möglich. Persönliche Präsenz ist auch heute oft durch nicht zu ersetzen. Boeing Manager sprechen meist kein japanisch oder italienisch und die oft kein oder nur ungenügendes Englisch. Das mag für die Bestellung von Briefpapier ausreichen, erschwert aber die Abklärung sehr schwieriger technischer Fragen erheblich.

So wie das bei Automobilen problemlos klappt wird es nach Lösung der Strukturprobleme mit Zulieferungen weltweit eines Tage auch klappen. In der jetzigen Phase hat Boeing neben rein techn. Problemen aber auch noch zusätzlich das Problem der großen Produktionsdistanzen und der Sprachbarrieren.
Beitrag vom 03.07.2009 - 08:28 Uhr
Useroverview
User (27 Beiträge)
@SDFlight Kann ich bestätigen, die meisten haben Luftfahrtberufe bzw Artverwandte Berufe gelernt und die wenigen, die es nicht haben, arbeiten in den Kantinen, der Werkserhaltung und den Reinigungsfirmen.

Das glaube ich Dir sogar, das es in euren Bereichen so ist. Die Bereiche die ich kenne haben Anteile von 50% (und mehr) Angelernten die aus allen Bereichen des Handwerks kommen. Einer von den netten Kollegen hat letztes Jahr meine Küche gefliest! (Ist sehr gut geworden).
Aber auch ein engagierter Fliesenleger oder Tischler kann nach einiger Zeit ein guter Strukturmechaniker sein. Das ist in Deutschland nicht so sehr das Problem. Ob das in Osteuropa (z.B. Rumänien) auch so funktioniert bezweifel ich allerdings.
Hochautomatisierte Fertigung klappt meist auch in Billiglohnländern.
Strukturbau ist was anderes als Fließbandarbeit mit drei einfachen Handgriffen die sich im 15 Sekundetakt wiederholen.


@Inside Man
1) Meine Erfahrungen mit Supply Chain Quality sind da ganz andere. Die wissen genau wann sie weggucken müssen. Mehr kann und möchte ich da nicht zu sagen.
2) Die ehem. Airbuswerke werden von Airbusmanagement sowas von ausgequetscht und verschaukelt das es schon richtig weh tut. Hier wurde das Hauptaufgabengebiet "Bauteilieferung" inzwischen durch ein neues abgelöst. Und zwar: Kosteneinsparung um jeden, um absolut jeden Preis. Ohne Rücksicht auf irgendwas."
Und die Problem sind riesig - es darf nur nicht darüber gesprochen werden.