Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Bremerhaven schließt Flugplatz

Beitrag 1 - 4 von 4
Beitrag vom 21.09.2011 - 17:13 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Das ist wohl erstmalig, dass die Fliegerei von der Windkraft verdrängt wird. Bisher waren auch nahezu verwaiste Graspisten ein Grund Windkraftanlagen zu verhindern. Allerdings haben wir hier einen Sonderfall. Bremerhaven will von "Fischtown" zur "Windtown" werden. Zudem verkauft Niedersachsen sicher auch nicht unbeschränkt Land an den Bremer Konkurrenten.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass der Platz Gewinn gemacht hat. Daher ist das auch im Sinne von Subventionsabbau durch Schließung unwirtschaftlicher Flugplätze eine richtige Maßnahme. Daran sollte sich mancher Kommunal-/Landespolitiker mal ein Beispiel nehmen.
Beitrag vom 21.09.2011 - 22:48 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
Also "Propeller gegen Propeller" oder doch nur eine moderne Variante von Don Quijote!?
Beitrag vom 22.09.2011 - 14:41 Uhr
Usercoffee
User (2 Beiträge)
Ich hoffe es ist allen klar, dass man in Deutschalnd die Resource Flugplatz nicht wieder zurückholen kann. Einmal geschlossen ist ein Flugplatz für immer verloren. Außerdem gebe ich zu bedenken, dass die Off-shore Windindustrie in Deutschland (andere Länder sind augenscheinlich weiter) keineswegs den Beweis erbracht hat der große (dauerhafte) Motor zu sein bzw. zu werden. Falls es nicht klappt, sollte man sich daran erinnern, was man geopfert hat (und an die Menschen die z.Z. vom Flugplatz leben)! Die Erreichbarkeit einer Stadt aus der Luft ist für viele Unternehmer ein Argument das sich in den absoluten Zahlen eines Flugplatzes (Anzahl der Landungen und Umsatz) nicht wiederspiegelt wohl aber als Faktor in der Stadt.
Beitrag vom 23.09.2011 - 08:50 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Unabhängig von der Windkraft bin ich zunächst froh, dass es doch noch Politiker gibt die rechnen, überkommene Strukturen in Frage stellen und dann auch handeln (ganz wichtig).

Ich weiß nicht wie viel Umsatz der Flughafen generiert. Aber das ist wohl überschaubar. Zumal die Pisten ja auch recht kurz sind. Nordholz ist ca. 30 km von der Bremerhavener Innenstadt entfernt. Da dürfte nach meiner Einschätzung ein Flughafen reichen. - Mir ist durchaus klar, dass eigentlich Nordholz die Fehlentwicklung war. Aber die haben eine längere Piste.

Die Windkraftanlagen aus Bremerhaven sollen nicht nur in Deutschland aufgebaut werden. Vor ca. 1 Jahr war ich dort, da lagen am REpower Werk über 20 eingepackte Maschinenhäuser (Stückgewicht ca. 315 t). Die Türme lagen in Cuxhaven. Eine Anlage dürfte über 10 Mio. € Umsatz bringen. Heute stehen die Dinger vor England.  http://en.wikipedia.org/wiki/Ormonde_Wind_Farm


Auch für die kleineren Onshore-Anlagen ist der Standort für eine weltweite Verschiffung durchaus günstig. Damit bleiben die Arbeitsplätze in Deutschland.

Gegenüber gibt`s dann Areva. Die mischen Offshore kräftig mit. Derzeit arbeiten die z.B. gerade einen 700 Mio. € Auftrag für das Projekt Global Tech (  http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Tech_I ) ab.

Bremerhaven erwartet bis zu 14.000 (!) neue Arbeitsplätze durch die Windkraft. (  http://www.bremerhaven.de/meer-erleben/stadt-haus/pressemitteilungen/2011/09/21/arbeitsplaetze-und-zukunft-haben-vorrang-flughafen-luneort-soll-verlagert.42419.html ) Selbst wenn es nur 1000 werden, "rechnet" sich nach meiner Ansicht die Aufgabe des Flughafens.