Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Casting für Flugbegleiter: Lufthans...

Beitrag 16 - 26 von 26
1 | 2 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 04.07.2016 - 23:44 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Aber so lange die Bewerberzahlen entsprechend hoch sind muss ja was dran sein an dem Traumjob. Die Zahlen sprechen schließlich für sich. Trotz der angeblich geringen Wertschätzung. Ist ja auch nicht so dass es eine besonders hohe Fluktuation gibt.
Beitrag vom 04.07.2016 - 23:58 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Man kann es ja auch mal so sehen: Ich mache Abi, kann einigermaßen englisch, habe sonst keine Berufsausbildung, bin 18 oder 19 Jahre alt. Jetzt mache ich einen sechs Wochen Kurs bei LH und werde danach mit einem Facharbeitergehalt vergütet wo ich woanders wenigstens drei Jahre Ausbildung bei entsprechender Entlohnung abzuleisten habe. Und Lehrjahre sind bekanntlich keine Herrenjahre. Bis jemand anderes seinen ersten Gesellenlohn in den Händen hat gibts bei LH schon zum dritten mal Weihnachts- und Urlaubsgeld. Jahressteigerungen nicht zu vergessen. Für einen Ungelernten, wohlgemerkt. Das scheinen manche so zu sehen: Besser als nichts. Kellnern bei LH bringt wohl immer noch mehr als Kellnern im Grünen Baum. Auch ohne Trinkgelder.
Beitrag vom 05.07.2016 - 06:59 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ich denke schon, dass ein gewisse Qualifikation ein Muss für diesen Job ist. Schließlich soll am Ende der "Ausbildung" eine Servicefachkraft mit zusätzlichen Sicherheitskompetenzen stehen. Wenn Sie allen Ernstes den FB-Job auf das "Kellnern in der Luft" beschränken, ist die Diskussion hier schon beendet!

Sie können den Mitarbeitern ja nun nicht den Vorwurf machen, dass es sich die Flugbetriebe in D sparen, eine "vernünftige" und anerkannte Ausbildung für FBs durchzuführen.
Es wäre doch ein leichtes, ein Ausbildungskonzept auf die Beine zu stellen, dass FBs ausbildungsformal auf das Niveau einer ausgebildeten Hotelfachkraft oder Servicefachkraft bringen würde. DAS will man aber gar nicht erst, da man da ja sogar während der eventuell sogar mehrjährigen Ausbildung zahlen müsste und am Ende eine anerkannte Berufsausbildung stehen würde, die vielleicht sogar (noch mehr) Begehrlichkeiten wecken würden.
So bleibt aktuell, dass man durch Castings, wie das heutzutage nun einmal heißt, versucht Mitarbeiter zu finden, die den größten Teil der Qualifikation schon mitbringen, damit man sie kostengünstig nur noch "anlernen" muss. Dafür bekommt man eben nach 6 Wochen auch ein Gehalt, das einem ausgelernten Facharbeiter entspricht...

Dieser Beitrag wurde am 05.07.2016 07:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.07.2016 - 08:20 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
Wo in der Welt ist den FB eine anerkannte Berufsausbildung?
Wo wird 3 Jahre in diesem Beruf ausgebildet?
Was wird da 3 Jahre gelehrt, was ist Ausbildungsinhalt?

Es ist sicher sehr respektlos von "kellnern in der Luft" zu sprechen und wird der Verantwortung der LB nicht gerecht, im großen und ganzen liegt LH830 aber richtig.
Beitrag vom 05.07.2016 - 09:03 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Wo in der Welt ist den FB eine anerkannte Berufsausbildung?
Nirgends, da es kaum mit D vergleichbare Berufsausbildungen gibt;-)
In den USA wird allerdings landläufig von einem Flightattendant als Job gesprochen, also doch Beruf?!? Dort gibt es aber zugegebenermaßen auch keinerlei Berufsausbildungssystem, es sei denn man nimmt die Collageausbildung als Gegenstück...
Wo wird 3 Jahre in diesem Beruf ausgebildet?
Nirgends, soweit ich weiß;-)
Was wird da 3 Jahre gelehrt, was ist Ausbildungsinhalt?
Da könnte man ja kreativ werden... Was wird z.B. Kellnern oder Hotelfachkräften denn in der Ausbildung beigebracht? Das dann abspecken und dafür die Luftfahrt spezifischen Vorschriften und Sicherheitsregeln u.ä. weiter vertiefen? Auch Flugbegleiter sollten z.B. die EU FDZ kennen, damit sie sie einhalten können...

Es ist sicher sehr respektlos von "kellnern in der Luft" zu sprechen und wird der Verantwortung der LB nicht gerecht, im großen und ganzen liegt LH830 aber richtig.

Er hat den Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen gezogen und ich hatte ihn so verstanden, dass er der Meinung sei, dass der FB-Job damit nicht vergleichbar wäre.
Ich bin der Meinung, dass nur weil es in D keine zu anderen Ausbildungsberufen vergleichbare Ausbildung zum FB gibt, es noch nichts über die Qualität und die Anforderungen des leider in D nicht anerkannten Berufes aussagt.
Das deutsche Ausbildungssystem der Ausbildungsberufe ist weltweit auch nicht wirklich üblich;-)

Dieser Beitrag wurde am 05.07.2016 09:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.07.2016 - 09:42 Uhr
UserRunway
User (2879 Beiträge)
Das deutsche Ausbildungssystem der Ausbildungsberufe ist weltweit auch nicht wirklich üblich;-)

Das stimmt und ist leider auch weltweit ein Problem denn viele schaffen so keinen vernünftigen Einstieg und gammeln mit Aushilfsjob herum. Nicht das unser Berufsausbildungssystem perfekt wäre. Die Zahl der Absolventen die später in einem ganz anderen Beruf tätig sind ist sehr hoch. Es bringt aber trotzdem einen relativ guten Einstieg ins Berufsleben. Vor allem schafft es eine gute und viel breitere praktische Grundlage als z.B. das Amerikanische System wo man sozusagen Dachdecker am College wird und dann nix wirklich kann.

Ein Versuch FB zu einem Ausbildungsberuf zu machen halte ich für zwecklos. Denke das die 3 Monate intensive Schulung ausreichen. Den Rest macht die Praxis. Vorraussetzung ist aber das schon bei der Vorauswahl schärfere Ellen angelegt werden. Das wird ja auch so gemacht denn das Bewerberprofil ist sicher relativ hoch. Die könnten überwiegend auch andere Wege einschlagen.

Die Motivation ist wohl vielfach immer noch so etwas von der großen weiten aufregenden Welt zu sehen wohin man sonst in jungen Jahren kaum käme. Ob das dann für den Rest des Berufslebens so bleiben soll oder ob man sich nicht nach einiger Zeit anders orientiert da gibt es jede Menge unterschiedliche Überlegungen.
Beitrag vom 05.07.2016 - 10:36 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Man kann es ja auch mal so sehen: Ich mache Abi, kann einigermaßen englisch, habe sonst keine Berufsausbildung, bin 18 oder 19 Jahre alt. Jetzt mache ich einen sechs Wochen Kurs bei LH und werde danach mit einem Facharbeitergehalt vergütet wo ich woanders wenigstens drei Jahre Ausbildung bei entsprechender Entlohnung abzuleisten habe. Und Lehrjahre sind bekanntlich keine Herrenjahre. Bis jemand anderes seinen ersten Gesellenlohn in den Händen hat gibts bei LH schon zum dritten mal Weihnachts- und Urlaubsgeld. Jahressteigerungen nicht zu vergessen. Für einen Ungelernten, wohlgemerkt. Das scheinen manche so zu sehen: Besser als nichts. Kellnern bei LH bringt wohl immer noch mehr als Kellnern im Grünen Baum. Auch ohne Trinkgelder.

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die Flugbegleiter brauchen kann man nicht erlernen, die hat man, oder, wie offensichtlich in Ihren Fall, eben nicht. Die herabwertende Art wie Sie Flugbegleiter kommentieren, lässt in meinen Augen keinen anderen Schluß zu.
Beitrag vom 05.07.2016 - 13:06 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
Ich finde nicht, das LH830 die FB "herabwertend ... kommentiert".
Er hat, zugegeben etwas überspitzt, die Voraussetzungen zur Ausgführung dieses Jobs (oder Berufes, trotz ohne Ausbildung) ziemlich treffend beschrieben.
Möglicherweise ist das aus Sicht einer/s diese Tätitigkeit ausübenden etwas "ehrenrührig".

Fakt ist jedoch:
um diese Tätigkeit auszuüben braucht es einige Voraussetzungen bzw. Grundlagen (sprich: schulische Abschlüsse und soziale Kompetenzen), die für jede andere BerufsAUSBILDUNG (danach 2 - 3 Jahre) auch vorliegen müssen. Dann kommt (aber nur noch) eine sechswöchige Schulung und eben KEINE 2-3jährige Berufsausbildung. Und wenn Frau/Mann diese erfolgreich absolviert hat, kann diese Tätigkeit - mit dieser Vergütung, die doch alles im allem über dem Durchschnitt des Ersteinkommens für, NICHT studierte, Berufsanfänger liegt,- ausgeübt werden.
Nichts anderes hat LH830 geschrieben.

Um nicht falsch verstanden zu werden: ich schätze (wie andere sicher auch) es sehr, wenn ich von freundlichen und kompetenten FB im Flieger betreut werde. Und ich habe absolute Hochachtung vor denen, die trotz Stress und Hektik, ruhig, sachlich und freundlich bleiben. Gerade auch weil sich leider das Benehmen seitens der Fluggäste ja doch in den letzten Jahren dem allgemeinen gesellschaftlichen Trend zu Egosismus und einer "ich zuerst, was interessiert mich der andere - Mentalität" angeschlossen hat.

Trotzdem bleibt es Fakt:
keine Berufsausbildung und trotzdem ein recht ordentliches Einstiegseinkommen.

Und bitte:
ja ich weiß das ein FB mehr Verantwortung hat als "nur" das Handgepäck zu verstauen, die Sicherheitsunterweisung in zwei Sprachen zu können bzw. das Video zu starten und Getränke/ Speisen zu bringen bzw. zu verkaufen. Alles richtig. Aber es bedarf eben (offensichtlich) keiner 2-3jährigen Berufsausbildung. Sonst würde es nämlich schon lange den Zwang zu einer solchen durch die entsprechende Aufsichtsbehörden geben. Gerade in der (sogenannten) 1. Welt.

Und trotzdem kommt es in Europa, Amerika und auch in anderen Erdteilen (wo die sechswöchige Schulung sicher (manchmal) nicht auf dem gleichen, hohen Level durchgeführt werden), nicht ständig zu (schwerwiegenden) Zwischenfällen im Flugbetrieb, weil in der Kabine etwas "schief gegangen ist" ... .
Beitrag vom 05.07.2016 - 13:23 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ich finde nicht, das LH830 die FB "herabwertend ... kommentiert".
Er hat, zugegeben etwas überspitzt, die Voraussetzungen zur Ausgführung dieses Jobs (oder Berufes, trotz ohne Ausbildung) ziemlich treffend beschrieben.
Möglicherweise ist das aus Sicht einer/s diese Tätitigkeit ausübenden etwas "ehrenrührig".

Fakt ist jedoch:
um diese Tätigkeit auszuüben braucht es einige Voraussetzungen bzw. Grundlagen (sprich: schulische Abschlüsse und soziale Kompetenzen), die für jede andere BerufsAUSBILDUNG (danach 2 - 3 Jahre) auch vorliegen müssen. Dann kommt (aber nur noch) eine sechswöchige Schulung und eben KEINE 2-3jährige Berufsausbildung. Und wenn Frau/Mann diese erfolgreich absolviert hat, kann diese Tätigkeit - mit dieser Vergütung, die doch alles im allem über dem Durchschnitt des Ersteinkommens für, NICHT studierte, Berufsanfänger liegt,- ausgeübt werden.

Also ich denke, dass die Grundlagen und Voraussetzungen für den FB Job, zumindest zur Zeit noch, bei LH etwas höher sind, als für "jede andere Berufsausbildung".
Das Einstiegsgehalt eines FBs heutzutage ist aber auch nicht soweit anderen NICHT studierten Einstiegsgehältern entfernt, wie manche hier glauben. Und das hat LH830 sehr wohl suggeriert. (Gehaltssteigerungen in den aktuellen Tarifen sind gerade in den ersten Jahren sind eher als marginal bis nicht existent anzusehen)


Trotzdem bleibt es Fakt:
keine Berufsausbildung und trotzdem ein recht ordentliches Einstiegseinkommen.

Und die Piloten erst;-) Sorry, der musste jetzt sein...

Und trotzdem kommt es in Europa, Amerika und auch in anderen Erdteilen (wo die sechswöchige Schulung sicher (manchmal) nicht auf dem gleichen, hohen Level durchgeführt werden), nicht ständig zu (schwerwiegenden) Zwischenfällen im Flugbetrieb, weil in der Kabine etwas "schief gegangen ist" ... .

Ja, der Einfluss der FBs ist in der Hinsicht tatsächlich begrenzt.

Allerdings gebe ich zu Bedenken, dass man gerade in letzter Zeit vermehr von Rauch und Feuer durch elektronische Geräte an Bord liest. Der gute Ausgang dieser Stories ist in erster Linie gut ausgebildeten und besonnen handelnden FBs zu verdanken.
Beitrag vom 05.07.2016 - 15:24 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Ab sofort handelt es sich um einen Ausbildungsberuf :

Berufsbild: Aus dem viermonatigen Anlernjob Flugbegleiter soll ein Ausbildungsberuf auf Bachelor-Niveau entwickelt werden. Die höheren Entgeltstufen für Flugbegleiter mit mindestens 2150 Euro monatlichem Grundgehalt kann künftig nur noch erreichen, wer die 18-monatige Ausbildung absolviert.
Beitrag vom 10.07.2016 - 16:38 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Ab sofort handelt es sich um einen Ausbildungsberuf :

Berufsbild: Aus dem viermonatigen Anlernjob Flugbegleiter soll ein Ausbildungsberuf auf Bachelor-Niveau entwickelt werden. Die höheren Entgeltstufen für Flugbegleiter mit mindestens 2150 Euro monatlichem Grundgehalt kann künftig nur noch erreichen, wer die 18-monatige Ausbildung absolviert.

Jetzt mit ein paar Tagen Abstand und vielen weiteren Infos dazu, bleiben Sie bei dieser Aussage? Sie ist nämlich nicht richtig. Erst dachte ich es wäre ein Spaß, dann habe ich den Zusammenhang bemerkt.

Ganz allgemein...
Die Tätigkeit des Flugbegleiters ist weit davon entfernt, ein Ausbildungsberuf zu werden. Was den AB auszeichnet, ist eine Basis gemeinsamen Wissens und Fertigkeiten. Davon ist der Flugbegleiter weit entfernt. Außer, dass man sich in einem Flugzeug befindet, und als Minimumregularien die EASA hinter sich weiß, gibt es so gut wie keine Gemeinsamkeiten zwischen den Airlines, noch nciht einmal innerhalb eines Konzerns. Alles, aber auch alles, ist komplett individuell ausgestaltet.

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2016 16:43 Uhr bearbeitet.
1 | 2 | « zurück | weiter »