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Beitrag vom 14.10.2014 - 14:21 Uhr
Userskyes
User (208 Beiträge)
Wenn es wirklich nur um Solidarität geht bei der VC, dann frage ich mich, warum wird nicht auch für Piloten von anderen Deutschen Fluggesellschaften gekämpft????
Eine ÜV für alle Piloten, deutscher Fluggesellschaften, könnte doch auch von der VC organisiert werden, oder?
Warum wird eigentlich nur für die Elitären LH-Piloten Gestreite?
Ich habe immer geglaubt, das Piloten zu einer Gruppe von Arbeitnehmern gehört, die auch Verantwortung für Ihren Arbeitgeber übernehmen können, nun zeigen sie eine ganz andere Seite, SCHADE!!!!

Weil die Tariflandschaft leider anders aussieht. Mehr als Solidaritätsbekundungen kann die VC nicht aussprechen, denn sie haben einen Vertragspartner bei den Tarifverträgen. Und das ist die LH. Sollte nun also bei der AB der Streik losgehen, wäre ein Solidarstreik der VC illegal, ebenso wie bei einem Solidarstreik für die Kollegen aus der Kabine und vom Boden (andere Vertragspartner). Die VC darf sich nicht weiter einsetzen, und Bekundungen gab es für die Kollegen/-innen bei der LH.
Beitrag vom 14.10.2014 - 14:33 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Die VC ist der Dachverband, unter dem die von ihren jeweiligen Mitgliedern gewählten Tarivkommissionen die jeweiligen Tarifverträge verhandeln. So vertritt die TK von Airberlin die Air Berlin Piloten, TK Cityline die Cityline Piloten, Lufthansa, Eurowings usw dementsprechend.

Solidaritätsstreiks sind in Deutschland verboten.

Air Berlin Piloten können also bei LH Tarifverhandlungen nicht mitstreiken und umgekehrt die LH Piloten nicht für die AB Kollegen. Das der Dachverband VC sich nur um die LH Probleme kümmert, ist ein Vorwurf, den man nur mit einer großen Portion Unkenntnis oder Ignoranz machen kann. Gerade an dem Bsp Air Berlin (Firmensitz...!) ließe sich das Gegenteil erkennen. Dass die VC eine ÜV bei allen Flugbetrieben für sehr sinnvoll erachtet, ist kein Geheimnis.
Da in diesen Flugbetrieben aber bis jetzt keine Rückstellungen gebildet worden sind, ist der tarifliche Weg dort wohl entsprechend lang....

Aber nach ihrer Unterstellung vom elitären Piloten Gestreike, gehe ich davon aus, dass auch sie es gar nicht so genauer wissen wollen.

SCHADE
Beitrag vom 14.10.2014 - 15:05 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
@kessler68
Dass es sich hier um einer (kleinen) Gruppe Elitärer Betriebsangehörige handelt, steht außer Frage, angesichts der Gehälter.
Aber die Frage nach einer gemeinsamen ÜV, für alle Piloten, ist doch berechtigt, oder?
Ich habe nicht von Solidaritäts-Streik geschrieben!!!!
Aber einen Streik von Minderheiten, ohne auch an den Kollegen der anderen Airlines zu denken, finde ich Egoistisch!
Ob es Ihnen gefällt oder nicht.
Beitrag vom 14.10.2014 - 18:35 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Vielleicht habe ich es nicht gut genug erklärt.
Wenn eine Berufsgruppe bei Mercedes, die bei VERDI organisiert ist, sich gegen die Kürzung einer Versorgung wehrt, dann werfen sie dieser Berufsgruppe nun vor, sie würden nicht an eine andere Berufsgruppe bei VW denken, die diese Versorgung nicht hat.
Ja was sollen die Mercedesleute denn machen? Streiken bis das Management von Mercedes das Management von VW überredet hat, eine Versorgung einzuführen, die sie selbst gerade abschaffen wollen?
Die Mercedesleute haben kein Mandat, sich in das Tarifgeschehen von VW einzumischen.

Das können die bei VERDI organisierten VWleute nur selbst durchsetzen.

Auch wenn VERDI der Dachverband ist und allgemeine Berufspolitik macht, es verhandeln immer die gewählten Vertreter der jeweiligen Betriebe über die jeweiligen Tarifverträge.

Ich weiß nicht woran der LH Pilot beim Streiken denkt, aber ihren Vorwurf finde ich, gelinde gesagt, bizarr.

Beitrag vom 14.10.2014 - 19:16 Uhr
UserJG1965
Elektrotechniker
User (77 Beiträge)
@kessler68: Ihr Vergleich mit Verdi, Mercedes, VW stimmt so nicht.
Mal abgesehen davon das Verdi kein Mandat für Tarifverhandlung bei VW oder Mercedes hat sondern die IG Metall, ist es überall in Deutschland so das es verschiedene Tarifbezirke gibt.
Es gibt z.B. einen Tarifbezirk Südwest bei der Metallindustrie und wenn jetzt z.B. für diesen Tarifbezirk zum Streik aufrufen wird dann streiken dort alle Arbeitnehmer deren Betriebe dem Arbeitgeberverband Metall angehören, weil die IGM für alle Arbeitnehmer dort z.B. 5% mehr Lohn und Gehalt will. Es gibt dort keine Tarifverhandlungen nur für Daimler oder nur für Bosch sondern immer für alle. In diesen Unternehmen gilt auch nur ein Tarifvertrag der mit einer Gewerkschaft ausgehandelt wird. (Ich weiss ist für Mitglieder der VC LH unvorstellbar). Am Ende der Tarifverhandlungen gilt das Ergebnis dann auch für alle MA dieser Betriebe in diesem Bezirk.

Was ich nicht weiss wie es bei den Fluggesellschaften und der Bahn gekommen ist das diese Unternehmen sich mit mehreren Gewerkschaften auseinander setzen müssen.

Um alle Missverständnisse vorzubeugen ich bin ein großer Fan von Gewerkschaften und selbst Mitglied in der IGM, aber wie gesagt das bei der Bahn und LH läuft verstehe ich in der Form nicht.
Beitrag vom 14.10.2014 - 19:27 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Vielleicht habe ich es nicht gut genug erklärt.
Wenn eine Berufsgruppe bei Mercedes, die bei VERDI organisiert ist, sich gegen die Kürzung einer Versorgung wehrt, dann werfen sie dieser Berufsgruppe nun vor, sie würden nicht an eine andere Berufsgruppe bei VW denken, die diese Versorgung nicht hat.
Die Mercedes-Angestellte sind als Metallbetrieb bei der IG-Metall organisiert. Und zwar alle Berufsgruppen.

Ja was sollen die Mercedesleute denn machen? Streiken bis das Management von Mercedes das Management von VW überredet hat, eine Versorgung einzuführen, die sie selbst gerade abschaffen wollen?
Die Mercedesleute haben kein Mandat, sich in das Tarifgeschehen von VW einzumischen.

Das können die bei VERDI organisierten VWleute nur selbst durchsetzen.
Wie gsagt, IG-Metall wäre hier am Verhandlungstisch. Im Gegensatz zum Luftverkehr hat die Metallbranche einen Tarif für Alle. Allerdings haben VW, Mercedes und einige andere großen Firmen Haustarifverträge.

Auch wenn VERDI der Dachverband ist und allgemeine Berufspolitik macht, es verhandeln immer die gewählten Vertreter der jeweiligen Betriebe über die jeweiligen Tarifverträge.
Was Sie meinen, ist wohl der DGB. ver.di ist eine DGB-Gewerkschaft und verhandelt uA für den Öffentlichen Dienst, den Einzelhandel, die Schifffahrt und den Luftverkehr uA LH-Bodenpersonal, Air Berlin, easyjet und zB auch die bei Sicherheitskräfte der Flughäfen.

Ich weiß nicht woran der LH Pilot beim Streiken denkt, aber ihren Vorwurf finde ich, gelinde gesagt, bizarr.

Bis zum Jahr 2000 haben übrigens alle Lufthanseaten zusammen gestanden, egal ob Pilot, Kabinencrew, Steuerfachmann, Ticketagent, Techniker, Koch oder Logistiker. Bis sich die Piloten dann überlegten für sich alleine mehr rausholen zu können.

Dieser Beitrag wurde am 14.10.2014 19:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.10.2014 - 20:33 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Ich hab schon befürchtet, dass der Vergleich hinkt.

Es war nicht meine Absicht detailliert die Tariflandschaft in der Automobilindustrie zu beschreiben, sondern in einem Beispiel etwas zu verdeutlichen.


Wenn sie VERDI aus meinem Vergleich mit VC ersetzen und Mercedes/VW gegen LH und AB austauschen, dann haben sie die Gewerkschaftsstrukturen bei den Piloten.
Der Punkt war aber der mangelnde Einfluss der einen Gruppe Piloten auf die Andere.

Ich kann nicht für die UFO sprechen, die sich ja auch von der damaligen DAG getrennt hat, aber bei den Piloten waren die Maximalzugeständnisse von 1992 der Grund. Für deren Korrektur hatte sich nämlich damals keine der grossen Gewerkschaften interessiert.

Also dass alle bei LH bis 2000 zusammengestanden haben, halte ich doch für eine sehr romantisierte Erinnerung.
Schon vor 2000 hat man von den Piloten immer solidarische Abschlüsse erwartet, umgekehrt tat man sich mit der Solidarität für Piloten aber sehr schwer.

Daran hat sich bis heute wenig geändert.

Übrigens sind die Piloten ihren Kollegen am Boden niemals in den Rücken gefallen. NIE.

Seis drum
Beitrag vom 14.10.2014 - 20:59 Uhr
Userbig_stress
User (118 Beiträge)
Kessler, du hast das leider nicht verstanden, so dass der Vergleich immer noch hinkt.

In der Metallindustrie gibt es keine Zersplitterung in Spartengewerkschaften, sondern hier funktioniert das Ganze solidarisch. Eine gesamte Industrie verhandelt und es gibt dann EINEN Tarifvertrag (das mit den Bezirken stimmt, wobei es immer einen Pilotbezirk gibt, dessen Verhandlungsergebnis dann deutschlandweit übernommen wird).

Hierauf könnten die Herren Piloten, die immer die Neid-Keule ziehen - obwohl ich als Piloten-, Lokführer-, Ärzte- etc. Streikkritiker hier eher eine kollegiale Beratung anbiete -, neidisch sein.

Also ein Verhandlungspartner statt vieler. Das ist dann solidarisch. Aber man kann ja den Ast auch absägen auf dem man sitzt . . . .
Beitrag vom 14.10.2014 - 21:39 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Wer wen hier nicht verstanden hat oder
verstehen will, lass ich mal offen.

Ich glaube der Standpunkt der Piloten ist hier deutlich geworden und wer die Beiträge gelesen hat, dem sollte sich doch der Verdacht aufdrängen, dass ein Haufen Wahnsinniger, die auch noch Flugzeuge fliegen, ihre Firma grundlos kaputtstreiken wollen, vielleicht doch nicht die Erklärung für den härtesten Tarifkonflikt bei LH ist.

Wenn sie wirklich der Meinung sind, die großen Gewerkschaften hätten als ein solidarisches Bollwerk die Begehrlichkeiten der Arbeitgeber und Finanzwelt in den letzten Jahren grandios abgewehrt, dann ist das eben ihre Meinung.

Sie sollten aber anderen Arbeitnehmern, die nicht nach ihrer Facon organisiert sind, zugestehen, dass sie ihr Fell gemäß ihrer Grundrechte verteidigen. Zur Not auch sehr teuer.

Schönen Abend
Beitrag vom 14.10.2014 - 22:02 Uhr
Userbig_stress
User (118 Beiträge)
Die bösen Neider, Manager, Finanzhaie etc. . . . Jaja.

Aber die Metall- und Elektroindustrie gibt´s noch und da werden immer sinnige Abschlüsse ausgehandelt, die sich den Marktgegebenheiten, Produktivitätssteigerung, Lage der Betriebe etc. orientieren.

LH und AB stehen aus unterschiedlichen Gründen leider etwas wackeliger da.

Trotz der staatlichen Subventionierung des Kerosins.


Und: guck dir meinen Beitrag nochmal an und verstehe ihn als eine wohlgemeinte kollegiale Beratung. Ich will ja nicht das dein "Zur Not auch sehr teuer." zur Selbstverstümmelung und Verstümmelung anderer führt:

"Sie sollten aber anderen Arbeitnehmern, die nicht nach ihrer Facon organisiert sind, zugestehen, dass sie ihr Fell gemäß ihrer Grundrechte verteidigen. Zur Not auch sehr teuer."

Und schließe mit deinen Worten:

"Wer wen hier nicht verstanden hat oder verstehen will, lass ich mal offen."

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