Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / D328eco-Zulassung nicht vor Ende 2027

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 05.07.2024 - 13:24 Uhr
UserJumpfly
User (516 Beiträge)
Es erscheint mir schleierhaft wie man Ende 2027 ein Flugzeug ausliefern möchte welches bisher nicht einmal mit der Zertifizierung begonnen hat. Erste Hälfte der 30er Jahre fände ich da realistischer, sofern denn nicht vorher schon das Geld ausgeht.
Beitrag vom 05.07.2024 - 14:44 Uhr
Usermuckster
User (499 Beiträge)
1. Neue Regularien? Welche denn?

2. Was hat es mit der Grafik auf sich? Habe ich was verpasst, seit wann soll die D328eco vier Triebwerke bekommen?
Beitrag vom 05.07.2024 - 15:46 Uhr
User25.1309
User (435 Beiträge)
Es erscheint mir schleierhaft wie man Ende 2027 ein Flugzeug ausliefern möchte welches bisher nicht einmal mit der Zertifizierung begonnen hat. Erste Hälfte der 30er Jahre fände ich da realistischer, sofern denn nicht vorher schon das Geld ausgeht.

Das liegt daran, dass man zunächst dachte, man könnte den Stretch, neue Triebwerke und komplett frische Avionik als Major Change umsetzen.
Natürlich kompletter Unfug, aber man war auch der Meinung, dass Leute mit Jahrzehnten an Erfahrung in der Instandhaltung mal eben so ein Flugzeug entwickeln und bauen können.

Nun haben die meisten Leute, denen ihr Ruf und die Leidenschaft für Luftfahrt wichtiger sind als der schnöde Mammon, schon längst das Weite gesucht. Übrig sind ein paar Glücksritter, gänzlich überforderte Führungskräfte und natürlich: geldgeile Berater.

Mit etwas Glück geht diese Peinlichkeit der Deutschen Luftfahrt sang- und klanglos unter, während die Presse über die Lillium-Pleite herfällt - dürfte ja so ziemlich zeitgleich eintreten.

Gruß, 25.1309
Beitrag vom 05.07.2024 - 17:05 Uhr
UserKosmopolit
User (585 Beiträge)
Es erscheint mir schleierhaft wie man Ende 2027 ein Flugzeug ausliefern möchte welches bisher nicht einmal mit der Zertifizierung begonnen hat. Erste Hälfte der 30er Jahre fände ich da realistischer, sofern denn nicht vorher schon das Geld ausgeht.

Das liegt daran, dass man zunächst dachte, man könnte den Stretch, neue Triebwerke und komplett frische Avionik als Major Change umsetzen.
Natürlich kompletter Unfug, aber man war auch der Meinung, dass Leute mit Jahrzehnten an Erfahrung in der Instandhaltung mal eben so ein Flugzeug entwickeln und bauen können.

Nun haben die meisten Leute, denen ihr Ruf und die Leidenschaft für Luftfahrt wichtiger sind als der schnöde Mammon, schon längst das Weite gesucht. Übrig sind ein paar Glücksritter, gänzlich überforderte Führungskräfte und natürlich: geldgeile Berater.

Mit etwas Glück geht diese Peinlichkeit der Deutschen Luftfahrt sang- und klanglos unter, während die Presse über die Lillium-Pleite herfällt - dürfte ja so ziemlich zeitgleich eintreten.

Gruß, 25.1309
Zynisch, aber wahrscheinlich richtig.

Gut, es sind ja sowieso alle um Oberpfaffenhofen und es ist quasi das, was noch so an dt. Luftfahrindustrie übrig ist, ausserhalb AIrbus.

Wobei ich dem D328 revive mehr zutraue als Lilum.
Beitrag vom 05.07.2024 - 21:03 Uhr
Userfokker50
User (112 Beiträge)
48 Flugzeuge pro Jahr will man bauen, bei aktuell 9 Absichtserklärungen.
Finde den Fehler.
Beitrag vom 06.07.2024 - 02:24 Uhr
Usermuckster
User (499 Beiträge)
Manchmal frage ich mich wirklich, woher diese Häme kommt, und ob diese Abneigung gegen unternehmerische Risikoentscheidungen nicht auch zum gegenwärtigen wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands beitragen. Man kann Deutsche Aircraft nicht mit Lilium vergleichen. Anders als die Münchner verspricht man in Leipzig nicht das Blaue vom Himmel, plant nicht mit völlig unerprobten Technologien und tingelt nicht ständig mit dem Hut umher, ohne irgendetwas dafür vorweisen zu können, und seien es nur Expertise und realistische Pläne.

Es gibt einen Markt für die D328eco, das Flugzeug könnte durchaus erfolgreich sein. Im Übrigen ist dem Unternehmen hier die Corona-Pandemie zugutezuhalten. 2019 konnte man nicht wissen, dass im Jahr darauf wichtige Projektpartner – von Banken über Zulieferern bis hin zu potentiellen Kunden – aufgrund der Ungewissheit auf Abstand gehen würden. Die wirtschaftlichen und auch rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen 2020 und 2022 scheinen Deutsche Aircraft ziemlich geschadet zu haben. Das sollte man berücksichtigen, bevor man unlautere Motive und Inkompetenz unterstellt.
Beitrag vom 06.07.2024 - 07:13 Uhr
UserKosmopolit
User (585 Beiträge)
Manchmal frage ich mich wirklich, woher diese Häme kommt, und ob diese Abneigung gegen unternehmerische Risikoentscheidungen nicht auch zum gegenwärtigen wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands beitragen. Man kann Deutsche Aircraft nicht mit Lilium vergleichen. Anders als die Münchner verspricht man in Leipzig nicht das Blaue vom Himmel, plant nicht mit völlig unerprobten Technologien und tingelt nicht ständig mit dem Hut umher, ohne irgendetwas dafür vorweisen zu können, und seien es nur Expertise und realistische Pläne.

Es gibt einen Markt für die D328eco, das Flugzeug könnte durchaus erfolgreich sein. Im Übrigen ist dem Unternehmen hier die Corona-Pandemie zugutezuhalten. 2019 konnte man nicht wissen, dass im Jahr darauf wichtige Projektpartner – von Banken über Zulieferern bis hin zu potentiellen Kunden – aufgrund der Ungewissheit auf Abstand gehen würden. Die wirtschaftlichen und auch rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen 2020 und 2022 scheinen Deutsche Aircraft ziemlich geschadet zu haben. Das sollte man berücksichtigen, bevor man unlautere Motive und Inkompetenz unterstellt.

Da habe sie mit sicherheit recht, und ja, so einen 50 Sitzer könnte es schon gebrauchen am Markt.

Nur braucht man halt auch die Fähigkeiten das zu entwickeln und zuzulassen, und es ist ja nicht so das Donier selbst an dem Versuch eines größeren Familie mit der Do 728 Pleite gegangen ist.

Das sind halt schon massive wirtschaftliche Abenteuer dort in diesem Regionalfluzeug Sektor.
Wenn man sich das anschaut, Bombadier hat es nicht überlebt,
Mitsubishi nicht.
Es ist ein sehr schwerer Markt.

Auch ohne so einen technischen Moonshot wie Lillium.
Beitrag vom 06.07.2024 - 09:48 Uhr
User25.1309
User (435 Beiträge)
Manchmal frage ich mich wirklich, woher diese Häme kommt, und ob diese Abneigung gegen unternehmerische Risikoentscheidungen nicht auch zum gegenwärtigen wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands beitragen...

@muckster

Wo liest du denn aus den Kommentaren hier eine "Abneigung gegen unternehmerische Risikoentscheidungen" heraus?
Ich habe eine Abneigung dagegen, wenn aussichtsreiche Projekte durch Stümperei/Unfähigkeit der Akteure in den Sand gesetzt werden und darum geht es leider in diesem Fall.

Ob es "den Markt" für die D328 tatsächlich gibt, muss sich zwar erst noch beweisen, aber dafür bedarf es erstmal ein Flugzeug. Den 9 Absichtserklärungen für die D328 stehen z.B. 2.900 für die EVE100 (eVTOL von Embraer) gegenüber. Das klingt für mich eher nach "Markt", aber das ist nicht mein Fachgebiet.

Da die Öffentlichkeit nichts von den Details der Zulassungsanforderungen weiß, kann man natürlich mal "neue Regularien" als Grund für die Verzögerung anführen, oben wurde aber zurecht gefragt, welche das denn sein sollen.

Das ich mir erstmal das Recht erwerben muss, ein neues Flugzeug entwickeln zu dürfen, ist uralt und bis heute hat die Deutsche Aircraft dieses Recht seitens EASA nicht erhalten, was gravierende Folgen für das Projekt hat.
Für die Erlaubnis, ein ganzes Flugzeug bauen zu dürfen, gilt dasselbe und dazu bedarf es mehr, als ein Spatenstich in Leipzig.

Um dem Stammtischniveau dieses Forums gerecht zu werden, fasse ich also wie folgt zusammen:
Nur mit Marketing kriegt man kein neues Flugzeug in die LUft.

Gruß, 25.1309








Beitrag vom 06.07.2024 - 18:08 Uhr
UserGB
User (603 Beiträge)
Um dem Stammtischniveau dieses Forums gerecht zu werden, fasse ich also wie folgt zusammen:
Nur mit Marketing kriegt man kein neues Flugzeug in die LUft.

Da scheinen Stammtische manchmal dann doch ein gesund hohes Niveau zu haben.