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Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 12.10.2010 - 18:55 Uhr
Useralpsurfer
User (2 Beiträge)
Es ist einfach interessant, dass nur der Flughafen Zürich so strenge Anflugbestimmungen hat. Warum den Stuttgart und München nicht??? Einfache Lösung alle Passagiere aus dem süddeutschen Raum nicht mehr von Zürich aus abfliegen lassen. Sollen sie doch nach Stuttgart oder München gehen müssen. Diese Schikaniererei ist einfach unerhört!!!!
Beitrag vom 12.10.2010 - 21:43 Uhr
Usergastleser
User (5 Beiträge)
Ist es nicht so, daß die Schweiz um die Anflüge rund um die Villen am Zürichsee über die eigene dicht bewohnte Gegend zu vermeiden die Anflüge über Deutschland steuert? Deshalb die Frage an die Runde. Wie wären die An- und Abfugrouten nach ZRH, wenn entsprechend der Hauptwindrichtung gestartet und gelandet würde?
Beitrag vom 12.10.2010 - 22:52 Uhr
UserOZT
User (58 Beiträge)
@ gastleser: punkto Windrichtung ist Zürich sowieso nicht optimal geplant, da einzig die Piste 10/28 in der Hauptwindrichtung gebaut ist. Bei den anderen beiden herrschen sowieso praktisch immer Seitenwinde vor.

Es wird bereits jetzt über die sogenannte "Goldküste" angeflogen, da Deutschland Restriktionen erlassen hat. Es ist aber nachgewiesen, dass bei einem Nordanflug extrem viel weniger Menschen durch Lärm gestört werden, als bei einem Südanflug auf Piste 34 oder einem Ostanflug auf Piste 28. Meiner Meinung nach ist es komisch, dass Deutschland solche Restriktionen erlässt, zumal die Lufthansa (nur Lufthansa ohne Austrian oder SWISS) etwa auf Rang 2 oder 3 der Verkehrsbewegungen am Flughafen kommt und Süddeutsche sicherlich auch vom Flughafen profitieren, sei es durch Arbeitsplätze oder als Passagier.

Gruss OZT
Beitrag vom 13.10.2010 - 01:17 Uhr
Userspotter3
User (10 Beiträge)
Naja, ich denke man muss zwischen politischen und unternehmerischen Entscheidungen unterscheiden. Ich bin mir sicher, dass sowohl LH, LX, FZAG, und alle anderen Unternehmen die von ZRH profitieren nichts gegen die Nordanflüge einzuwenden haben, jedoch steht die baden-württembergische Regierung aufgrund einiger internen Angelegenheiten unter Druck. Jene hat nicht unerheblichen Einfluss auf die Bundesregierung in Berlin. Abwarten lautet die Devise. Womöglich ändert die unglaublich wirtschaftsfreundliche Regierung ja noch ihre Meinung...
Beitrag vom 13.10.2010 - 11:44 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
@OZT: Also das man auf der RWY 14/16 meistens mit deutlichen Seitenwinden rechnen muss, wäre mir jetzt neu (und bis 10kt Wind rede ich noch nicht von Wind, das ist nur ein laues Lüftchen). Die 28 hingegen ist aufgrund der Länge und Hindernissituation für den meisten etwas schwereren Verkehr meistens eh nicht nutzbar. Zustimmen kann ich trotzallem, das ZRH ein recht verbauter Airport ist aufgrund der Dreiecksanordung der Bahnen. Eine zeitweise, nennen wir es mal suboptimale Verkehrskoordinierung (insbesondere durch die kaum übersehbare Bevorzugung der Domestic Carrier) in ZRH selbst macht es dann manchmal wirklich zum Geduldspiel.

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2010 11:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.10.2010 - 18:02 Uhr
UserZRH2010
User (16 Beiträge)
Eine zeitweise, nennen wir es mal suboptimale Verkehrskoordinierung (insbesondere durch die kaum übersehbare Bevorzugung der Domestic Carrier) in ZRH selbst macht es dann manchmal wirklich zum Geduldspiel.

Also dass es eine "kaum übersehbare Bevorzugung der Domestic Carrier gibt sehe ich ganz und gar nicht so. Der Flughafen ist primär daran interessiert, seine Ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal zu nutzen. Diese sind z.Z. hauptsächlich durch Standplatzkapazitäten eingeschränkt (man schaue sich die Mittags-Welle an - Runwaytechnisch wäre hier wesentlich mehr drin). Dass die LX hierbei eine grosse Rolle spielt, ist allein schon aufgrund der Quantität nicht von der Hand zu weisen. Jedoch müssen auch sie sich ggf. unbeliebten Entscheidungen fügen und eine AB zieht evtl. den Vorteil. Wenn es jetzt jedoch dazu kommt, dass Tower und Apron wirklich die Chance haben, zwischen zwei Fliegern zu entscheiden will ich es gar nicht abstreiten, dass eine LX auch mal bevorzugt wird - wobei sich der Flughafen dann von keinem anderen Hub-Flughafen dieser Welt unterscheidet.

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2010 18:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.10.2010 - 18:13 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Na wenn Du meinst, ich mach da regelmäßig andere Erfahrungen, die sehr wohl das übersteigen was man an anderen Flughäfen dieser Welt erlebt.
Beitrag vom 13.10.2010 - 23:01 Uhr
UserOZT
User (58 Beiträge)
@ Reynolds: Ich habe auch nicht behauptet, dass es immer deutliche Seitenwinde gibt, welche stark wehen. Ich schrieb einzig, dass es praktisch immer eine Seitenwindkomponente gibt, welche höher ist als bei anderen Flughäfen.
Was die Nutzung der RWY 28 angeht, so stimmt es nicht, dass schwerere Flugzeuge diese nicht nutzen. EK kommt am Abend regelmässig mit grösserem Gerät (A340-500 oder je nach Saison auch mit 777) über die RWY 28 rein. Auch leichtere A340-300 und A330 starten regelmässig auf der RWY 28.
Hast du Beispiele, welche klar zeigen, dass die SWISS bevorzugt wird? Dies würde mich interessieren inwiefern das passiert.

Gruss OZT
Beitrag vom 14.10.2010 - 12:18 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Dass die X-Wind Component größer ist, kann ich aus der Praxis bislang nicht bestätigen, scheint ein statistischer Wert zu sein. Wenn Du meinen Post aufmerksam liest wirst Du feststellen, dass sich Deine Aussage mit meiner, was die Heavys auf der 28 angeht, deckt.

Was Bsp. angeht - und da kann ich praktische Unterschiede zu anderen Flughäfen feststellen ganz im Unterschied zum X-Wind - ist es nicht selten so, dass man als Deutscher nur selten die RWY28 für den Abflug bekommt, und dies trifft auf die allermeisten Tageszeiten zu. Lediglich wenn weit und breit keine SWISS, Helvetic oder sonst wer mit "+" greifbar ist, bekommt man völlig unvermittelt die 28 statt der 16. Es wird also meistens die 16, so. Man wird da also zwischen den wirklich schweren Traffic geschoben, was einerseits größere Wake-Separations ( = Verzögerung) nach sich zieht, zudem muss länger gerollt werden, und - und da haben wir das häufig größte Ärgernis - es muss die viel befahrerene 28 gecrossed werden. Ich habe an der 28 schon 10 Minuten und mehr (!) gestanden, obwohl sehr wohl ausreichende Lücken vorhanden waren um uns kreuzen zu lassen. Dann, auf der anderen Seite wird irgendwo noch ein A340, A330 oder auch A380 gefunden, den man vorlassen muss, summa summarum: über 30 Minuten Rollzeit sind mir bisher nur in Kloten passiert.

Zum Vergleich: In der abendlichen Heathrow-Rushhour, bei der aus allen Richtungen und Aprons der Verkehr auf eine Abflugbahn zustaut, momentan sogar noch durch die Bauarbeiten erschwert, habe ich bisher nur 20 Minuten gebraucht, was subjektiv dann allerdings auch völlig vertret- und erklärbar war (besonders gegenüber den PAXen). In ZRH sitzt man aber oft da, die Sonne scheint, das Gras ist grün, kein Fliegerle zu sehen, die Frequenz totenstill, aber man steht sich an der 28 die Reifen platt. Und DAS kann es nicht sein. Da muss man einfach noch was optimieren können. Zurück zum Thema!
Beitrag vom 14.10.2010 - 13:00 Uhr
UserFL370
User (123 Beiträge)
Politische Entscheidungen, die uns Fliegern das Leben schwer machen gibt es doch überall (s. FRA) Wenn ich mir so manche An- und Abflugrouten an deutschen Airports ansehe kann nur politischer Druck dahinterstecken.
Das St. Florian-Prinzip findet man überall, hier halt bei den Eidgenossen...
offtopic@Reynolds: von den letzten 30-40 Abflügen hatte ich genau 1-mal die 16, sonst immer die 28.Die längste Rollzeit war bei mir 15 min, und dass ATC offen LX-Flüge bevorzugt habe ich auch noch nicht erlebt. Habe ich nun Glück oder Du Pech?

Dieser Beitrag wurde am 14.10.2010 13:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.10.2010 - 13:41 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Wohl sowohl als auch ;-)

Willkommen im Forum!
Beitrag vom 15.10.2010 - 12:10 Uhr
UserMHGDUSZRH
User (147 Beiträge)
Die Parkhäuser am Flughafen Zürich sind voll von Autos mit deutschen Kennzeichen. Mein extremer Vorschlag: Keine Abflüge und Jobs mehr für Deutsche am Flughafen Zürich ... (bin selbst Deutscher und rege mich über die Ignoranz einiger Leute und Politiker aus dem dünn besiedelten Landkreis Waldshut extremst auf).
Beitrag vom 15.10.2010 - 13:13 Uhr
UserHAM City
Aerospace Branche
User (171 Beiträge)
Da sind wir bei dem allg. Problem heutzutage, alles was gut ist und angenehm wird mitgenommen, aber sobald es einen selber trifft ist man dagegen. Aber denken diese Leute auch, das Sie selber 1-2x Fliegen, eine Autobahn nutzen, Bahn fahren, usw... An die Arbeitsplätze die da dranne hängen bzw. an die Generation nach uns denkt eh kein Mensch hauptsache dagegen.
Ich habe selber 2 Jahre in FRA ziemlich nah am Flughafen gewohnt und da war Fluglärm zu hören, aber das ich nicht schlafen kann, keine Spur hat 4-5 Nächte gedauert und ich hatte mich daran gewöhnt. ABER wie viele Leute in meinem Haus und rundherum haben gemeckert wie laut usw... und nun schätz mal wieviele von denen am Flughafen arbeiten und davon leben, na das waren ca. 75%...

Aber D ist ja ein Hochtechnologieland und so wirtschaftfreundlich und für die späteren Generationen machen wir auch noch was Schulden und Arbeitsplätze vernichten. Da müssen wir uns nicht wundern wenn viele Highperformer und die Spitzenköpfe das Land verlassen.
Beitrag vom 15.10.2010 - 19:45 Uhr
UserFlugente
User (395 Beiträge)
Jup, da gebe ich dir vollends recht!

Und das beste aktuelle Beispiel dafür ist Stuttgart 21! In Stuttgart sind die Leute irgendwie besonders demo-freundlich und anti-alles: Gegen den Bahnhof, gegen eine zweite Landebahn und gegen einen zweite Tunnelröhre auf der B14. Das sind dann meistens die gleichen Leute, die trotzdem ab Stuttgart in den Urlaub fliegen und gleichzeitig meckern, warum die S-Bahn so lange bis zum Flughafen braucht, weil die dauer-zu-gestaute B14 erst recht keine Alternative ist... ;)
...und sich dann noch fragen, warum die Pax-Zahlen in STR jedes Jahr wachsen und es langsam eng auf der einen Landebahn wird.