Nachruf
Seit zehn Jahren ist die Traditionsfirma Fairchild Dornier abgewickelt. Der 728Jet von Fairchild Dornier war schon fertig entwickelt und kurz vor dem Erstflug und Prinzip so weit entwickelt wie die C-Series von Bombardier, welche eine frappierende Ähnlichkeit zur 728 aufweist. Der kanadische Konzern hatte nach der Insolvenz von FD eine umfangreiche Due Dilligence durchgeführt! Leider gab als letzter Kunde die Lufthansa Citylind Ihre Bestellung von 120 728/928Jet auf, nachdem zuvor bereits GECAS ihren Großauftrag storniert hatte. Dies geschah nachdem unsere Politiker dem Markt für Regionalflugzeuge im damaligen Umfeld nach 9/11 keine ausreichende Chancen eingeräumt haben. Wie falsch diese Einschätzung war macht o.g. Artikel noch mal deutlich. Interessanter Weise spielte sich zum selben Zeitpunkt die Kirchinsolvenz ab. Auch dort wurde das Unternehmen auf der Basis einer völlig falschen Einschätzung der Deutschen Bank, wie wir heute wissen, gegen die Wand gefahren. Sieht so deutsche Industriepolitik aus?
Was nun Fairchild Dornier betrifft, so konnte man zumindest die Luftfahrtingenieure großteils bei Airbus für das Prestigeprojekt A380 übernehmen, den Hoffnungsträger für Airbus und auch Lufthansa. Heute wissen wir, das Airbus damit gute Geschäfte macht. Ob es sich für Lufthansa am Ende gerechnet haben wird steht noch offen. Airbus hat sich bei diesem Projekt jedoch in großem Maße von den Airlines im Mittleren Osten abhängig gemacht, die jetzt nicht nur den europäischen Airlines das Fürchten lehren.